Freude (gelöscht)

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo wirena,

in deinem Gedicht gibt es eine Stelle, die mich sehr anspricht:

an meiner Seite
schlummern warm gehüllt
Häuser schwer beladen
Tannenbäume auch
Das ist gut formuliert und lässt auch die von mir geliebten mehreren Lesarten zu.

Ansonsten muss ich sage, dass nach meinem Empfinden das Gedicht für seine Aussage zu sehr ausformuliert ist. Das bedarf unbedingt einer Verdichtung. Ich habe auch immer ein kleines Problem damit, wenn in Gedichten zuviele Ausrufezeichen auftauchen, das sieht immer so nach dem berühmten erhobenen Zeigefinger aus.

Aber die von mir zitierte Stelle ist klasse. Das allein wäre schon ein gelungenes Gedicht.

Liebe Grüße
Manfred
 

wirena

Mitglied
Lieber Manfred

Herzlichen Dank für Dein Feedback und das Lob – ich verstehe und weiss – fällt mir zur Zeit, da „frisch ab Press“ sehr schwer daran etwas zu ändern – mal sehen – werde um eine Verschiebung in die Textklinik bitten – wollte diese Zeilen dort einstellen, was aber nicht möglich war.

Die Ausrufezeichen sind bewusst gesetzt – solch ein Spaziergang, wie ich ihn heute morgen erlebte ist nicht alltäglich – echt eine Ausnahmesituation – ähnlich dem „Gotteswetter“ in den Bergen, wie ich dies lediglich ein zwei mal mit meinen Eltern in der Kindheit erlebte und seither nur einmal als Erwachsene – verstehst Du mein Problema, von wegen ändern und so – doch ich will ja lernen und muss und möchte dies – vielen Dank für Deine Hinweise.

Lieben Gruss
Verena
 

Perry

Mitglied
Hallo wirena,

ich sehe das LI über die Berge des Schicksals wandern und darüber sinnieren wie es seine Eindrücke wohlgestaltet der Nachwelt hinterlassen soll. Ein poetischer Grenzgänger in einer Welt wie von Caspar David Friedrich gemalt.
Hier zu verdichten würde wahrscheinlich die besondere Stimmung zerstören, ich verstehe den Text deshalb inhaltlich als Kurzprosa.
LG
Manfred
 

wirena

Mitglied
....schön Perry - demnach ist es eine Kurzprosa und werde dies zu diesen Manuskripten legen - wunderbar - "Freude herrscht!" :)

Dennoch möchte ich mich zu gegebener Zeit, mal sehen wie oft ich darüber zu schlafen habe :) überarbeiten und verdichten - interessiert mich - das Ergebnis? vielleicht auch kein Gedicht -

Danke Perry

lg wirena
 

wüstenrose

Mitglied
Hallo wirena,

so eine gewisse Anziehungskraft, die von deinem Text ausgeht, kann ich erahnen, kann ich vage greifen - aber gleichzeitig fühle ich mich als Leser schwer irritiert, am meisten von der Zeile

Zuvor deutest du eine sehr kostbare, ganz spezielle Atmosphäre an (beseelt, verklärt), dann kommt der Schnee, der bedeckt, was bei mir Assoziationen wie gedämpft - nicht grell - Mantel des Schweigens etc. auslöst, und dann kommt dieser durchdringende Ausruf!
Mir gefiele an dieser Stelle eine ganz leise Formulierung, die dann doch gleichzeitig transportiert, dass ein großer Zauber von der Welt da draußen ausgeht und das LyrI sich dem nicht entziehen kann. So aber wirkt es unheimlich plakativ und "unlyrisch".
Aber ich möchte dir das nicht als "Besserwisser" sagen. Vielleicht steckt auch mein ganz persönliches Zwischenfazit darin - Zwischenfazit, was ich hier im Forum für mich selbst gelernt habe: jedem vorschnellen Ausdruck / Ausruf misstrauen. Immer überlegen, ob sich das nicht noch "leiser" (dafür eindringlicher) sagen lässt.
Bitte das bloß nicht als Patentrezept verstehen! Aber ich glaube, eine ordentliche Portion Misstrauen jedwedem Wort gegenüber ist eine gute Basis um die Sprache zu schärfen.

liebe Grüße wüstenrose
 

wirena

Mitglied
Liebe wüstenrose

Herzlichen Dank für Dein fruchtbares Feedback – ja und wie recht Du hast mit Deiner Aussage, dass jedwedem Wort gegenüber eine Portion Misstrauen entgegenzuhalten ist für eine gute Sprachbasis.

Nun, kurz zu meinem Erleben: nach dem „Disput“ mit agonius, und dem Lesen der schönen „Klang-Farben“ von MacKeith, der mit seinem „spektral“ mich an Malen und Haushalten erinnerte – setzte ich mich erst einmal auf den Balkon – da sah ich die schöne Schneelandschaft der Stadt (in 5 Min. bin ich von meiner Wohnung aus in der freien Natur). Eine unbändige Lust packte mich, musste raus!- doch erst haushalten ...erledigt und in die Schuhe steigen. Es war eisig auf der Quartierstrasse, Vorsicht war geboten und so erreichte ich die Schneepfade. Die Landschaft erlebte ich noch schöner als ich es mir vorgestellt hatte – eben verklärt – zu Hause musste ich dieses Erlebnis, mangels Gesprächspartner, einfach loswerden – zum Malen hatte ich keine Lust...ja und so entstanden die Zeilen Freude...ich verstehe Dein Empfinden von plakativ – dies ist es auch irgendwie – denn der Prozess geht weiter. Insofern mein Kurzprosa/gedicht ein Plakat – oder anders gesagt, durch die Veröffentlich wurde es zur Kunst und bewirkt etwas. Ich habe Franke/Forenredakteurin angeschrieben „Freude“ in die Textklinik zu verschieben. Ich frage mich nun, ob ich es nicht einfach im Ungereimten löschen soll – denke das wäre das beste – andererseits möchte ich es ja noch überarbeiten – verdichten – zudem ist der Austausch, die Kommentare auch wichtig um eine gemeinsame Sprache zu finden...

....Mantel des Schweigens.... ja der Schnee bedeckt was ist – weiss/tabularasa - ein neues Papier für einen Neubeginn inkl. Carara Mamor :) wunderbar

Kurzentschlossen: warte nicht mehr auf Verschiebung in Textklinik - lösche „Freude“ im Ungereimten

Vielen Dank wüstenrose – dank schreiben klärt sich doch immer wieder so vieles.

Liebe Grüsse
wirena
 



 
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