Freundschaft

Der Freund

Mit festem Schritte
Und starrem Blick,
Mit feiner Sitte
Und mit Geschick
Kommt er mir entgegen
Und wirkt sehr verwegen.

Wir denken gemeinsam
Und gliedern uns aus,
Wir sind manchmal einsam,
Dann gehen wir nach Haus’.

Er sieht mich an,
Seine Gedanken sind klar,
Ich weiß, was er kann,
Weiß, wer ihn gebar.

Er, der mich versteht,
Er, der mit mir geht,
Hegt feine Gedanken,
Die kaum jemand hört,
Sie bring’n mich ins Wanken,
Doch bin nicht empört.

Ich hoff’, das schwarze Mädchen gibt bald nach,
Denn dann werden wir steigen in ihr Gemach.
Dort wird sie unsere Bäume schütteln
Und wir an ihrem Herzen rütteln.

Sie ist auch ein nettes Wesen,
Ihre Augen sprechen viel,
Sie wirkt sehr belesen,
Ihr Leib unser Ziel.

Schon oft hab’ ich an ihrer Sphäre gesogen,
Hab’ versucht in ihr Herz zu gelangen,
Doch etwas hat mich immer zurückgezogen,
Etwas hielt mich immer gefangen.

Doch wir zwei Buben,
Mit böser Fantasie,
Sitzen auf unseren Stuben
Und warten auf sie.
Die Bäume bluten weißes Blut,
An jedem Ästchen hängt ein Tropfen
Und sie mit ihrer feuchten Glut,
Versucht das Loch zu stopfen.

Es durchdringt uns mit wohliger Lust,
Weg aufeinmal all der Frust.
Der Baum verblutet,
Die Glut geschürt,
Hab’n uns gesputet
Und Schmerz gespürt.
 



 
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