frisur

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G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
[ 4]frisur


frechheiten ja die passiern aus versehn
mut kenn ich kaum und das wär auch zu komisch
wut heißt: ich kann mich grad mal nicht verstehn
bohrt sich ein sturm tief ins meer poseidonisch

spielt mit dem wellen gekräusel humor
bricht sich am zweifel der felsen verzweifelt
spott singen ihm nereiden im chor:
willst dus gelockt oder lieber geschleifelt?

taucht in den schwarm ihrer wirbel der shark
schreckt ammonit sie der schneck nöck der nymphe
der sonst versteckt wie vampire im sarg
schläft in den sümpfen der seelenblut lymphe
 

HerbertH

Mitglied
mir ist der Titel nicht so ohne weiteres Klar, ich assozierte damit die folgende Vermutung:

Kann es sein, dass die zufällige Betrachtung einer Haarpracht diese sortschöne Assoziationskette ausgelöst hat?

Wenn ich mir bei Dir, lieber Hansz, solche Zufälle kaum vorstellen kann :)

Liebe Grüße

Herbert
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Rätselfragen, lieber HerbertH,

sind immer fruchtbar.
Ich setze meine Titel in der Regel erst nach dem Schreiben des Gedichts über dasselbe.
Insgesamt ist ja eigentlich von den Nereiden die Rede, und von Wasserwesen, mit denen sie in Berührung kommen können. Am Ende sind all diese Okeaniden innerseelische "Geister", und noch nicht gleich Friseusen oder Kopfläuse.

Aber die Wasserströmungsstrukturen, Wirbelstraßen und Wellengekräusel haben eine gewisse Ähnlichkeit mit Haarstrukturen.
Dazu kommt noch, daß wir mehr oder weniger bewußt in den Frisuren der Menschen so etwas wie einen Ausdruck ihrer Seele, ihres Charakters, ihrer Persönlichkeit vermuten oder in sie hineinprojizieren.
Der Umgang mit den Haaren ist dann einem psychologischen Eingriff in deren erotisches Balzverhalten oder einer Disziplinierung vergleichbar, genauso wie der Spott über jemandes Haartracht, siehe hier die Friseusenspiele der Meeresnymphen, die dann maskuline Gegenrektionen evozieren. Leicht bedrohlich am Ende, aber mit dem schlicht-imaginativen Titel wird gerade dieses Leviathanische naiv reduziert, symbolisch bewältigt, wie ein Freudianer das Motiv vielleicht deuten würde.

grusz, hansz
 



 
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