Frühling!

Die Krähen fliegen krächzend zur Arbeit
diskutieren dabei die lohnendsten Felder
Aber vielleicht
erzählen sie sich auch nur, wie sie geschlafen haben.

Bald haben die Meisen den Zwitscherraum wieder für sich
Bei ihnen bin ich mir sicher, dass sie sich unterhalten
Vielleicht über die Probleme beim Nestbau?

In den Blumenkästen meist Vorjahresgestrüpp
Die kleine Tanne weiß noch nicht, ob sie es schafft
Und der Lavendel zeigt eher trotzig sein stacheliges Grün
Aber die Federnelke - wie kann das sein? - sie blüht!

Schön ist das, liebe Petra!

Etwas überrascht mich zwar nach deiner kürzlich getroffenen Aussage andernorts, dass "die Vermenschlichung von Tieren bzw. ihnen ein menschliches Bewusstsein zu unterstellen" immer heikel sei, dann doch der Inhalt. Aber vielleicht hast du den Text ja genau deshalb geschrieben, um das für dich nochmal auszuloten.

Sehr cool finde ich das "krächzend". Da steckt ja das "ächzend" mit drin, wenn "man" zur Arbeit "fliegt". Und die letzte Strophe ist mein persönliches Highlight!

petrasmiles schrieb:

In den Blumenkästen meist Vorjahresgestrüpp
Die kleine Tanne weiß noch nicht, ob sie es schafft
Und der Lavendel zeigt eher trotzig sein stacheliges Grün
Aber die Federnelke - wie kann das sein? - sie blüht!

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Absolut brilliant!
Sehr gerne gelesen!

LG,
fee

Vielen Dank, Fee, das freut mich sehr!

Also das mit der 'Vermenschlichung' von Tieren sehe ich an dieser Stelle anders, obwohl ich ausloten immer gut finde!

Für mich ist das keine Frage, ob sich Tiere wie Menschen verhalten, sondern der Versuch der Entschlüsselung, worüber sie kommunizieren, und das natürlich auf äußerst reduzierte, menschliche Weise. Mich treibt eher die Frage an, welchem Zweck ihre Laute dienen und ob sie wirklich nur Inhalte wie Warnung vor dem Fressfeind, oder Anzeigen von Flugbahnen oder so kommunizieren, oder nicht auch 'Soziales'.
Wenn ich in der Dämmerung die Laute verfolge, die hoch und laut in die Umgebung tönen, dann wieder 'Antworten' aus der Ferne, während bei mir geschwiegen wird und dann wieder 'geantwortet' wird - und das minutenlang hin und her, dann hat das für mich keinen erkennbaren rationalen Grund. Und da ich es nicht weiß, spintisiere ich da aus meiner Sicht, Mensch, der ich bin, was rein. Ich würde das nicht unbedingt einen Versuch der Vermenschlichung von Tieren nennen, sondern der Versuch, in Analogien, die mir zur Verfügung stehen, der Komplexität anderen Lebens auf die Spur zu kommen ... irgendwie so

Danke nochmals!

Liebe Grüße
Petra

petrasmiles schrieb:

Mich treibt eher die Frage an, welchem Zweck ihre Laute dienen und ob sie wirklich nur Inhalte wie Warnung vor dem Fressfeind, oder Anzeigen von Flugbahnen oder so kommunizieren, oder nicht auch 'Soziales'.

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Oh ja - eine spannende Frage! Wie es aussieht, sind wir Menschen gerade erst im Aufbruch, wenn es darum geht, auch Tieren so soziale (wie intelligente) Regungen wie Empathie zum Beispiel zuzutrauen. Und deren Vermögen, diese zu kommunizieren.

Vögel kommunizieren in komplexen Sätzen

LG!