Frühling

Frühling

Wissend lächelte
die Vietnamesin,
als sie den
kahlen Kirschenzweig
sorgsam in weißes
Seidenpapier hüllte
und ihn mir über den
Ladentisch reichte.
In der gläsernen Vase nun
Erwachen Tag für Tag
Klaglos und fruchtlos
verlorene Kirschenröschen,
verirrte Kinder
des ewig blühenden
japanischen Aquarells
an der Stubenwand.

Sagt mir jetzt nicht viel...

...deshalb nur "vorsichtige" Kritik von mir:
Ich finde keinen Reim (muss aber auch nicht), Emotionen/Bilder kommen (bei mir) keine rüber...

Liebe HFleiß,

dieser Text macht nachdenklich.

"Klaglos, fruchtlos, verlorene Kirschenröschen, verirrte Kinder."

Auch ich kaufe mir zu Ostern die Kirschenzweige und freue mich, wenn sie in der Vase erblühen.

Aber vielleicht kann man diesen Vergleich Goethezeit-Heute wirklich so ansetzen, dass so Vieles, weil wir unachtsam sind, allem voran mit der Natur, auf verlorenen Wegen unterwegs ist. Eine Tierart nach der anderen stirbt aus. Und auch viele Menschen sitzen in ihren gläsernen Häusern klaglos, fruchtlos wie verirrte Kinder.

So verstehe ich Deinen Text, und ich finde es sehr interessant, welch unterschiedlichen Ansatz Du und nobody gefunden habt.

Liebe Grüße von Vera-Lena

klingt wunderhuebsch!

Ich verstehe aus dem Text -nur auf das inhaltliche bezogen-, dass jemand ein japanisches Aquarell gekauft hat, das nun in seiner "glaesernen Vase", dem Bilderrahmen haengt, doch zunaechst koennte man meinen, ein "echter" Kirschenzweig wuerde beschrieben...oder habe ich das falsch verstanden?