Hi rogathe,
die Anspielung auf Luise fällt in dem Gedicht sozusagen aus heiterem Himmel. Die ersten Zeilen moderieren, Tula hat darauf hingewiesen, eine eher märchenhafte, naturmagische und verspielte Stimmung an. Auch die Schilderung der Tat wird in diesen naturmagischen Gestus durchaus eingebunden. Zugleich öffnet die Anspielung auf Thomas Hobbes (so lese ich die Doppelung des Wortes Kinder) eine pessimistische Meta-Ebene. In der letzten Zeile finde ich Ratlosigkeit. Gegenüber dem Mordfall, aber auch gegenüber den vorangegangen Zeilen. Das Gedicht findet nicht zu einem schlüssigen Ende (wie sollte es auch), sondern dreht sich (tanzt) letztlich im Kreis.
Ratlos bin ich auch als Leser. Ist die Form des Textes ihrem Gegenstand gewachsen? Kann sie das überhaupt sein? Darf sie es sein?
Ich glaube, dieser Text scheitert an seinem Thema, muss daran scheitern. Ist es darum ein Text, der besser nicht geschrieben worden wäre? Das Gegenteil ist natürlich richtig. Es ist ein wichtiger Text.
LG!
S.