frühling stürmt

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Tula

Mitglied
Hallo rogathe
Sprachlich anschaulich und witzig. Allein das 'alte grün' bringt mich beim Thema Frühling etwas ins Grübeln. Es könnten natürlich die zerfransten Reste eines immergrünen Nadelanzugs sein. Vielleicht passt aber doch etwas anderes besser.

LG
Tula
 
Zuletzt bearbeitet:

Tula

Mitglied
Moin Delfine
Ich hatte es nicht auf den Mord des 12-jährigen Mädchens bezogen gelesen. In der Tat unfassbar, kein Zweifel. Wahrscheinlich war ich beim Lesen unaufmerksam, oder das sprachlich-Märchenhafte hat mich doch in die Irre geführt.

LG
Tula
 

sufnus

Mitglied
Hi rogathe,
die Anspielung auf Luise fällt in dem Gedicht sozusagen aus heiterem Himmel. Die ersten Zeilen moderieren, Tula hat darauf hingewiesen, eine eher märchenhafte, naturmagische und verspielte Stimmung an. Auch die Schilderung der Tat wird in diesen naturmagischen Gestus durchaus eingebunden. Zugleich öffnet die Anspielung auf Thomas Hobbes (so lese ich die Doppelung des Wortes Kinder) eine pessimistische Meta-Ebene. In der letzten Zeile finde ich Ratlosigkeit. Gegenüber dem Mordfall, aber auch gegenüber den vorangegangen Zeilen. Das Gedicht findet nicht zu einem schlüssigen Ende (wie sollte es auch), sondern dreht sich (tanzt) letztlich im Kreis.
Ratlos bin ich auch als Leser. Ist die Form des Textes ihrem Gegenstand gewachsen? Kann sie das überhaupt sein? Darf sie es sein?
Ich glaube, dieser Text scheitert an seinem Thema, muss daran scheitern. Ist es darum ein Text, der besser nicht geschrieben worden wäre? Das Gegenteil ist natürlich richtig. Es ist ein wichtiger Text.
LG!
S.
 

rogathe

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Hallo Sufnus,
herzlichen Dank für deinen ausführlichen Kommentar.
Dies ist kein fröhlicher Frühling, sondern er platzt herein wie ein bitterböses Märchen.
LG rogathe
 

revilo

Mitglied
ich habe ebenso den bezug auf dieses furchtbare geschehen nicht erkannt.....und wenn ich das gedicht jetzt in diesem kontext lese, kann ich nur sagen: ein meisterwerk...........LG
 

revilo

Mitglied
Ich bin da, wie ich zu erklären versuchte, einerseits anderer Ansicht, andererseits...
Also ein schwieriger und fordernder, aber wichtiger und bedenkenswerter Grenzfall.
LG!
S.
ich bin da ganz bei dir.......grundsätzlich laufen solche thematischen gedichte gefahr, furchtbar in die hose zu gehen, weil anspruch und können des autors zu sehr auseinanderklaffen....so etwas war ja jüngst hier zu lesen....... hier stimmen die beiden faktoren aber überein, weil rogathe das thema weder unterschätzt noch überschätzt hat und ihr lyrisches können für mich ohnehin außer frage steht............LG
 
G

Gelöschtes Mitglied 24479

Gast
liebe rogathe,
der text geht ganz tief und hinterlässt schmerz und trauer bei mir.
ich finde, es ist ein ungewöhnlich starkes gedicht. auch, wenn es schwer fällt, hier etwas zu sagen.
liebe grüße
charlotte
 
G

Gelöschtes Mitglied 24409

Gast
Expressionistisch anmutende Aufzählungslyrik - nicht schlecht. Und doch ...

Dass die Tagesaktualität nicht gesehen wurde - nun ja ...


Kr.
 



 
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