Frühlingslied

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Frühlingslied

Läute Küster, deine Glocken,
Musst den müden Frühling locken,
Der sich irgendwo versteckt.
Ach, er muss sich nicht erschrecken,
Nur die Tafel bunter decken,
Die der Winter eingedeckt.

Singt, ihr Vögel auf den Brettern,
Dürft die Abendlieder schmettern,
Die ihr fleissig einstudiert.
Und ich will nie wieder reisen,
Mich als stiller Gast erweisen,
Wenn ihr fröhlich musiziert.

Reift, ihr Äpfel in den Kronen,
Soll der Sonne Tat sich lohnen,
Die sich zeigt im gelben Kleid.
Wird mich wohl und reich ernähren,
Meiner Muße Platz gewähren,
Wenn ihr voll der Süße seid.

Hör, du Schöne bei den Birken,
Will der erste Kuss nicht wirken,
Kam er wohl zur falschen Stund.
Ach, ich werd nicht weiter drängen,
Still an Lunas Lippen hängen,
Bis er kommt zu mir - dein Mund.

Blüht, ihr Blumen in den Beeten,
Sollen Sterne, mit Trompeten,
Euch geleiten in die Nacht.
Ewig möcht ich hier verweilen,
Mit der Liebsten alles teilen,
Was der Tag sich ausgedacht .

Läute Küster, deine Glocken,
Musst den Frühling nicht mehr locken,
Doch die ganze Menschenschar.
Dort wo sich die Berge heben,
Hat sie mir ihr "Ja" gegeben -
Was der Liebe Krönung war.​
 

Frühlingslied

Läute Küster, deine Glocken,
Musst den müden Frühling locken,
Der sich irgendwo versteckt.
Ach, er muss sich nicht erschrecken,
Nur die Tafel bunter decken,
Die der Winter eingedeckt.

Singt, ihr Vögel auf den Brettern,
Dürft die Abendlieder schmettern,
Die ihr fleissig einstudiert.
Und ich will nie wieder reisen,
Mich als stiller Gast erweisen,
Wenn ihr fröhlich musiziert.

Reift, ihr Äpfel in den Kronen,
Soll der Sonne Tat sich lohnen,
Die sich zeigt im gelben Kleid.
Wird mich wohl und reich ernähren,
Meiner Muße Platz gewähren,
Wenn ihr voll der Süße seid.

Hör, du Schöne bei den Birken,
Will der erste Kuss nicht wirken,
Kam er wohl zur falschen Stund.
Ach, ich werd nicht weiter drängen,
Still an Lunas Lippen hängen,
Bis er kommt zu mir - dein Mund.

Blüht, ihr Blumen in den Beeten,
Sollen Engel, mit Trompeten,
Euch geleiten in die Nacht.
Ewig möcht ich hier verweilen,
Mit der Liebsten alles teilen,
Was der Tag sich ausgedacht .

Läute Küster, deine Glocken,
Musst den Frühling nicht mehr locken,
Doch die ganze Menschenschar.
Dort wo sich die Berge heben,
Hat sie mir ihr "Ja" gegeben -
Was der Liebe Krönung war.​
 

Gerd Geiser

Mitglied
Hallo AD,
es wundert mich ein bisschen, dass du noch keine Resonanz auf dieses Gedicht bekommen hast. Ich finde es sehr gelungen. Es erinnert mich an die Lyrik von Heine. Da zieht sowas wohltuend wegmütig Warmes ein.
Folgende Stelle macht m.E. den Gesamteindruck ein bisschen (aber nur ein bisschen) kaputt: ... nur die Tafel bunter decken, die der Winter [red]eingedeckt[/red].
Wahrscheinlich ist "mit Schnee eingedeckt" gemeint. Eine Tafel eindecken kann aber auch heißen, dass ich alles auffahre, was eine Tafel zur Tafel macht. Ich decke die Tafel ein. Von daher vielleicht: ...die der Winter zugedeckt.
Dann ist da aber immer noch das Problem, dass dem decken in der nächsten Zeile das deckt folgt. Das ist schade.
Vielleicht: die der Winter noch versteckt. Das Reimlexikon gibt da nicht viel her.
Nur zur Überlegung gegeben. Weil, wie gesagt, für meine Begriffe ein schönes Stück Lyrik.
LG,
GG
 

Carina M.

Mitglied
Lieber AD,

ein herrliches Frühlingslied,gefällt mir mehr als nur gu..
Es gefiele mir aber noch besser, wenn es linksündig zu lesen wäre.

Lieben Gruß,
Carina M.
 

Trasla

Mitglied
Dem linksbübdig-Wunsch schließe ich mich an.
Das Eindecken des Winters hat mich persönlich nicht gestört, ich mag nur irgendwie die letzte Zeile nicht, das klingt so abgedroschen...
 



 
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