Tula
Mitglied
Frühstück mit B.
Aug' in Auge verstehen wir uns am besten.
Ich entziffere den Code, ohne ihn zu kennen.
Zum Beispiel das Flimmern über der Pupille dort sagt
mir gerade 'Orangensaft'. Ein etwas hellerer Glanz
bedeutet 'Erdbeerjoghurt'. Bin ich zu langsam, fordert
ein „Guii“, dem Ruf einer Möwe nicht unähnlich.
Das Leben mit dir gleicht einem Marsch durch
unerforschte Wildnis. In Badeausrüstung.
Ein Kompass wäre ohnehin zwecklos. Ich schlage mich
mit bloßen Händen durchs Gestrüpp und du flatterst mit
den Vögeln hinterher. Hin und wieder befragt mich ein
schlauer Fuchs nach dem Weg. Er glaubt mir selten.
Nachts lachen wir dann den Mond gemeinsam aus.
Du hast mich schon vieles gelehrt. Liebe vor allem.
Und dass Rasierschaum durchaus wohlschmeckend ist.
Wobei ich mir bis heute einrede, die Nagelschere wäre
kein Brenneisen. Damit quäle ich dich nur ungern.
Dein Spektrum gleicht einem Kaleidoskop. Die Vielfalt
ist unerschöpflich, doch die Grundtöne ändern sich nie.
Nein, du lebst NICHT in deiner eigenen Welt.
Du verlierst dich nur ständig in dieser.
Noch bleibt uns Zeit. Ich verdränge die Gedanken an
das Leben nach meinem Tod. Wichtiger ist jetzt dein
Lachen, worüber auch immer. Deine Antwort auf das
Warum ausgerechnet du? – Genau darin liegt nämlich
der Sinn: Was will man mehr als ein glückliches Kind?
PS: für mein 'Baby mit Bart'; veröffentlicht in der Anthologie:
„Ich, Mensch: Worte gegen Ableismus“ (2022), von Autorenkollektiv Frei!Geist, ISBN 978-3756521234
Aug' in Auge verstehen wir uns am besten.
Ich entziffere den Code, ohne ihn zu kennen.
Zum Beispiel das Flimmern über der Pupille dort sagt
mir gerade 'Orangensaft'. Ein etwas hellerer Glanz
bedeutet 'Erdbeerjoghurt'. Bin ich zu langsam, fordert
ein „Guii“, dem Ruf einer Möwe nicht unähnlich.
Das Leben mit dir gleicht einem Marsch durch
unerforschte Wildnis. In Badeausrüstung.
Ein Kompass wäre ohnehin zwecklos. Ich schlage mich
mit bloßen Händen durchs Gestrüpp und du flatterst mit
den Vögeln hinterher. Hin und wieder befragt mich ein
schlauer Fuchs nach dem Weg. Er glaubt mir selten.
Nachts lachen wir dann den Mond gemeinsam aus.
Du hast mich schon vieles gelehrt. Liebe vor allem.
Und dass Rasierschaum durchaus wohlschmeckend ist.
Wobei ich mir bis heute einrede, die Nagelschere wäre
kein Brenneisen. Damit quäle ich dich nur ungern.
Dein Spektrum gleicht einem Kaleidoskop. Die Vielfalt
ist unerschöpflich, doch die Grundtöne ändern sich nie.
Nein, du lebst NICHT in deiner eigenen Welt.
Du verlierst dich nur ständig in dieser.
Noch bleibt uns Zeit. Ich verdränge die Gedanken an
das Leben nach meinem Tod. Wichtiger ist jetzt dein
Lachen, worüber auch immer. Deine Antwort auf das
Warum ausgerechnet du? – Genau darin liegt nämlich
der Sinn: Was will man mehr als ein glückliches Kind?
PS: für mein 'Baby mit Bart'; veröffentlicht in der Anthologie:
„Ich, Mensch: Worte gegen Ableismus“ (2022), von Autorenkollektiv Frei!Geist, ISBN 978-3756521234