fry (gelöscht)

B

bluefin

Gast
falls der junge der motorradfahrer gewesen sein soll, fehlt der sturzhelm.

da das lyrich vorgibt, es befände sich in einer post-easy-rider-zeit, ist - um's im cyber-deutsch zu sagen - das bloße haupt des jünglings ein schwer wiegender fehler: es schützt den leser nicht nur vor jeder ergriffenheit, sondern eröffnet eine (wie immer saublöde) sturzhelm-debatte.

tipp, lieber @gernot: entweder die handlung tatsächlich nach 1969 verfrachten oder den krachhut irgendwie doch noch unterzubringen versuchen.

liebe grüße aus münchen

bluefin
 
hallo bluefin

hm, an das hatte ich nicht gedacht, danke, aber schwierig für mich. Wie wärs, wenn ich einen ausflug nach sizilen machen würde?

Sizilien 2008.
Ich dachte an meine wilden Jahre. An die Freiheit, an das Rebellensein und an meine langen Haare und an den easy rider.
In Sizilien gibt es keine Helmpflicht, was meinst du?

liebe grüße gernot
 
S

suzah

Gast
hallo gernot,
solche schilderungen gehen mir immer nahe.
ich würde das aber nicht nach sizilien verlegen.
vielleicht hat bluefin als motorrad-experte einen tipp wie man den helm unterbringt?

liebe grüße suzah
 

FrankK

Mitglied
Hallo Gernot

Du steckst voller Überraschungen.
Dein Text geht mir unter die Haut. Erinnert mich an einen längst vergessenen Schulfreund.

Zum Thema:
Nein, bitte nicht nach Sizilien verlegen. Das schafft eine zu große Distanz. In dieser Art geschildert, könnte das Ereignis bei jedem von uns vor der Haustür passiert sein.
Eine ähnliche Problematik sehe ich bei einer Verlagerung in die Vergangenheit.

Der Helm ... nun ja, vermisst habe ich ihn nicht. Für meinen Geschmack fehlt er auch nicht unbedingt.
Hat er ihn beim Sturz verloren, weil er nicht richtig festgemacht war?
Hatte er überhaupt einen Helm getragen?
Wurde ihm der Helm abgenommen?
Hat er den Helm vielleicht noch auf, einen von diesen neueren, besonders sicheren Modellen, die sich in zwei Hälften aufklappen lassen?
Nicht so einfach, diese Fragen im Text so zu beantworten, dass die Intensität nicht verloren geht.

Du machst das schon.

Viele Grüße
Frank
 
Hallo Frank zum zweiten heute

Du steckst voller Überraschungen.
Na wenn das kein Kompliment ist.

Hm, du bist jetzt schon der zweite bewandte Leser, der den Helm nicht vermisst (einmal privat). Es besteht ja wirklich die Möglichkeit, dass er diesen in Folge des Unfalls verloren hatte.
Das Problem ist, wenn ich ihn zu früh reinbring, dann ist die Story aufgedeckt, bevor sie zu Ende ist, und das wäre fatal.
Im unteren Teil finde ich keinen Platz dafür (noch nicht). Vielleicht kann ich mich ja drücken, lächle, aber das wäre nicht der Sinn und es muss was geschehen. Ich hoffe auf Vorschläge.

liebe grüße
gernot
 

anbas

Mitglied
Hallo Gernot,

dieser Text hinterlässt bei mir als Leser Spuren. Er gefällt mir wirklich gut.

Was den Helm betrifft - vergiss ihn, lass den Text, wie er ist. Außer, er soll als Kampagne für die Helmpflicht dienen :D.

Aus meiner Sicht gelingt es Dir mit diesem Text sehr gut, in wenigen Worten eine ganze Geschichte zu erzählen und Betroffenheit zu schaffen, ohne unangenehm mit dem moralischen Zeigefinger herumzufuchteln.

Für mich ist das Kurzprosa vom Feinsten - egal ob mit oder ohne Helm.

Liebe Grüße

Andreas
 

MarenS

Mitglied
Sicher besteht Helmpflicht aber wenn ich hier auf dem Land zählen wollte, wieviele Moped und Motorradfahrer mal eben nur bis...x fahren und den Helm am Arm tragen oder daheim lassen, dann hätte ich gut zu tun. Polizei? Sicher gibts die, aber Himmel, die hat anderes zu tun, als die ganzen Landsträßchen hier zu kontrollieren.
Dein junger Fahrer kann also bei uns durchaus ohne Helm unter einen Lastwagen geraten.

Die Geschichte ist schlichtweg gut, finde ich.
Du verzichtest auf jegliche Suserei und das ist fein.

Grüße von Maren
 
hallo Maren und Andreas

Ich freu mich, dass euch die kleine Prosageschichte gefällt, und durch eure Kommentare bin ich nun endgültig darin bestärkt, dass der Helm nicht so wichtig ist, wie Frank auch schon sagte. Es geht mir in der Geschichte nicht um einen Helm, sondern darum, wie schnell sich das Gefühl von Freiheit und Abenteuer in ein bitteres Elend verwandeln kann.

liebe grüße euch
gernot
 
B

bluefin

Gast
jemand, der beim mopedfahren keinen helm aufhatte und sich deshalb den schädel zerschmettert hat (die letzten zehn jahre ist dem walfisch auf seinen streifzügen keiner mehr begegnet, und man hätte auch nie gelesen, dass ein kradfahrer ohne sturzhelm verschied), gibt am ende nicht das engerl, wie hier so schön gezeichnet, sondern was ganz anderes.

tipp: auch bei romantischen unfallszenarien die wirklichkeit nicht ganz ausser acht lassen. eine pointe, ganz egal welche, will immer schlüssig sein. die hier ist mir ein wenig zu sehr am (ungeschützten) haarschopf herbei gezogen.

die mopedfahrer, die jedes wochenende "auf dem land" (z. b. am tatzelwurm, am kesselberg oder am roßfeld) umkommen, tragen alle eine sturzhelm, wie sich's gehört.

nichts für ungut und liebe grüße aus münchen

bluefin
 
hallo bluefin

ich war selber so ein wilder kerl, auch als die helmpflicht kam, hatte ich den helm noch oft unterm fahren in der armbeuge, man kann es dumm nennen, ja, aber mir war es einfach wurscht.
ich hatte auch einen schweren motorradunfall ohne helm, bin knapp mit dem leben davon gekommen.

liebe grüße
gernot
 



 
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