Für eine Mutter

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Max Neumann

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Zwischen den Farben unserer Fotos
Angehimmelt von Erinnerungen
Denn das wusstest du damals
Dass wir uns wiedersehen würden

Zwischen den Spitzen der Dächer
Du gelehnt an bröckelnden Putz
Ich in kauernder Anspannung
Was flüsterten wir uns zu?

War es Nacht oder Tag?
Unter der Schale von Wörtern
Durch die Nachtluft schwirrte es
Da berührten sich unsere Hände

Die Gefühle von uns zu nehmen
Doch zuerst nahm der Tag dich fort
So blieb ich alleine auf dem Dach
Den Anbruch der Großstadt zu deuten

Wie Ameisen trieb es in den Schluchten
Würmer krabbelten in Glasburgen
Gedämpft die Geräusche der Maschinen
Tag für Tag wurde Blut vergossen

Schreie von Müttern übertönten alles
Wie zerberstende Berge so tobend
Vom Schmerz des Verlusts getrieben
Darum entdeckte ich dich nirgendwo

So sehr ich das von oben versuchte
Es gelang nicht seit jenem Tag
Jahre zerfielen seither zu Träumen
Nichts als Fotos bleiben übrig
 
Zuletzt bearbeitet:

Scal

Mitglied
Weil ich mich öfter mit dem Thema "das Besondere" im Musikbereich beschäftige und seinem Unterschied zum perfekt Gestylten und Arrangierten samt den ganzen Showposen, kam mir auch dein Dichten in den Sinn, weil mir ist, als lasse sich darin immer wieder "die Flamme des Besonderen" finden, als ein Wesensmerkmal des Dichterischen.


Lieben Gruß
Scal
 



 
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