für t.

4,20 Stern(e) 6 Bewertungen

fee_reloaded

Mitglied
du warst vielleicht
nicht der hingucker
aber dafür ein zuhörer
einer von der stillen sorte
bei dir musste ich nie
meinen platz vorlaut behaupten
durfte ich mit dir schweigen
hand in hand frühabends
durch unser viertel schlendern
mein erster kuss schmeckte nach
zigarette das fand ich etwas eklig
und doch auch cool
mama meinte du wärst
was man eine lahme ente nennt
doch sie konnte mich
nicht überzeugen heute lehrst du
an einer uni bist eine koriphäe
auf deinem gebiet
und immer noch leise
und immer noch einer
von der besten sorte





.jan_2024
 
Zuletzt bearbeitet:

Johnson

Mitglied
Interessant, gutes Gedicht…ich kann mir nur nicht vorstellen…dass du deine Mutter Ma genannt hast…falls es etwas persönliches ist….das riecht mir nach dem Prater…irgendwie
 

fee_reloaded

Mitglied
das riecht mir nach dem Prater
...in dessen Nähe ich in Wien wohne. ;)

Ma, wenn ich von ihr spreche. Als sie noch lebte, nannte ich sie Mama (mit Betonung auf der ersten Silbe). Jetzt nur noch Ma...auch, weil sie und ich zeitlebens eine schwierige Geschichte hatten und da eine Distanz mit im Spiel ist. Insofern hast du es richtig erspürt bzw. vermutet, wenn auch andersrum: etwas Persönliches. "Mama" bekomme ich einfach nicht mehr über die Lippen. Hast aber recht: im Text macht "Mama" mehr Sinn. Hab es also gerne geändert. Danke für den Hinweis. Man hat ja selbst oft Scheuklappen - vor allem, wenns um Persönliches geht.

Danke für die gute Bewertung! Das freut mich!
LG,
fee
 
Zuletzt bearbeitet:

revilo

Mitglied
Du hast neulich ein Gedicht mit ähnlicher Stimmung veröffentlicht (es ging um eine Autofahrt mit Deiner Tochter?) … Das hier liegt auf dieser Linie und beschreibt sehr gekonnt einen sehr intimen Moment, den Du vielleicht nie wieder in Deinem Leben so erleben wirst …
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ich mag Gedichte, die mir etwas über den Autoren erzählen.
Sehr gerne gelesen!

Liebe Grüße
Manfred
 

fee_reloaded

Mitglied
Danke euch beiden recht herzlich, lieber Oliver, lieber Manfred,

für die schönen Rückmeldungen und Bewertungen!
beschreibt sehr gekonnt einen sehr intimen Moment, den Du vielleicht nie wieder in Deinem Leben so erleben wirst …
Ja, das tut es. Danke fürs "gekonnt" übrigens! *freu
Wir waren damals grade fünfzehn und für den jeweils anderen erste/r Freund/in. Es dauerte zwar nur kurz, aber wir fühlen uns noch immer freundschaftlich verbunden. Erst letzte Weihnachten hat er sich - er lebt jetzt schon lange mit Frau und Kindern erfolgreich und glücklich im Ausland - gemeldet (anlässlich eines Heimatbesuchs bei seiner Mutter). Leider konnten wir uns (Grippe-bedingt) nicht persönlich treffen und über die guten alten Zeiten tratschen, aber wir haben per Mail einiges aufgefrischt und ich fand es wirklich schön, dass er sich gemeldet hat nach gut vierzig Jahren.
 



 
Oben Unten