Gewiß, oder auch nicht: wahr oder nicht wahr.
Bei philosophischen Gedichten (wie diesem) regt sich immer der komplementäre Gegengedanke, wenn nicht schon beim Autor, dann spätestens bei einem Leser.
Wenn Endliches Unendliches nicht in sich enthalten ("umfangen") könnte, wo wäre das Unendliche dann überhaupt? Es ist doch die unendliche Tiefe im Endlichen, z.B. in dem weltenthaltenden "Sandkorn" bei Blake.
Und wenn die Fragen an die Götter uns nur in uns selbst zurückspiegelten, wie verhielte es sich dann mit Neugier und Liebe, die ihre asymmetrische Schlagseite beim anderen haben? Wenn Geist die Tiefen des Unendlichen auslotet, dann findet er sich selbst nicht als "analytisches Urteil", als blanke Tautologie, sondern als "synthetisches Urteil" der Art "Siehe, ich mache alles neu!"