Fundamente

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JANKO

Mitglied
Fundamente

Dort, wo stumme Schreie bleiben,
schweigt der ZeitGeist, starr gebannt.
Nur vereinzelt schüchtern treiben
Blätter, bleich, gerichtsbekannt.

Klanglos Hauch durchbricht TodStille,
schwadendicht, von fern gesandt.
WortGewand bleibt leere Hülle.
Schande raucht Epochen lang.

Fundamente blieben liegen
wie Gerippe, knochenblank.
Deutsche MeisterHände fügen
GlasBackSteine, hart gebrannt.

Sterne blitzen überfliegend.
Karg ummauert währt die Angst.
TrauerRitzen brechen Wiesen.
Dürr und mager staubt KalkSand.

ZukunftsAhnung irr nie glaubte,
daß eiskalt und taub entstand
aus der Asche der Beraubtem
neu die deutsche GlitzerWand.

Fundamente blieben liegen.
 

JoteS

Foren-Redakteur
Teammitglied
[strike]Glasbacksteine[/strike] GlausBAUsteine

Hallo Janko,

deine Zeilen verwirren mich etwas. Da sehe ich einerseits interessante Bilder und andererseits fügt sich kein schlüssiges Gesamtbild.Da tauchen Nebenbedeutungen auf, die nicht gemeint sein können und da findet sich statt einer Dramaturgie eine flache Linie die zu einem Schluss führt, der mir unerfindlich bleibt.

Irgendwo sehe ich da verfolgenswerte Ansätze in einem Durcheinander, das für mich keinen Sinn ergibt.

Der Bewertung enthalte ich mich diesmal. Ich weiss, dass es nicht gut ist aber ich will es trotz der genannten Mängel auch nicht für schlecht befinden.

Ich sehe, du hattes einen grossen Anspruch und hast Dir Mühe gegeben?!

Gruss

Jürgen
 

JANKO

Mitglied
Grüß dich, Jürgen!
Ein gutes Gedicht sollte für sich allein sprechen.
Weil dieses offensichtlich nicht gut ankommt, will
ich versuchen meine Absichten kurz zu erläutern.
S1 > die Ver(w)irrung betreffs der hist.Wirkungen
des Ungeistes,
S2 > Anklagen aus der Ferne -nich aber von innen,
und die Sprachlosigkeit gegenüber den Taten,
S3 > oberflächliche Bereinigung incl.Vertuschung
ohne verinnerlichte Bewußtseinsänderung,
S4 > Trotz Betroffenheitsbekundungen (aktuell in
Dachau mit folgendem Bierzeltbesuch) bleibt
die Angst vor Wiederaufbruch des Ungeistes,
S5 > die (diesmal noch) Davongekommennen ahnten
nicht den Wiederaufstieg Deutschlands auf
nicht völlig veränderter Geisteshaltung.

Mein Anspruch war es trotz "Nach dem Holocaust
kann man kein Gedicht mehr schreiben." mit mei-
nen bescheidenen Mittel einen Versuch zu machen,
auf die Gefahr hin, daß es mißlingt.

GlausBAUsteine bedeuten ???

Dein Kommentar ist für mich kein Verriß, sondern
eine Anregung. Dafür sei bedankt.
 

JoteS

Foren-Redakteur
Teammitglied
Glasbausteine natürlich.

Glasbacksteine gibt es nicht.

Und ja: Das Thema ist übergross und solche Themen sollte man, solange man sein Handwerk nicht vollkommen beherrscht, besser meiden. Selbst wenn der unwahrscheinliche Fall einträte, dass man noch eine neue, interessante Perspektive, einen besonderen Aspekt hinzuzufügen hätte: Es geht einfach nicht, wenn nicht selbst die kleinsten Nuancen unmissverständlich zum Ausdruck kommen.
 

JoteS

Foren-Redakteur
Teammitglied
P.S.: Dein Aussagen-Katalog ist vielleicht ein wenig zuviel des Guten für so ein Textlein? Der "Ungeist" könnte als roter Faden dienen. Mit einem roten Faden verträgt ein Text auch deutlich mehr "Bedeutungsfracht".

Trotzdem: Übe dich erstmal mit "kleineren" Themen und gewinne dort Sicherheit. Noch überfordert es dich.

LG

Jürgen
 

JANKO

Mitglied
Handwerkliche Tips sind mir
immer besonders willkommen.
Wie vorher schon gesagt,
war mir die Gefahr des
Scheiterns bewußt, aber
Mutlosigkeit bringt auch
nicht voran, denke ich.
 

JANKO

Mitglied
Fundamente

Dort, wo stumme Schreie bleiben,
schweigt der ZeitGeist, starr gebannt.
Nur vereinzelt schüchtern treiben
Blätter, bleich, gerichtsbekannt.

Klanglos Hauch durchbricht TodStille,
schwadendicht, von fern gesandt.
WortGewand bleibt leere Hülle.
Schande raucht Epochen lang.

Fundamente blieben liegen
wie Gerippe, knochenblank.
Deutsche MeisterHände fügen
KlinkerBackStein, hart gebrannt.

Sterne blitzen überfliegend.
Karg ummauert währt die Angst.
TrauerRitzen brechen Wiesen.
Dürr und mager staubt KalkSand.

ZukunftsAhnung irr nie glaubte,
daß eiskalt und taub entstand
aus der Asche der Beraubtem
neu die deutsche GlitzerWand.

Fundamente blieben liegen.
 



 
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