Fundsache

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Rudolph

Mitglied
[ 4]

Ich weiß noch, wie wir uns gefunden.
Du warst mager und so scheu.
Um zu ruhen ein paar Stunden,
Lagst du eingerollt im Heu.

Ich wollte für dein Wohl mich sorgen.
Doch du liefst in Panik fort.
Jedoch bereits am nächsten Morgen
Fand ich dich am gleichen Ort.

Und bald schon hattest du begriffen,
Dass ich dich gern aufgenommen.
Hast die Gelegenheit ergriffen,
Auch ins Haus herein zu kommen.

Seit damals leben wir zusammen,
Teilen manchmal auch das Bett.
Ich gab dir einen schönen Namen,
Tiger, fand ich, klingt ganz nett.

Ich mag ihn sehr, den lieben Kleinen,
Weil nur er mich ganz versteht.
Bei dem Gedanken könnt ich weinen,
Dass er einmal von mir geht.
 

Label

Mitglied
Hallo Rudolph

ich mag dein Gedicht, es beschreibt empathisch die Denk- und Haltungsweise eines Katzenfreundes.
ich mag Katzen ;)

allerdings schlingert es ein wenig im Rhythmus. Dem könnte aber leicht abgeholfen werden.

So vielleicht:

Ich weiß noch, wie wir uns gefunden.
Du warst mager und so scheu.
[blue]Dich auszuruhen[/blue] ein paar Stunden,
Lagst du eingerollt im Heu.

Ich wollte für dein Wohl mich sorgen.
Doch du liefst in Panik fort.
Jedoch bereits am nächsten Morgen
Fand ich dich am gleichen Ort.

[blue]Sehr[/blue] bald schon hattest du begriffen,
Dass ich dich gern aufgenommen
[blue]Und [/blue]die Gelegenheit ergriffen,
Auch ins Haus herein zu kommen.

Seit damals leben wir zusammen,
Teilen manchmal auch das Bett
[blue]und hast jetzt [/blue]einen schönen Namen,
Tiger, fand ich, klingt ganz nett.

Die letzte Strophe ließe ich weg, da das die hübsche Pointe verwässert. Aus dem gleichen Grund ist die Veränderung in "und hast jetzt", es verstärkt die Pointe.

Ich finde so hat dein Gedicht einen netten Rhythmus und vielleicht kannst du etwas von den Vorschlägen brauchen.

mit lieben Gruß
Label
 

Rudolph

Mitglied
Hallo Label,

danke für deine Mühe.

Dass mein Gedicht im Rhythmus schlingert, kann man aber nicht behaupten. Du hast die von mir gewählte Sprachmelodie in deiner Version gut dargestellt. Der einzige Unterschied zum Original ist mein kaum hörbarer bug in der dritten Zeile. So etwas kommt vor, wenn man etwas spontan hinschreibt und nicht mitzählt. Das wird repariert.
Jetzt, wo es so schön zu sehen ist, überlege ich, ob ich nicht z2 und z4 in s3 so ändern kann, dass auch hier eine männliche Kadenz entsteht.

Der Rest ist Geschmacksache. Die Pointenverstärkung am Schluss nehme ich gerne an.

Ich kann natürlich mit der heilen Welt nach s4 aufhören. Die Pointe steht ja schon da. Trotzdem täte es mir leid um den Wermutstropfen in s5 beim Gedanken an die im Vergleich zum Menschen kurze Lebensdauer der Haustiere.
Ich denke noch darüber nach.

LG Rudolph
 

Rudolph

Mitglied
[ 4]

Ich weiß noch, wie wir uns gefunden.
Du warst mager und so scheu.
Sich auszuruhen ein paar Stunden,
Lagst du eingerollt im Heu.

Ich wollte für dein Wohl mich sorgen.
Doch du liefst in Panik fort.
Jedoch bereits am nächsten Morgen
Fand ich dich am gleichen Ort.

Sehr bald schon hattest du begriffen,
Dass ich dich gern aufgenommen
Und die Gelegenheit ergriffen,
Auch ins Haus herein zu kommen.

Seit damals leben wir zusammen,
Teilen manchmal auch das Bett.
Du hast jetzt einen schönen Namen,
Tiger, fand ich, klingt ganz nett.

Ich mag ihn sehr, den lieben Kleinen,
Weil nur er mich ganz versteht.
Bei dem Gedanken könnt ich weinen,
Dass er einmal von mir geht.
 

Label

Mitglied
Hallo Rudolph

Dass mein Gedicht im Rhythmus schlingert, kann man aber nicht behaupten
Damit hast du recht, dieser mein Eindruck kam daher, dass du verschiedene Auftakte gewählt hast, ausgerechnet in der ersten Strophe der Rhythmusfehler lag und im weiteren Verlauf die schwachen Betonungen mich aus dem Rhythmus brachten.
Jetzt, wo es so schön zu sehen ist, überlege ich, ob ich nicht z2 und z4 in s3 so ändern kann, dass auch hier eine männliche Kadenz entsteht.
Das wäre natürlich perfekt, aber wer Perfektion bei anderen erwartet, muss mit vielen Enttäuschungen rechnen, wer sie hingegen von sich selbst fordert, wird depressiv. ;)
Ich kann natürlich mit der heilen Welt nach s4 aufhören
heile Welt hat damit gar nichts zu tun. Das Gedicht ist m.E.auf einen Überraschungseffekt angelegt, der sich erst im letzten Vers zeigt.
Eine weitere Strophe ist dazu kontraproduktiv.

Aber - die Gedanken deiner letzten Strophe kann ich sehr gut nachvollziehen. Ende November kamen auch drei meiner Katzen bei einem Unglück um. Um die verbliebenen und auch ganz allgemein beschleichen mich oft solche Gedanken.

Vielleicht widmest du dem ein eigenes Gedicht?


liebe Grüße
Label
 

Rudolph

Mitglied
[ 4]

Ich weiß noch, wie wir uns gefunden.
Du warst mager und so scheu.
Sich auszuruhen ein paar Stunden,
Lagst du eingerollt im Heu.

Ich wollte für dein Wohl mich sorgen.
Doch du liefst in Panik fort.
Jedoch bereits am nächsten Morgen
Fand ich dich am gleichen Ort.

Sehr bald schon hattest du begriffen,
Dass ich dich gern aufgenommen
Und die Gelegenheit ergriffen,
Auch ins Haus herein zu kommen.

Seit damals leben wir zusammen,
Teilen manchmal auch das Bett.
Du hast jetzt einen schönen Namen,
Tiger, fand ich, klingt ganz nett.
 



 
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