Ganz leise (Lied)

Hera Klit

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Ganz leise

Flocken fallen,
auf Häuser und Hallen,
ganz leise, sehr leise.

Katzen scheuen,
frischen Schnee, den neuen,
ganz leise, sehr leise.

Hunde toben,
in der Pracht von oben,
ganz leise, sehr leise.

Meisen fliegen,
ins Häuschen drüben,
ganz leise, sehr leise.

Menschen streben,
ihrem Heim entgegen,
ganz leise, sehr leise.

Liebe Kinder,
bestaunen den Winter,
ganz leise, sehr leise.

Sogar wir Zwei,
fühlen uns völlig frei,
ganz leise, sehr leise.

Halten ein Stück,
von dem irdischen Glück,
ganz leise, sehr leise.

Warme Fliesen,
Wohltat unsren Füßen,
ganz leise, sehr leise.

Kamin knistert,
unsre Liebe flüstert,
ganz leise, sehr leise.

Doch dort Bomben,
Flucht in Katakomben,
ganz laut, sehr laut.

Unsere Träume,
nur törichte Schäume,
ganz falsch, sehr falsch.




Ein Lied über die traute Harmonie, in Zeiten des Krieges, von der Travestie-Rockerin und Liedermacherin Hera Klit.

Ich dachte so ein bisschen an Hermann van Veen, als ich dies schrieb, konnte es aber selbst freilich nicht so leise und eindrucksvoll bringen, wie er es sicher gebracht hätte. Schade eigentlich.

 
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