Gebirg

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trivial

Mitglied
Danke, für einen ungewöhnlichen Kommentar, auf den ich leider keine Antwort weiß.

Liebe Grüße
R
 

mondnein

Mitglied
nun ja, es war ja keine Frage, also gib ruhig "weniger als eine Antwort", das ist doch nur konsequent.
ich denke, Du hast dieses Gedicht natürlich bewußt so gebaut, daß die Prädikationen auf ein mageres "es" gezielt sind, oder auf gar kein Subjekt. Das ist ja eine Kunst, Zeilen so modern zu gestalten, daß alles gewissermaßen in der Schwebe hängen bleibt,

grusz, hansz
 

sufnus

Mitglied
Hey R! :)

Hier komm ich zu etwas gemischten Leseresultaten:
Den Schluss ("alles was blieb / was zurück blieb / was verloren geht // weniger als die Antwort") finde ich in seinen sprachlichen Auflösungserscheinungen schlicht grandios. Großes Kino. Jubel.

Die "Verlangen-Strophe" erscheint mir demgegenüber, vor allem mit dem "hinüber ins jenseits" schon als etwas "zu dick aufgetragen". (Nebenbefundlich: Ist die uneinheitliche Groß/Kleinschreibung der Substantive ein absichtsvoller Störeffekt oder "aus Versehen" passiert?)
Die "ruft hin"-Strophe kommt mir sogar noch etwas Pathos-getränkter vor, wirkt beinahe schon grob.

Bei der "ausgesperrt"-Strophe kann ich dann das "entborgen" nicht so recht deuten. Aufgrund der Beiordnung durch das "und" müsste das "entborgen" eigentlich grammatisch mit dem "ausgesperrt" korrespondieren, was es offensichtlich nicht tut. Ist das ein Druckfehler oder eine gewollte Sprachzerhackung?

Was ich dann wieder eindeutig mag, ist das paradoxe "Es darf kein Geheimnis bleiben", weil das auch im Fortgang des Gedichts nochmals auftauende "es" ja gerade geheimnisvoll bleibt. Das ist ein schöner Augenzwinkereffekt. Inosfern hätte ich diese Zeile eigentlich auch als Titel des Gedichts bevorzugt.
Das "Gebirg", der eigentliche Titel kommt mir hingegen aufgrund des fehlenden "e" ziemlich gekünstelt vor. Ist das eine Anspielung auf irgend etwas? Man könnte evtl. an Büchners Lenz denken: Den 20. Jänner ging Lenz durchs Gebirg. Aber so richtig sympathisch wird mir der Titel auch dadurch nicht.

Ändert alles aber nichts am großartigen Finale. Ich jubele immer noch. :)

LG!

S.
 

trivial

Mitglied
Lieber Sufnus,

Danke für Deine nette und ausführliche Antwort. In abstrakter Weise war es eine Antwort auf positives Feedback, welches mein Geschriebenes von Patrick bekam. Der Titel war von bergen abgeleitet, etwas verwahren, in sich tragen... und dass dieser schreibende Teil von mir zur Regulierung, Stabilisierung dienen soll, ohne Aufmerksamkeit zu bekommen und so weiter... . Dementsprechend war "jenseits" auch nicht als Substantiv gemeint, falls Du dies meintest, sondern als Verortung dieses, immer mehr Raum einfordernen, ausgelagerten Teils von mir...


Entschuldige, zu erklären, was ich meinte, bringt meist nur noch mehr Konfusion, aber ich wollte Dir doch auf Deine netten Worte antworten.


Liebe Grüße

R
 

seefeldmaren

Mitglied
ein Verlangen
mehr als sein Ruf
hinüber ins jenseits

alles was blieb
was zurück blieb
was verloren geht
...
weniger als die Antwort
Hallo Trivial,

wie mir scheint liegt hier die Emphase Richtung Ableben anstatt (zu) Leben.
Die letzte Zeile ist für mich eine Entwirklichung, mir gefällt dieses unsichtbare Vielleicht.
Mag ich!

Maren
 

trivial

Mitglied
Liebe Maren,
danke für Deine netten Worte.

…”Entwirklichung” und Verwirklichung in wechselseitiger Beziehung, der Verlust, die Bedrohung, die Abhängigkeit des Selbst durch den Anderen in einen selbst… oder auch nicht, keine Ahnung.
Jedenfalls Danke.

Liebe Grüße
R
 
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