Gedanken Los

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Art.Z.

Mitglied
Eine schöne Sehnsucht, die du im Text transportierst.
Die Schlussfrage erscheint mir albern und zu nichtssagend, gewollt kreativ.
Die ersten zwei Strophen enthalten schöne Bilder und sind in sich selbst und zusammen gesehen stimmig.
 

Jenno Casali

Mitglied
Hallo namibia,
Ich bin anderer Ansicht als mein Vorredner.
Diese Schlussfrage ist weder albern, noch nichtssagend, sondern ein origineller "Quer"gedanke. Vor allem wenn man diesen Drei-Zeiler nicht als Ausklang oder Abschluss liest, sondern als "Hauptteil", auf den die vorhergehenden Versen ( in dem Falle gewollt ) mit langen, sehnsüchtigen, über"lürischen" Bildern vorbereiten und hinsteuern. So könnte das Ganze ein humoristisches Flair bekommen - denn ließe man diesen Schluss weg ( sicher, die zwei ersten Strophen sind in sich gesehen stimmig, wie Art.Z. schreibt ), dann wäre es ein Gedicht über verlorene und verflogene Gedanken wie tausend andere auch.
LG
Jenno C.
 

namibia

Mitglied
Ich danke euch beiden für eure Kommentare. Ja, aber wie kommen denn wirklich unsere Gedanken in unseren Kopf ? Haben wir Menschen darauf bisher eine schlüssige Antwort ?

Insofern finde ich die letzten beiden Zeilen nicht albern, sie kamen mir tatsächlich in den Sinn und ich fand, es lohnt sich darüber einmal nachzudenken ..

Beste Grüße, ich werde auch meine Zeilen noch einmal kritisch in meinem Kopf bewegen ..

Namibia
 

Vera-Lena

Mitglied
Hallo, namibia,

Deinen Text finde ich interessant gestaltet, so wie Art. Z. es schon beschrieben hat.
Die letzten drei Zeilen lassen sich aber aus dem Vorangegangenen leicht beantworten: Dem Lyri fehlt einfach die Stille in der Hektik des Tages, damit es seinen Gedanken in fruchtbringender Weise nachgehen kann. So lese ich das.

frage ich mich
an welchen Sekunden
hält der Tag
mir eine Stille
bereit?

Das wäre mal so ein Vorschlag meinerseits in aller Bescheidenheit.

Liebe Grüße
Vera-Lena
 

namibia

Mitglied
Gute Abend an alle,

ich danke euch für eure Gedanken zu meinem Gedicht . Ehrlich gesagt habe ich es beim Schreiben so empfunden wie Jenno es zusammengefasst - ich wollte einmal " quer denkend" fragen - woher kommen unsere Gedanken ? Wieviele Menschen versuchen tagtäglich Gedanken zu stoppen , den Kopf zu " leeren" ( wie das bei der Meditation geschildert wird ) , das Gedankenkreiseln und drehen zu stoppen und so kam mir diese Frage in den Sinn ..

Herzliche Grüße und über Antworten auf diese Frage freue ich mich ..

Namibia
 
D

Die Dohle

Gast
... ein schwabe würde evtl. sagen: gnitz, augenzwinkernder schalk an ernst mit hintersinn. so etwa ...
der text gefällt mir gut.

lg
die dohle
 

Ralf Langer

Mitglied
Hallo namibia,

das finde ich thematisch gut umgesetzt.
ja hier findet eine seele eine frage und kennt nicht den grund. da ist dankbarkeit in unkenntnis, und also ein zauber.

Und doch ich würde darüber nachdenken die struktur zu sprengen und alles was du in „wenn“ setzt ins absolute also in ein "ist" zu transformieren. Ich denke das der inhalt dadurch bedeutender wird, das gerade die letzte frage schwerer wiegte...

vielleicht also so:

Gedankenlos

manchmal
hat sich der kopf leer gewiegt
an den sehenswürdigkeiten
des tages
da gibt es diesen moment
der an einer idee hängen bleibt
und doch zum abend hin verblasst
weil alles was mich umtreibt
im kettenkarusssel davonfliegt

dann frage ich mich:
wer füllt die gedanken auf


aber vorsicht das ist geschmachssache, aber ich wollte dir meinen zugang mal hier lassen
(ist auch nur aus der hüfte geschossen)
lg
ralf
 

namibia

Mitglied
Lieber Ralf,

Vielen Dank für deine Rückmeldung und den Vorschlag. Du hast recht, durch die Umwandlung wird das Gedicht eindringlicher . Ich werde es also dahingehend noch einmal überarbeiten.....

Liebe Grüße und danke für die Inspiration!

Anna
 



 
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