Gedanken über das Rauchen (gelöscht)

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Graublau

Gast
Hallo Hagen,
dein Text hat einiges, was ich ganz nett finde, die Idee mit deiner "Lydia" anzufangen und wieder abzuschließen ist sehr hübsch.

Einige Stellen wirken sehr verbissen, dort etwas ruhiger bleiben. Ein guter Satiriker bringt nicht das Blut zum Gefrieren, er friert die Welt ein und guckt, wer kleckert. :)
Adverbien und Adjektive eher vermeiden, sofern sie im Text keine besondere Funktion haben. Der lustig-belehrende Tonfall entsteht im Kopf- da brauchst du also keine Sorge zu haben, im Gegenteil: wenn man noch Benzin ins Feuer kippt, dann fängt es an, anzustrengen. Ein wenig feiner an die Sache rangehen.
Das wär's von meiner Seite, ich selbst schreibe keine Satire, es sind also nur Gedanken, die mir im Vergleich auffallen.

Beste Grüße,
Tim
 

Hagen

Mitglied
Hallo Graublauer Tim,

Zunächst einmal ‘Danke Schön‘ für die Beschäftigung mit meinem Text.
Nun ja, seit ich meine Frau, die liebe Lydia, kenne und liebe, dreht sich so manche Geschichte um sie. (der Sprengsatz im Queue z.B. und viele Andere, die auf der LL unter Humor und Satire zu finden sind.)

Aber was die Adverbien und Adjektive betrifft, also, das musste ich die erst mal googeln. Als ich schließlich in der Heiligen Schrift, die da heißt Wikipedia, so vor mich hin las, fühlte ich mich gleich an Frau D., meine Lehrerin auf der Realschule erinnert. Da war es ganz aus und ich verstand gar nichts mehr. (Vergleiche: ‘Die Lehrerin‘ auf Tagebuch in der LL.)
Ich finde also, dass die Adverbien und Adjektive im Text bleiben sollten wie sie sind, einmal weil ich nicht anders kann und weil sich das sonst wie ein trockener Artikel eines Journalisten anhört.
Aber darüber kann man sich streiten; - oder auch nicht. Ich bin mehr für nicht streiten, denn es allen Menschen recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann.

Also dann, wir lesen uns!
Yours Hagen


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Ein Panzer, ein U-Boot oder die 'Concorde' sind viel ästhetischer als alle heute zur Verfügung stehenden Kunstwerke von Picasso bis zu meinem Mist.
(Joseph Beuys, dt. Künstler, 1921-1986)
 

DocSchneider

Foren-Redakteur
Teammitglied
Nun Hagen, den Gedanken, dass Du irgendetwas an Deinem Text verbesserst, kann mah ja ruhig in der Pfeife rauchen, denn Du hast noch nie einen Rat angenommen. :) Im Übrigen: Der Duden ist der wahre Gralshüter der deutschen Sprache und nicht Wiki.

Deine Satire bewegt sich nur an der Oberfläche und Du führst zwar einige Gründe an, weshalb man unbedingt rauchen sollte und damit quasi gleichzeitig alle Übel dieser Welt bekämpft, aber ein bisschen dünn ist das schon.

Ich mache mir mal eigene Gedanken.

Raucher sind doch schwache Menschen, die sich an noch Kleinerem, sprich dem Glimmstengel oder seinen dickeren Verwandten wie Zigarre oder Pfeife festhalten. So haben sie Hand, Mund und Zunge beschäftigt und müssen sich nicht zwangsläufig sofort unterhalten. Sie beobachten erstmal. Spätestens aber dann, wenn sie, die modernen Märtyrer, mit anderen draußen qualmen müssen, weil drinnen das Nichtraucherschutzgesetz greift, beginnen sie zu reden.

Natürlich reden sie nur mit Rauchern. Wehe, ein Nichtraucher spricht sie an! "Davon verstehst du nichts", werden sie böse abgewascht, wenn sie es wagen, Rauchen für gefährlich und krankmachend zu erklären. Wie auch, wenn der oberste Bundesbürgermethusaleum noch immer fit ist und raucht und raucht und raucht und dabei späte Beichten ablegt. Wie es wohl gewesen sein muss, diesen übervollen Aschenbecher zu küssen. Von anderem ganz zu schweigen.

Bei Gedanken über das Rauchen darf auch auf keinen Fall der M .... Mann fehlen, der für immer mit einer Zigarette im Mund durch die Prärie reitet und am Lagerfeuer mit exakt gebügeltem Hemd in die Flammen starrt. Und natürlich nicht die Zigarette für die Frau, die extrem dünn und schmal und eigenwillig ist und schmeckt.

Vergessen wir auch nicht die sozialen Kontakte, die dadurch entstehen, dass Menschen sich selbst Zigaretten drehen und Blättchen tauschen. Das sind doch sowieso die echten Freaks, die das können, so schnell, dass man gar nichts mitbekommt. Und natürlich spricht für das Rauchen auch der Internationale Frühschoppen mit fünf Journalisten aus sieben Ländern, der ohne Rauch doch bescheuert gewesen wäre. Wie so mancher TV-Kommissar.


Noch eins: Bevor Du fragst: Ich rauche nicht, niemals, never, bei mir raucht nur der Kopf und die Tabaksteuer ist viel zu niedrig. So!


LG DS
 

molly

Mitglied
Hallo Hagen,

schön, mal wieder etwas von Dir zu lesen, obwohl ich von diesem Thema keinen blauen Dunst habe. Wenn Doc es schon gruselig findet, einen vollen Aschenbecher zu küssen, muss ich sagen, dass ich nicht einmal bei einem leeren daran denken würde.
Selbstverständlich kann ich die Raucher ein wenig verstehen. Wenn mir jemand den Kaffee verbietet will, gehe ich auf die Barrikaden.

Herzliche Grüße, besonders an die schöne und liebe Lydia

von molly
 

Hagen

Mitglied
Der Text wurde vom Autor gelöscht.
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Hagen

Mitglied
Hallo hochverehrte Frau Doktor,

um zu zeigen, dass ich mich nicht weigere, meine Texte zu verändern (nicht zu verbessern, das ist nämlich ein Unterschied) habe ich diesmal zweierlei getan:
Als erstes möchte ich Ihnen ein Gedicht, welches ich Ihnen, verehrte Frau Doktor gedichtet habe, nicht vorenthalten:

Ich bin der Änderer, so hab‘ doch Acht,
ich ändere bei Tag und Nacht.
Ich änder heut, ich änder morgen,
ich änder fröhlich, ohne Sorgen.
Ich änder selbst die Änderungen,
das ist mir auch sehr gut gelungen.
Ich änderte auch gestern schon,
was ist dafür mein blanker Lohn?

Des Weiteren habe ich meinen kleinen Beitrag, in dem ich, in der Tat nur an der Oberfläche kratzen konnte, aber um das mal so richtig auszuwalzen, was mir keine Mühe machen würde; - aber mehr Recherche bei der Heiligen Schrift, die da heißt Wikipedia, erfordert und somit Zeit kostet, die mir beim Schreiben von meinem potentiellen Weltbestseller abgeht, und die sowieso kein Mensch liest (siehe LL ‘Kurzgeschichten‘, die überquellen, weil sich in unserer schnelllebigen Zeit der SMS kein Mensch mehr die Zeit nimmt oder die Mühe macht, seine Texte liebevoll mit Adverbien, Metaphern, etc. auszuschmücken).
Verlange bitte nicht von mir SMS-mäßige Abkürzungen zu verwenden. Bei einer Pfeife guten Tabaks und einem Whisky, getrunken aus einem geschliffenem Glas, (ich müsste vielleicht mal einen ähnlichen Beitrag über die Alkoholsteuer schreiben), macht mir die Schreiberei Spaß.

Naja, ich habe, damit Sie mir nicht nochmal mit: Nun Hagen, den Gedanken, dass Du irgendetwas an Deinem Text verbesserst, kann mah ja ruhig in der Pfeife rauchen, denn Du hast noch nie einen Rat angenommen. ankommen, alle Adverbien, Adjektive und sonstiges Zeug, gestrichen. Es ist nun nicht mehr mein Text, aber was soll’s?
Er ist zwar verändert, aber ich glaube nicht, dass er damit ‘verbessert‘ wurde.
Das wollen wir doch mal den geneigten Leser entscheiden lassen.

Nun denn, küss‘ die Hand verehrte Frau Doktor!
Liebe Grüße
Yours Hagen

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Ein Panzer, ein U-Boot oder die 'Concorde' sind viel ästhetischer als alle heute zur Verfügung stehenden Kunstwerke von Picasso bis zu meinem Mist.
(Joseph Beuys, dt. Künstler, 1921-1986)
 

Hagen

Mitglied
Hallo liebe Molly,

die liebe Lydia lässt schön zurückgrüßen und fragt an, ob Du denn wohl vielleicht auch mal die Geschichte von dem Sprengsatz im Queue zu Deiner geneigten Kenntnis genommen hast. Sie spielt darin wieder mal eine nicht unwesentliche Rolle und würde sich über Deine geschätzte Meinung sehr freuen.
So, und jetzt werde ich erst mal den einen oder anderen Becher Kaffee trinken und für die liebe Lydia Frühstück zubereiten.

Wir lesen uns!
Liebe Grüße
Yours Hagen

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Ein Panzer, ein U-Boot oder die 'Concorde' sind viel ästhetischer als alle heute zur Verfügung stehenden Kunstwerke von Picasso bis zu meinem Mist.
(Joseph Beuys, dt. Künstler, 1921-1986)
 
A

aligaga

Gast
Und ich dachte schon, aus der Diskussion um das so genannte „Rauchverbot“ wären wir längst herausgewachsen, hatten wir uns doch vor Jahren tagtäglich in den analogen Medien ebenso wie in der analogen Gesellschaft mit allerlei analogen Statements dafür und dagegen auseinanderzusetzen gehabt. Es ist ein auf beiden Seiten erbittert geführter Kampf gewesen, der von den Rauchgegnern in letzter Instanz nicht mit den besseren Argumenten, sondern mit der dickeren Keule gewonnen wurde: Der Prügel „Volksgesundheit“ war der dickste von allen.

Diese Diskussion wieder neu zu beleben wäre, als ob man die Leiche einer Person exhumierte, der man schon vor knapp zehn Jahren den Kopf abgeschlagen hatte, um nun festzustellen, woran genau sie denn gestorben sei. Wie langweilig!

Interessanter wäre es doch, sich damit zu beschäftigen, was das Rauchverbot im öffentlichen Raum denn zwischenzeitlich Gutes bewirkt habe. Glaubt man Tante Guhgel und seinem Schwesterchen „Wikipedia“, sind seither die Herzinfarkte in Europa drastisch gesunken. So heißt es dort wörtlich:
Die bislang weltweit größte Studie zur Wirkung von Rauchverboten, für die Krankenhausdaten von 3,7 Millionen Versicherten der DAK-Gesundheit von Anfang 2004 bis Ende 2008 ausgewertet wurden, zeigte einen Rückgang von Behandlungen bei Herzinfarkten um acht Prozent und bei Angina pectoris um 13 % seit Einführung der strengeren Bestimmungen in Deutschland 2007/2008.
Wer bis drei zählen kann, wundert sich ein bisschen – wie kann eine Studie, die Jahre vor der Einführung des Rauchverbotes durchgeführt wurde, dessen segensreiche Wirkung belegen? Wenn man an anderer Stelle guhgelt, erfährt man, dass es eine belastbare Statistik über das bloße Auftreten von Herzinfarkten gar nicht gibt, sondern nur eine über die durch Herzinfarkt verursachte Todesfallsrate. Und die ist schon vor dem Jahr 2000 rückläufig gewesen. Begründet wird das recht schlüssig mit den Fortschritten in Diagnostik, Ersthilfe und medizinischer Methodik. Auch langweilig!

Was aber wurde aus den damaligen Protagonisten des Rauchverbotes? Etwa jenen in Bayern, die täglich in den Gazetten Hof hielten und sich selbst zu Gesundheits-, Gesellschafts- und Moralexperten ernannten? Herrn Frankenberger? Herrn Georg Schmid?

Frankenberger bekam in allen bayerischen Stammkneipen Hausverbot, flog aus seiner ÖDP, versuchte vergeblich, in anderen Parteien und mit anderen Kampagnen Fuß zu fassen und fristet sein Dasein heute als Fremdenführer und Gelegenheitsarbeiter in Passau. Georg Schmid alias „Schüttel-Schorsch“ hat inzwischen den CSU-Parteivorsitz ebenso wie alle anderen politischen Ämter verloren. Im März 2015 wurde er – inzwischen rechtskräftig – wegen Betrugs und Steuerhinterziehung zu 16 Monaten Knast (auf Bewährung) verurteilt.

Nichtrauchen kann offenbar genauso tödlich sein wie der Qualm!

Meine persönliche Beobachtung: Die interessantesten Frauen und Männer trifft man nicht mehr im Lokal, sondern draußen vor der Türe. Während drinnen räumliche und geistige Leere zu herrschen pflegt, hört man draußen im Gedrängel die neuesten Witze, bekommt die besten Tipps zur Steuerersparnis und erfährt über „die da drinnen“ so manch Nützliches.

Falls es noch jemals so etwas wie eine Revolution geben sollte in diesem unserem Lande: Die Keimzellen dafür werden nicht mehr die verwaisten „Stammtische“ sein, sondern der Platz vor den Wirtshaustüren. Da herrscht noch die Freiheit, die Winnetou und Old Shatterhand genossen, die ihre mit Kolibribälgern verzierten Pfeifchen um den Hals trugen und den Rauch in alle Himmelsrichtungen bliesen. Friede sie ihrer Asche!

Gruß

aligaga
 
E

Einsprengsel

Gast
Gedanken über das Rauchen

Hi Hagen

stehe voll hinter diesem Text. Da fehlt eigentlich nur noch die Losung "Rauchen für den Frieden" oder "Rauchen gegen NSA" oder weiß der Kuckuck. Hast du hübsch launig geschrieben, dir sogar die Mühe gemacht, Zahlenangaben zu präsentieren, ich weiß die Arbeit zu schätzen. Und nun stecke ich mir eine an.

Einsprengsel
 

Hagen

Mitglied
Hallo Einsprengsel,

vielen Dank für die Beschäftigung mit meinem Text und die gute Benotung.
Da ich an einem potentiellen Weltbestseller arbeite, gehört Recherche einfach dazu, ich sehe diese ‘Arbeit‘ wie einen Dorje.
(Der Sanskrit-Begriff bedeutet »hart« oder »mächtig«“, die tibetische Entsprechung „Dorje“ bezeichnet den König der Steine mit seinen unzerstörbaren Eigenschaften, seiner unzerstörbaren Härte und seiner unzerstörbaren Strahlkraft. Er steht für die »wahre Wirklichkeit«. Ich brauche das für meinen potentiellen Weltbestseller, da ich in diesem auch nichts als die makellose Wahrheit, Reinheit und Durchsichtigkeit wie bei einem Diamanten der Literatur, schreiben werde! – Die makellose Reinheit und Durchsichtigkeit des Diamanten symbolisiert allerdings auch die vollkommene Makellosigkeit der Leere.)
Naja, wo soll ich sonst hin, mit meinem nutzlosen Wissen, aber ab und zu bleibt mal was hängen, welches ich dann in ebenso nutzlosen Beiträgen für die LL verwende, aber ich sehe, wir verstehen uns.

Und denk‘ dran, wenn Du Dir jetzt eine anzündest:
Richtige Männer rauchen keine Filterzigaretten!

Ganz liebe Grüße
Yours Hagen
___________________
Ich höre, und vergesse.
Ich sehe, und erinnere.
Ich schreibe, und verstehe.

(Sehr frei nach Konfuzius)
 
E

Einsprengsel

Gast
Gedanken über das Rauchen

Richtig, was wäre der Mann ohne Selbstgedrehte, natürlich filterlos.

Einsprengsel
 

Hagen

Mitglied
Hallo Einsprengsel!

In der Tat!
Seit mir mein Arzt zu mehr Bewegung geraten hat, drehe ich auch (meistens) selbst.
Manchmal bringt mir die liebe Lydia auch eine Zigarre mit, die ich dann mit einem Glas Whisky oder Cognak bei einem guten Schmöker zu mir nehme.

Wir lesen uns!

Yours Hagen
 

Joneda

Mitglied
Lieber Hagen,

ich kam einfach einmal wieder vorbei,
um mir Deine Schreibe zu Gemüte zu führen.
Rauchen, jeder soll´s so halten wie er will,
Steuern werden aus jedem Dreck gezogen,
irgendwie muss der Staatssäckel wieder gefüllt werden,
um bei nächstbester Gelegenheit
für irgendeinen Unsinn geleert zu werden,
was für ein Schauspiel,

weiter so,
ich bin und bleibe ein Fan :)
warum?
ich mag dieses Ungekünstelte,
diese frische, herrliche Art
mit der bestimmten Hagennote ;-)

Liebe Grüße
 

Hagen

Mitglied
Rauchen

Liebe Joneda,

zunächst mal vielen Dank für die Beschäftigung mit meinem Text, obwohl ich auf Wunsch von der geschätzten Doc Schneider ‚ ‘ne ganze Menge geändert und rausgeschmissen habe.
Vielen Dank auch dafür, dass Du mein Fan geworden bist, soviel Lob kann ich gar nicht verknüsen und muss mir erst mal eine andampfen, ohne Filter, weil richtige Männer rauchen keine Filterzigaretten.
Ich hoffe, Du bleibst mir trotzdem gewogen.

Küss‘ die Hand, gnädige Frau.
Herzlichst
Yours Hagen
_________________________
Ein Leben ohne Leselupe ist zwar möglich,
aber es lohnt sich nicht.
 
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