Gedanken während einer Denkpause

4,60 Stern(e) 5 Bewertungen

Hagen

Mitglied
Gedanken während einer Denkpause



Immer wenn es mit meinem Liebesroman mal nicht so recht flutscht, mit der Schreibe, lehne ich mich in meinem Schreibtischsessel zurück, stopfe und entzünde mir eine Pfeife und mache eine Denkpause. Dabei denke ich über irgendwas Anderes nach, zum Beispiel: Warum hat saure Sahne eigentlich ein Ablaufdatum?

Oder kann es sein, dass der Verfassungsschutz, oder sonst eine Institution, die heimlich in meinem Server rumwühlt, gar nicht so recht damit klarkommt, dass ich nur für meinen Liebesroman recherchiere, zum Beispiel Ammoniumnitrat, was im Baumarkt erhältlich ist, und aus dem man bekanntlich auch Sprengstoff machen kann?

Oder eine Pistole, die einen so geringen Rückschlag hat, dass man sie in das Modell eines Autos einbauen und per Fernsteuerung jemanden erschießen kann?

Oder die tödliche Dosis von Kaliumchlorid, welches in der Giftspritze ist, die in St. Quentin verabreicht wird, oder gar Crystal Meth, welches sich leichter beschaffen lässt?

Egal, haben Tiere eigentlich einen Sinn für Schönheit?

Kann ich mir nicht vorstellen, denn wenn ich ‚unseren Vögeln und Eichhörnchen‘ draußen ihre Schale mit Futterkörnern zurechtmache, richtig hübsch mit Fettfutter, Erdnussbruch, Sonnenblumenkernen und Erdnüssen, kommt gleich eine Amsel und schmeißt alles durcheinander.

Aber da wir gerade bei Körnern sind, die klassische Fastenspeise, drängst sich mir die Frage auf, ob man Kakerlaken, Heuschrecken und so ein Viehzeug in der Fastenzeit essen darf, ist ja kein Fleisch im klassischen Sinne und Fische auch nicht, denn der ewige Fisch wird mir in besagter Fastenzeit langsam zu teuer, und Biber, denn irgendein Kirchenfürst hat Biber mal als zu den Fischen gehörend erklärt, würde ich nicht runter kriegen, außerdem steht der Biber inzwischen unter Naturschutz.

Dann doch lieber eine Heuschrecke, aber als Haustier! Die wäre schön klein und könnte in einer Zigarrenkiste schlafen. Ich mag Zigarrenkisten nämlich nicht wegwerfen. Wer weiß, wofür ich die noch brauchen kann.

Kann man Heuschrecken eigentlich abrichten, wie einen Hund?

Oder sind Heuschrecken mehr wie Katzen, die angeblich ihren Eigensinn haben?

Auf alle Fälle würde ich mir blöd vorkommen, eine Heuschrecke zu streicheln, und einen Namen bräuchte die dann auch. Hespereia wäre nicht schlecht, wie die Hesperide, die mit den anderen Hesperiden Aigle, Arethusa, Erytheia, Hespere und Hesperusa sowie dem Drachen Ladon einen Apfelbaum bewachen, dessen Früchte den Göttern die ewige Jugend verleiht.

Ewige Jugend wäre natürlich nicht schlecht, aber mit Äpfeln bin ich etwas vorsichtig. Da war nämlich das Ding mit der Vertreibung aus dem Paradies. Was ist, wenn ich von Gott aus meinem mühsam ererbten Haus verwiesen werde, wie Adam und Eva dereinst aus dem Paradies, weil ich immer alles googele, sozusagen ‚Erkenntnisse sammele‘ und dabei versehentlich einen Apfel vom ‚Baum der Erkenntnis‘ esse?

Irgendwie war da nämlich mal sowas mit dem Apfel von ‚Baum der Erkenntnis‘ und dem Sündenfall, man muss ja so aufpassen, um nicht in Sünde zu verfallen!

Ich kann ja nicht wissen, was mir die nette Obsthändlerin, die ich gerne aufsuche, um das Zubehör für einen Obstteller zu erwerben, den ich der lieben Ulrike gerne zubereite, verkauft. Wie leicht kann da ein Apfel vom ‚Baum der Erkenntnis‘ bei sein, zumal die Obsthändlerin aussieht, wie ich mir Eva vorstelle. Schade, dass sie nie nackt ist.

Aber eine Heuschrecke ist jedenfalls auch NEIN, komisch, dass ich immer wieder auf Heuschrecken komme. Hoffentlich träume ich nicht von Heuschrecken, wie neulich, als ich Kafkas ‘Verwandlung‘ gelesen habe und anschließend von Mistkäfern geträumt habe, oder waren es Seegurken?

Egal, aber was könnte ich denn mal fasten, um auf den Kernpunkt meiner Gedankengänge zurückzukommen?

Fernsehen zum Beispiel. Aber im Fernsehen, es gibt ja auch ‘Bildungsfernsehen‘ auf Phoenix, N 24 oder ZDF Info. Das ist wie Lesen, was man in der Fastenzeit ja tun soll. Aufs Fernsehen will ich aus diesem Grund nicht verzichten. Ebenso auf das Rauchen und Schokolade, das ist nämlich Nervennahrung, wie ein Einlauf zu innerlichen Reinigung, den ich bei einem von meiner Ex-Frau ordinierten Fastenwochenende einstmals erhalten habe. Ist das mit ordentlichen Fasten vereinbar?

Vielleicht könnte ich auf Bier verzichten?

Aber das haben manche Mönche zur Fastenzeit in rauen Mengen getrunken, geht also nicht. Es müsste etwas sein, was nicht alle fasten, denn ich bin ja ein Individualist, und das ist nicht als Schimpfwort gemeint, wie in der Nazizeit, wo alle gleichgeschaltet waren und nicht selbständig denken mussten oder brauchten. Da wir gerade davon reden; - Gedankenfasten ist doch mal was ganz Originelles.

Keine kreativen, geistreichen, schöpferischen, erfindungsreichen und phantasiebegabten Gedanken mehr denken, das wär’s doch mal!

Nur noch schöne Gedanken, wie: Sollte ich mir ein Tattoo stechen lassen, damit sich die liebe Ulrike das angucken kann, wenn ihr mal langweilig ist?

Egal, bei genauer Betrachtung betreiben das Gedankenfasten schon ganz schön Viele, und nicht nur zur Fastenzeit, sondern 365 Tage im Jahr! Neo-Nazis zum Beispiel, bei manchen Politikern bin ich mir da nicht so ganz sicher, aber ich höre lieber auf, bevor sich nun doch der Verfassungsschutz (siehe oben) einschaltet.

Weil ich aber, wenn ich schreibe und recherchiere, meistens Radio höre - kann man eigentlich auch ‚Radiofasten‘? – Dann müsste ich auch auf Nachrichten verzichten, die will, kann und brauche ich auch beim Fasten nicht aufgeben.

Nun ja, Nachrichten kommen ungefähr jede Stunde und dann merke ich auf, schon wieder eine Stunde vorüber, und die erzählen mir wieder mal was von Flüchtlingen und Schleusern … hat’s doch eigentlich schon immer gegeben, dieses Phänomen, sogar die Bibel berichtet darüber, Auszug der Kinder Israel und einem Schleuser namens Moses. (Der Auszug aus Ägypten steht im 2. Buch der jüdischen Tora, habe ich recherchiert.)

Was ich auch recherchiert habe, ist das Moses von Gott auserwählt wurde. Ihm erteilte Gott den Auftrag, das Volk Israel aus der ägyptischen Sklaverei zu führen. Als wenn Moses mit dem Empfang der zehn Gebote nicht schon genug zu tun gehabt hatte, immer auf den Berg Sinai kraxeln. Hätte Gott ihm da nicht einen Lift erschaffen können, wenn er ihn schon auserwählt hat?

Mir würde das jedenfalls stinken, von Gott auserwählt zu sein, ich bin doch kein Kletterer!

Naja, der Empfang der zehn Gebote auf dem Berg Sinai macht wenigstens Sinn. Ansonsten kann ich mir nicht vorstellen, was die Klettermaxen von heute auf den Bergen zu suchen haben. Wenn ich erzählen würde, ich wäre von Gott auserwählt, die 10 Gebote zu modifizieren und müsste zu diesem Zweck auf einen Gipfel, hieße es gleich: Ab in die Klapse!

Naja, und irgendwie erinnert mich das an Sisyphos und dass die Götter die Menschen zu ihrer Belustigung erschaffen haben. Ob die Götter wohl auch jeder ein Tattoo haben?

Dabei fällt mir, nebenbei bemerkt, ein Witz ein, den mir ein Pastor dereinst erzählte: Moses kommt vom Berg Sinai zu seinen Leuten und sagt: „Also, ich habe eine Gute und eine schlechte Nachricht für euch! Zuerst die gute: Ich habe den Boss runtergehandelt auf zehn. Und nun die Schlechte: Ehebruch ist immer noch dabei!“

Aber ich komme mal wieder vom Thema ab. Die Hebräer, so nannten sich die Kinder Israel, mussten jedenfalls damals in den Steinbrüchen und auf den Baustellen der riesigen Städte und Pyramiden arbeiten. Das Leben war hart, voller Entbehrungen und gefährlich, denn sie waren den Launen des Pharaos ganz und gar ausgeliefert. (Erinnert mich auch irgendwie an irgendwelche Machthaber der heutigen Zeit.)

Als Moses den Pharao bat, das Volk Israel ziehen zu lassen, weigerte sich der ägyptische Herrscher. Schließlich benötigte er die Hebräer als kostenlose Arbeitskräfte. Erst nachdem Gott den Ägyptern zehn Plagen geschickt hatte, durfte sein Volk das Land verlassen.

Heute gibt es diese Plagen auch, ich denke da mal an Tsunamis und explodierende Kernkraftwerke. Die Götter haben die Plagen zu ihrer Belustigung eben etwas ‚modernisiert‘. Ich möchte nicht wissen, was die sonst noch so in Petto haben und auf welche Ideen die kommen, wenn die auf dem Olymp sitzen und Saufgelage abhalten!

Vielleicht ein eruptierender Vulkan, der Gold speit, denn dieses Zeug hat auf Dauer immer irgendwie Unglück gebracht. Ich erinnere mal den wunderbaren Abenteuergeschichten von Kapitän Blackbeard und Co, die zwar Gold und Schätze errungen haben, aber es hat ihnen nix genützt. Blackbeard ist jedenfalls enthauptet worden, ist ohne Kopf noch ein paar Runden um ein Schiff gepaddelt und dann hat mein seinen Kopf am Bugspriet eines Schiffs aufgeknüpft.

Naja, könnte ich vielleicht gelegentlich mal eine Geschichte aus dem Ding mit dem goldspeienden Vulkan machen. Gar nicht schlecht, die Idee, aber vorher möchte ich mich um meinen Liebesroman kümmern, je kitschiger, desto besser, wie »Die Leiden des jungen Werther«, der Briefroman eines Nichtsnutzes, der verzweifelt an einem verlobtem Fräulein rumbaggert. Als der olle Geheimrat Goethe damit überhaupt nicht mehr klar kam, hat sich Werther eben umgebracht. War bei Kafkas »Verwandlung« ähnlich, das »Ungeziefer« starb und wurde entsorgt, als Kafka mit seinem eigenen Roman auch nicht mehr zu Rande kam.

Bei meinem Liebesroman werde ich anders vorgehen! ‚Erwin‘ ein Rentner, jeder Rentner heißt ‚Erwin‘, mutiert vom biederen Beamten im Liegenschaftsamt zu einem eiskalten Killer und geht schließlich mit seiner Geliebten auf eine Exkursion nach Neuschwabenland um die Sache einer Mission mit dem Codenamen Highjump mal zu checken …

Nach den Gesetzen der Dramaturgie, ist da kaum ein Zusammenhang herzustellen, zwischen den Plagen und dem Auszug der Kinder Israels, denn auch ein Despot wird seine Leute kaum in die Wüste schicken, weil plötzlich Frösche erscheinen und so. Um so eine Plage mal etwas zu modernisieren, würde heute ein Tanker auslaufen, aber deswegen schickt doch kein Pharao seine Leute in die Wüste!

Aber der Autor Werner Keller hat ein dickes Buch geschrieben: »Und die Bibel hat doch recht«, ein Sachbuch, das er im Jahr 1955 veröffentlichte. Das Werk wurde in mehr als 20 Sprachen übersetzt und erreichte eine Auflage von mehreren Millionen Exemplaren. Es gilt als einer der stärksten Bestseller der Nachkriegszeit.

Dann soll also alles so sein! Jedenfalls taperten die Kinder Israels dann an die vierzig Jahre durch die Wüste. Irgendwie haut die ganze Sache von der Logistik her nicht hin und schlecht durchdacht war diese Nummer auch.

Innerhalb von 17 Tagen und 23 Stunden trippelte Joey Kelly nämlich dereinst 900 Kilometer von Wilhelmshaven bis hinauf zur Zugspitze und ernährte sich ausschließlich von dem, was die Natur ihm bot, oder entlang seiner Route zu finden war. Und durch die Wüste ist Joey auch in relativ kurzer Zeit mit einigen Anderen gewetzt, habe ich im Fernsehen gesehen. Da hätten die Kinder Israel doch so etwa in einem Jahr gemächlich durch die Wüste schlendern können, schließlich waren sie auch durchtrainiert, aber nicht ganz so hart wie Joey Kelly, denn die Kinder Israel hatten ja nur Pyramiden und so gebaut.

Da hat Moses, der Schleuser, absolut versagt, oder haben die Götter auf dem Olymp diese Show zu ihrer Belustigung abgezogen und die Kinder Israels dann schmählich im Stich gelassen und sich anderweitig belustigt, bis ihnen einfiel: Ach, die Kinder Israels haben wir ja im Stress total vergessen, die kommen alleine nicht klar, weil Moses der Schleuser sich auch verlaufen hat. Da müssen wir uns wieder mal kümmern, schöne Scheiße. Aber lass‘ uns erst mal eine Runde von diesem geilen Zeug trinken, was Bacchus erfunden hat: Met. Anschließend lassen wir uns was Einzigartiges einfallen, langsam müssen wir auch mal ein bisschen kreativ werden, immer nur Heuschrecken erschaffen ist ja langweilig und wirkt auch nicht mehr so recht. Zudem ist es unheimlich aufwendig, ein Million Heuschrecken zu kreieren.

Es wiederholt sich alles, ich auch, da ich wieder mal bei Heuschrecken gelandet bin, aber da war noch was, nämlich dass unser Freund Moses, der Schleuser, mit Gottes Hilfe, irgendwelche Wasser geteilt hat, damit die Kinder Israels schließlich trockenen Fußes einen See durchqueren konnten. Müsste ich gelegentlich mal recherchieren, welches Gewässer das war, den Recherche bildet, aber jetzt habe ich keine Lust mehr!

An und für sich eine geniale Idee der Götter, aber stellen wir uns mal vor, die heutigen Schleuser könnten das auch, die Wasser teilen!

Dann würden tausende von Flüchtlingen fröhlich durch das Mittelmeer wandeln und irgendwann würde womöglich eine Million Chinesen bei uns auf der Matte stehen … mein Gott!

Vielleicht sollte ich doch lieber Gedankenfasten betreiben, oder über meinen Liebesroman nachdenken.

Mist, jetzt ist meine Pfeife vor lauter Fasten ausgegangen!
 

Ilona B

Mitglied
Hallo Hagen,
absolute Spitze. Ich habe mich köstlich amüsiert. :D
Falls das wirklich während einer Denkpause in dir vorgeht, möchte ich einem deiner Denkprozesse nicht beiwohnen. ;)
Herzliche Grüße Ilona
 

Hagen

Mitglied
Liebe Ilona, lieber Binsenbrecher
Danke zunächst für die Beschäftigung mit meinem Text.
Bei meinen Denkprozessen versuche ich Albert Einstein zu folgen, der mal folgendes gedacht hatte: Manche Männer bemühen sich lebenslang, das Wesen einer Frau zu verstehen. Andere befassen sich mit weniger schwierigen Dingen zum Beispiel der Relativitätstheorie.
Nun ja, aber wie schrieb Jean-Paul Sartre: In der Ironie vernichtet der Mensch das, was er setzt, in ein und demselben Akte; er veranlasst zu glauben, damit man ihm nicht glaubt; er bestätigt, um zu leugnen, und er leugnet, um zu bestätigen; er schafft einen positiven Gegenstand, der aber kein anderes Sein hat, als sein Nichts.
Da denke ich auch nicht mehr mit, aber nicht weil es zu lang ist, sondern weil ich es nicht verstehe.
Egal; - Hauptsache wir lesen uns.
Herzlichst
yours Hagen
 

Fred Lang

Mitglied
"Gedanken während einer Denkpause" klingt erst einmal widersinnig. Doch dieser Eindruck täuscht. Danke für die "abschweifenden" Gedanken!
Ich habe sie mit großem Interesse gelesen und drücke die Daumen, dass es mit dem Liebesroman bald wieder "flutscht".

Herzliche Grüße
Fred
 

Hagen

Mitglied
Hallo Fred,
Danke für die Beschäftigung mit meinem Text, sowie das fulminante Lob.
Entschuldige zudem dass ich mich jetzt erst melde, aber ich war über die Feiertage bei meiner Herzensdame um zu Sylvester unsere gemeinsam gebaute Hausbar, die SchenBAR, zu eröffnen. (Meine Herzensdame kann sogar Vliestapete Nuevo schräg tapezieren, dübeln, mit einem Anhänger fahren e.t.c. - eine absolute Traumfrau eben ...)

Nun ja, ich hoffe wir lesen uns bald wieder!
Herzlichst
yours Hagen

P.S.
Mit meinen Liebesromanen hat es, Dank meiner Herzensdame, auch wieder 'geflutscht'. SIehe 'Rosemaries seltsame Liebe', 'Blues für Rebecca' sowie 'Abschied von Myriam' und 'Myriams Rückkehr' an deren dritten Teil ich zur Zeit 'arbeite'. Ein Fantasyroman in einer Parallelwelt ...
Nun ja, ich habe noch viele Romane im Kopf ...
 

Aretes

Mitglied
Hallo Hagen,
deine "Denkpause" hat mich sehr zum lachen gebracht. Genau das was man braucht, wenn man eigentlich Latein lernen soll.
Toll, wie du von einem Gedanken auf den anderen gekommen bist und das Lernen ein bisschen lustiger für mich gemacht hast.
LG
Aretes
 

Hagen

Mitglied
Hallo Aretes,
Danke für die Beschäftigung mit meinem Text, sowie das exirbitante Lob. Es ging mir runter wie Heidehonig.
Mir drängt sich unwillkürlich die Frage auf, was Du heutzutage noch mit Latein machst?
Naja, Jeder fängt mal falsch an, ich auch. Zum Gück bin ich nun Rentner.
Egal; - Hauptsache wir lesen uns.
Herzlichst
yours Hagen

______________________
Je dringender man ein Detail für eine gute Geschichte braucht, desto schwieriger ist es zu recherchieren; - es sei denn, man hat die Geschichte selbst erlebt.
 

Aretes

Mitglied
Mir drängt sich unwillkürlich die Frage auf, was Du heutzutage noch mit Latein machst?
Hallo Hagen,
mein zwölfjähriges Ich dachte sich wohl, dass das bestimmt super interessant ist...
Aber ich habe nur noch ein halbes Jahr Lateinunterricht vor mir und kann den ganzen Kram hinter mir lassen.:D
Bis ich in Rente gehe ist hoffentlich noch ein bisschen Zeit. Jedoch dir viel Freude!
Viele Grüße
Aretes
 

Hagen

Mitglied
Hallo Aretes,
klar, für ein zwölfjähriges Ich kann das auch sehr interessant sein. Für ein zwölfjähriges Ich schreibst Du aber tolle Texte!
Chapeau!
Auf dem Weg zur Rente wünsche ich Dir viel Freude mit Deinen Lateinkentnissen.
Wir lesen uns!
Herzlichst
yours Hagen

____________________________________
Zwei Dinge sind zu meiner Arbeit nötig: Unermüdliche Ausdauer und die Bereitschaft, etwas, in das man viel Zeit und Arbeit gesteckt hat, wieder wegzuwerfen.
Albert Einstein​
 
Hatte gerade eine (Denk-)Pause, und da habe ich mir die "Denkpause" nochmal vorgenommen, und etwas intensiver von A bis Z gelesen; schließlich hält sie sich ja hier schon länger auf der Hitliste. Man kann das gut lesen, wirklich, diesen mäandernden (inneren) Monolog eines - ja wer ist das eigentlich, der da Nichtdenkt, sich geradezu genussvoll dem Nichtdenken hingibt?

Er bekommt zunehmend Konturen, dieser Nichtdenker, wenn man denn bereit ist, sich auf seine Suada einzulassen, und dann wird man auch belohnt, dann wird es interessant.

Naja, eine Kleinigkeit: Man könnte ein paar "Najas" rausnehmen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Hagen

Mitglied
Hallo Binsenbrecher,
Naja, da erzähle ich doch mal ein Bissen was von mir.
Jahrgang '48, gerade Rentner geworden, endlich ein freier Mensch und 'Privatgelehrter'.
Ich war Techniker, Automatenmonteur, Fertigungsplaner, zwischendurch Marktfahrer auf Mittelaltermärkten und immer wieder mal Taxifahrer.
Ich studierte weder Philosophie, noch Journalismus oder gar Religionswissenschaft und ganz und gar nicht Jura, ich studierte lediglich die feinen Kniffe des Billardqueues und die Handhabung des Flipperautomaten.
Naja, ich schaffte es, mich durchs Leben zu schlagen ohne irgendeinen akademischen Abschluss erreicht zu haben, weil ich auch heute noch definitiv jede Art von Problemen und Herausforderungen meide.
Trotzdem ist es mir gelungen, vorläufig mehrere Romane bei einem kleinen aber feinen Verlag (ohne Druckkostenzuschuss oder dergleichen) unterzubringen.
Naja, diverse Liesroman/Krimis sind in Arbeit und dann werde ich mal weiter sehen. Naja, so möchte ich mich mal an einem Fantsy-Roman versuchen ...
(wenn Du möchtest, schicke ich Dir gerne mal das eine oder andere Ding online zu)
Ich erhielt bisher noch keine Anerkennungen oder Auszeichnungen und wurde auch nicht mit Stipendien oder Förderpreisen ausgestattet.
Meine Lieblingsautoren sind die der Münster-Tatorte und die der Columbo-Krimis; - wegen der intelligenten Drehbücher.
Naja, und dann war ich mal mit einem der Jerry Cotton-Schreiber mächtig einen trinken.
(was mein bemerkenswertestes Literarisches Erlebnis war)
Außerdem erarbeite ich gerne Quizfragen für Oldtimerveransaltungen und spiele leidenschaftlich gerne gesellig Billard.
Naja, das war's eigentlich.
Aber Du hast Recht, die Najs sollte ich wirklich reduzieren.
Naja, ich denke, wir lesen uns.
Herzlichst
yours Hagen

__________________________________________________
Oft büßt das Gute ein wer Bessres sucht.

bzw. in anderer Übersetzung

Wer bessern will, macht oft das Gute schlimmer.

ist ein Ausspruch aus William Shakespeares Tragödie König Lear (I, 4); im englischen Original heißt es

Striving to better, oft we mar what’s well.
 



 
Oben Unten