gedankenschwer

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Ralf Langer

Mitglied
hallo perry,

mir gefällt die stimmung
in diesem stück.

ein klug gewählter vokalismus erzeugt einen harmonischen klang

zwei anmerkungen:

die pfütze irritiert mich als bild und wortklanggebilde:

ich fände z.B. klanglich "Lache" stimmiger.
es bleibt aber die frage ob man in einer pfütze oder lache
ertrinken kann? hm?

über das "irre" stolpere ich heftiger, denn diese bild versteh ich in zusammenhang mit den sternen nicht.
vielleicht bräuchte es hier überhaupt kein adjektiv.

andererseits, vielleicht magst du ja sagen, warum du "irre"
gewählt hast.

lg
ralf
 

Perry

Mitglied
Hallo Ralf,

danke für dein Interesse an dem Text.
Die Pfütze habe ich deshalb gewählt, weil sie direkter dem Regen (Niederschlag) zugeordnet ist als eine Lache.
In einer Pfütze zu ertrinken ist ungewöhnlich (aber schon vorgekommen), gerade deswegen habe ich es gewählt. Es sind die Niederschläge des Lebens, die uns in ihrer Abfolge/Häufigkeit/Heftigkeit in die Knie zwingen.

Was die "irren" Bahnen der Sterne anbelangt, habe ich dieses Bild gewählt, weil ich gern etwas Ungewöhnliches, eine Art gedanklichen Stolperstein in meine Texte einbaue.
Irr ist hier im Sinne von außergewöhnlich, großartig gemeint.

LG
Manfred
 
Liebe Manfred,
dein Gedicht fängt Empfindungen ein, die ich auch gut kenne.
"irren pfaden" irritierte mich. Es gefällt mir aus inhaltlichen und stilistischen Gründen nicht.
Herzliche Grüße
Karl
 

Perry

Mitglied
Hallo Karl,

danke fürs Interesse und die Reflexion.
Die irren Pfade stehen für außergewöhnliche Bahnen.
LG
Manfred
 

Val Sidal

Mitglied
Perry

leider verbietet es sich, die höchstpersönlichen Gründe zu nennen, die bei mir zu einer Resonanz mit so großer Intesität geführt haben, wie ich es bei einem Gedicht nicht erwarte.
Begegnet bin ich dem Text zunächst auf deiner wep-page, mit dem unterlegten Bild. Das multimediale Erlebnis (Bild+Text) hat sich bei mir als eine nicht mehr trennbare Einheit eingeprägt.

Die Ökonomie, mit der du das Kognitiv-kontemplative im Emotional-erhabenen auflöst, ist inspiriert und inspirierend:


und so erinnere ich mich an tage
an denen manches ertrank
in den pfützen der jahre
Ich danke dir für dieses Gedicht - es wird (nach Jahren) das erste sein, das ich auswendig lernen und (sei versichert!) aufsagen werde.

Ich könnte noch 3 DINA4 Seiten zum Text schreiben, aber es würde mich aus der Stimmung reißen...
 

anbas

Mitglied
Hallo Perry,

das Gedicht von Dir ist mir irgendwie durch die Lappen gegangen. - Es gefällt mir.

Liebe Grüße

Andreas
 
Lieber Manfred,
den Sinn habe ich schon verstanden. Aber schmale Pfade passen für mich einfach nicht zu jenen Bahnen, denen Sterne folgen ...
Gruß
Karl
 

Perry

Mitglied
Hallo Val,
freut mich, dass der Text bei Dir so intensive Reaktionen auslösen konnte. Mit den Fototextkombinationen versuche ein wenig meine Stimmung zu bebildern, was aber natürlich auch die Interpretationsfreiheit eines Textes einschränken kann.
Danke für die berührende Rückmeldung und dein Interesse an meinem lyrischen Werken.

LG
Manfred

Hallo Andreas,
schön dass Du deine Meinung zu dem Text dagelassen hast.
LG
Manfred

Hallo Karl,
ja "Pfade" ist im Zusammenhang mit Sternen eher ungewöhnlich, aber davon lebt nun mal auch das lyrische Verworten im Sinn von mehrdeutigem Lesen. Wenn man z.B. die Sterne als Metapher für die durchs Leben irrenden Menschen ließt, sind die Pfade wiederum hilfreich. Ich denke aber, dass die Metapher auch mit irren Bahnen funktionieren könnte. Mal sehen was sich letztendlich ergibt.
Danke für die Anregung und LG
Manfred
 



 
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