Gedicht für alle depressiven Dichter

Einsamkeit muss nicht sein

Ein Dichter sitzt allein zuhaus'
und sinnt auf ein Gedicht.
Das bringt er dann auch hier heraus.
Jedoch: Man liest es nicht.

Ein Dichter sitzt allein zuhaus',
zuhaus' vor dem PC.
Kein Leser und auch kein Applaus,
es tut so schrecklich weh!

Ein Dichter sitzt allein zuhaus',
ach, ginge er doch endlich raus,
vielleicht, kann sein, wer weiß?

Ging' er doch endlich mal hinaus,
aus seiner Haut, ins Leichenhaus!
Hier stünde nicht so'n Scheiß.

mehr Biss!

Der Dichter liest von früh bis spät
was in der Leselupe steht.

Dort findet er in grüner Schrift
so manches miese Ohrengift -
es quillt aus einer Schlangengrube
zu ihm durch eine lange Tube.

Zwar möchte er es kaum noch missen
und fürchtet sich doch - vor den Bissen.

Hallo JoteS

ich muss hier James mal recht geben. Ich dachte, bei der Inquisition knallt die Peitsche etwas deftiger, bis die Seelenhaut des armen Dichters so richtig in Fetzen liegt

Ansonsten stimme ich zu: der Dichter muss auch mal raus ins richtige Leben. Sonst geht es ihm wie dem katholischen Pfarrer, der uns gute Ratschläge über die Ehe geben will...

LG
Tula

leb (hebr., dt. "Herz")

Lieder schreiben macht derartig Spaß, daß es - zumindestens von der Seite dieses Vergnügens her - lebendig im Leben drin steckt. Es ist damit so, wie mit vielen anderen Dingen, die das Leben zünden, erregen, evozieren, vervielfachen, steigern, spiegeln, ausdrücken und einfach "leben", wie z.B Klavierspielen, Flirten, Briefeschreiben, Goldfliegenbeobachten, Aquarellemalen, Schlafen, Explodieren, Schwimmen, Gattenbegatten, Witzeerzählen, Lernen, Hegellesen, Nietzschelesen, Sautoylesen, Federlesen, ... ... ...