Duisburger
Mitglied
Da habe ich mal vor Jahren für ein Projekt geschrieben und finde, dass es gut in diese Rubrik passt, anstatt auf meiner Festplatte in Vergessenheit zu geraten.
Vielleicht hat der Eine oder Andere noch etwas beizutragen, so dass man daraus einen Einsteigerfaden machen kann.
Gedichte - Grundsätzliches für Einsteiger
Das ungereimte Gedicht hat den Vorteil, dass der Autor "freier" schreiben kann, sich um die speziellen Regeln des Reims keine Gedanken machen braucht. Er kann seine Gedanken ausschließlich auf den Inhalt, die Aussage und Wirkung seines Werkes konzentrieren.
Das heißt andererseits aber auch nicht, dass nicht auch hier gewisse "Regeln" zu beachten sind. Das Werk darf keine Prosa (Fließtext) in Versform sein. Diesen Fehler beobachtet man gerade bei Anfängern oft, doch so verkehrt ist das eigentlich gar nicht. Die Form allein macht noch kein Gedicht. Diesen Text gilt es nun zu "Verdichten". Soll heißen, dass man überflüssiges (Füllwörter) streicht, sich um eine bildhafte Sprache (Metaphern) bemüht und versucht, die Intention (Absicht) des Gedichtes durch Vergleiche, Gleichungen oder Umschreibungen an den Leser zu bringen.
Der Text bekommt ein lyrisches Gewand.
Das gereimte Gedicht verlangt mehr Sorgfalt und vor allem das Wissen um seine Regeln. Auch ein Gefühl für den Rhythmus (wie in der Musik) dürfte vorteilhaft sein.
Hier reicht es nicht, dass sich die einzelnen Zeilen am Ende reimen. Der erste Schritt ist das Zählen der Silben. Die Anzahl muss in den Reimpaaren (Zeilen) stimmen, sonst holpert es. Das laute Vorlesen offenbart ungleiche Silbenwerte sofort. Auch die Hebungen (betonte Silben) und Senkungen (unbetonte Silben )in den Reimwörten sind zu beachten, den es holpert auch, wenn trotz Stimmigkeit der Endsilben die Hebungen und Senkungen in den Reimpaaren an verschiedenen Punkten liegen. Der Rhythmus (Metrum) geht verloren und gerade der ist für ein gutes Reimgedicht unabdingbar.
Es gibt noch einiges mehr, was in Reimgedichten beachtenswert ist, doch sollte man sich gerade als Anfänger erst einmal mit den oben genannten Regeln vertraut machen und diesen bei seinen Werken berücksichtigen.
Beide Gedichtformen haben ihre Vorteile, welche man wählt, hängt auch oft vom Thema ab. Es ist von Vorteil, sich erst einmal dem ungereimten Gedichten zu widmen. Hier kann man sein Sprachgefühl entwickeln und ein wenig mit der bildhaften (lyrischen) Sprache experimentieren.
Wer Gedichte schreiben möchte, der sollte zu aller erst einmal Gedichte lesen.
Wer in Sachen Rhythmus einen Meister lesen will, der sollte sich Wilhelm Busch vornehmen. Seine Reimgedichte "galoppieren" förmlich und lesen sich aufgrund der tadellosen Metrik fast von selbst. Auch von alten Meistern wie Goethe oder Schiller kann man für beide Reimformen noch etwas lernen.
Das Online-Lexikon hat gute und verständliche Definition in Sachen Lyrik, hier kann man schnell mal nachschlagen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Lyrik
http://de.wikipedia.org/wiki/Verslehre
lg
Uwe
Vielleicht hat der Eine oder Andere noch etwas beizutragen, so dass man daraus einen Einsteigerfaden machen kann.
Gedichte - Grundsätzliches für Einsteiger
Das ungereimte Gedicht hat den Vorteil, dass der Autor "freier" schreiben kann, sich um die speziellen Regeln des Reims keine Gedanken machen braucht. Er kann seine Gedanken ausschließlich auf den Inhalt, die Aussage und Wirkung seines Werkes konzentrieren.
Das heißt andererseits aber auch nicht, dass nicht auch hier gewisse "Regeln" zu beachten sind. Das Werk darf keine Prosa (Fließtext) in Versform sein. Diesen Fehler beobachtet man gerade bei Anfängern oft, doch so verkehrt ist das eigentlich gar nicht. Die Form allein macht noch kein Gedicht. Diesen Text gilt es nun zu "Verdichten". Soll heißen, dass man überflüssiges (Füllwörter) streicht, sich um eine bildhafte Sprache (Metaphern) bemüht und versucht, die Intention (Absicht) des Gedichtes durch Vergleiche, Gleichungen oder Umschreibungen an den Leser zu bringen.
Der Text bekommt ein lyrisches Gewand.
Das gereimte Gedicht verlangt mehr Sorgfalt und vor allem das Wissen um seine Regeln. Auch ein Gefühl für den Rhythmus (wie in der Musik) dürfte vorteilhaft sein.
Hier reicht es nicht, dass sich die einzelnen Zeilen am Ende reimen. Der erste Schritt ist das Zählen der Silben. Die Anzahl muss in den Reimpaaren (Zeilen) stimmen, sonst holpert es. Das laute Vorlesen offenbart ungleiche Silbenwerte sofort. Auch die Hebungen (betonte Silben) und Senkungen (unbetonte Silben )in den Reimwörten sind zu beachten, den es holpert auch, wenn trotz Stimmigkeit der Endsilben die Hebungen und Senkungen in den Reimpaaren an verschiedenen Punkten liegen. Der Rhythmus (Metrum) geht verloren und gerade der ist für ein gutes Reimgedicht unabdingbar.
Es gibt noch einiges mehr, was in Reimgedichten beachtenswert ist, doch sollte man sich gerade als Anfänger erst einmal mit den oben genannten Regeln vertraut machen und diesen bei seinen Werken berücksichtigen.
Beide Gedichtformen haben ihre Vorteile, welche man wählt, hängt auch oft vom Thema ab. Es ist von Vorteil, sich erst einmal dem ungereimten Gedichten zu widmen. Hier kann man sein Sprachgefühl entwickeln und ein wenig mit der bildhaften (lyrischen) Sprache experimentieren.
Wer Gedichte schreiben möchte, der sollte zu aller erst einmal Gedichte lesen.
Wer in Sachen Rhythmus einen Meister lesen will, der sollte sich Wilhelm Busch vornehmen. Seine Reimgedichte "galoppieren" förmlich und lesen sich aufgrund der tadellosen Metrik fast von selbst. Auch von alten Meistern wie Goethe oder Schiller kann man für beide Reimformen noch etwas lernen.
Das Online-Lexikon hat gute und verständliche Definition in Sachen Lyrik, hier kann man schnell mal nachschlagen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Lyrik
http://de.wikipedia.org/wiki/Verslehre
lg
Uwe