Gedichteschreiber (Villanelle)
Gedichteschreiber haben eine Meise.
Gedichteschreiber, sagt man, sind nicht dicht,
und zwar ein jeder ganz auf seine Weise.
Der eine dichtet laut, der andre leise,
Verzückung legt sich über sein Gesicht -
Gedichteschreiber haben eine Meise.
Sie gehen in Gedanken auf die Reise,
ein jeder sucht in Dunkelheit das Licht,
und zwar ein jeder ganz auf seine Weise.
Es dichten Junge und es dichten Greise,
das plumpe Großmaul und der kleine Wicht,
Gedichteschreiber haben eine Meise.
Gar einsam zieht der Dichter seine Kreise,
der eine kompliziert, der andre schlicht,
und zwar ein jeder ganz auf seine Weise.
Sie setzen ihren Zug auf die Geleise,
doch wo der hinfährt, wissen sie oft nicht.
Gedichteschreiber haben eine Meise,
und zwar ein jeder ganz auf seine Weise.
( Die Villanelle von villanus = lat. bäuerlich ist ein schematisch vorgegebenes
Reimgedicht nach dem folgenden Muster:
5 Dreizeiler + 1 Quartett. Die Endreime stehen durchgängig im aba-Zwang bis hin zum Quartett, das dann abaa gereimt sein muss.
Die erste und dritte Zeile der ersten Terzine bilden im Quartett die beiden
Schlusszeilen.
Dazu ist die erste Zeile der ersten Terzine die Schlusszeile der zweiten Terzine, die Schlusszeile der ersten Terzine die Schlusszeile der dritten Terzine und so zieht sich das durch.)
Gedichteschreiber haben eine Meise.
Gedichteschreiber, sagt man, sind nicht dicht,
und zwar ein jeder ganz auf seine Weise.
Der eine dichtet laut, der andre leise,
Verzückung legt sich über sein Gesicht -
Gedichteschreiber haben eine Meise.
Sie gehen in Gedanken auf die Reise,
ein jeder sucht in Dunkelheit das Licht,
und zwar ein jeder ganz auf seine Weise.
Es dichten Junge und es dichten Greise,
das plumpe Großmaul und der kleine Wicht,
Gedichteschreiber haben eine Meise.
Gar einsam zieht der Dichter seine Kreise,
der eine kompliziert, der andre schlicht,
und zwar ein jeder ganz auf seine Weise.
Sie setzen ihren Zug auf die Geleise,
doch wo der hinfährt, wissen sie oft nicht.
Gedichteschreiber haben eine Meise,
und zwar ein jeder ganz auf seine Weise.
( Die Villanelle von villanus = lat. bäuerlich ist ein schematisch vorgegebenes
Reimgedicht nach dem folgenden Muster:
5 Dreizeiler + 1 Quartett. Die Endreime stehen durchgängig im aba-Zwang bis hin zum Quartett, das dann abaa gereimt sein muss.
Die erste und dritte Zeile der ersten Terzine bilden im Quartett die beiden
Schlusszeilen.
Dazu ist die erste Zeile der ersten Terzine die Schlusszeile der zweiten Terzine, die Schlusszeile der ersten Terzine die Schlusszeile der dritten Terzine und so zieht sich das durch.)