Gefahr auf der New Dawn

nemo

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Paul lag auf dem Bett und döste vor sich hin. Er lauschte dem monotonen Rauschen des Hyperantriebs und kämpfte mit dem Verlangen sich erleichtern zu müssen. Mit der Geschmeidigkeit eines sich sonnenden Panthers drehte er sich auf die andere Seite, in der Hoffnung, dass der Druck auf seiner Blase nachlassen würde; doch die Bewegung brachte die Flüssigkeit in Wallung und es wurde nur noch schlimmer. Ganz gemächlich streckte er seinen Hintern in die Höhe, bis er ein leisees Knacken in seiner Wirbelsäule vernahm, und gähnte. Er stieg vom Bett und torkelte schlaftrunken zu seiner Toilette.
Als er sich gerade entleerte, hörte er wie die Tür der Kabine geöffnet wurde, dann ein Schrittmuster, dass er nur zu gut kannte: es war Sarah, sein Mensch.
Mit den Hinterpfoten verdeckte Paul sein Geschäft und tigerte vom Bad, in den Wohnbereich der Raumschiffskabine. Dort stand Sarah, vor ihrem Schreibtisch aus Polyplast, und starrte regungslos in die Tiefen des Weltraums.
Paul näherte sich ihr, schlich sich zwischen ihren Beinen und rieb sich schnurrend an ihr.
Keine Reaktion. Wie seltsam, dachte sich der Kater und schnurrte ein wenig kräftiger.
Immer noch nichts. Keine Bewegung. Kein Blick. Nichts.
Das war äußerst ungewöhnlich, denn eigentlich war das erste was Sarah tat, wenn sie vom Unterricht zurückkam, sich mit ihm zu beschäftigen, ihn zu streicheln und erzählen was in der Schule des Kolonieschiffes New Dawn alles passiert war.
Paul fuhr die Krallen aus, holte aus und verpasste Sarah einen leichten Pfotenschlag in die Wade. Immer noch keine Reaktion. Sie stand nur bewegungslos da, mit dem Blick auf etwas gerichtet, dass scheinbar nur sie sehen konnte. Erneut versuchte Paul es mit einem gezielten Schlag auf eine freiliegende Stelle an Sarahs Bein, diesmal sogar so feste, dass sich feine rote Krallenspuren auf der Haut abzeichneten. Doch Sarah blieb ohne Regung.
Paul wurde es zu blöd und er schlenderte beleidigt durch den Raum.
Als sein Blick zur Eingang der Kabine wanderte, bemerkte er, dass Sarah die Tür hatte offen stehen lassen. Seltsam, dachte der Kater sich, und wechselte die Richtung, um die Nachlässigkeit seines Menschen auszunutzen. Als er den langen Flur des Raumschiffes betrat, war Paul überrascht wie leise es dort war. Er war schon das eine oder andere mal ausgebüchst, um das Schiff zu erkunden, und daher wusste er, dass normalerweise in den Wohnkorridoren immer viel Verkehr herrschte, der mit unabdingbar Lärm verbunden war. Auch diesmal waren wieder einige Menschen unterwegs, aber weder sprach jemand, noch spielten irgendwelche Kinder in dem breiten Gang. Alle schritten sie im gemäßigten Tempo voran, den Blick hölzern nach vorne gerichtet, und das alles in einer geisterhaften Stille. Irgendetwas stimmt hier nicht, ging es Paul durch den Kopf. Er spitze die Ohren, trat in den Korridor und blieb stehen. Die Menschen gingen an ihm vorbei, ohne ihn eines Blickes zu würdigen. Keiner blieb stehen, um ihn zu streicheln, keiner der ihn überhaupt zu bemerken schien; es war beinahe so, als ob sie ihn gar nicht wahrnehmen würden.
Er ging bis zur Aussichtsplattform, einer riesigen bepflanzten Fläche, die von einer durchsichtigen Glaskuppel überdacht war, und auch hier bot sich dem Kater das gleiche beunruhigende Bild; einige der Menschen saßen kerzengrade auf Bänke und starrten leblos Löcher in die Luft, während andere wiederum, scheinbar ziellos durch die künstliche Parkanlage schlurften. Langsam wurde es dem Kater zu bunt. Er setzte sich auf eine der altertümlich wirkenden Bänke und begann sich zu putzen.
Paul wusste zwar das Menschen sich gelegentlich seltsam verhielten, aber diese gespenstische Stille, die sich über das Schiff gelegt hatte, irritierten ihn. Sein ganzes Leben hatte er hier verbracht und noch nie war es so ruhig gewesen.
Langsam machte er sich Sorgen. Ich sollte nach Sarah schauen, dachte er und beendete sein Putzprogramm. Er sprang von der Bank und lief zurück zu seiner Kabine.

Dort hatte sich Sarah mittlerweile auf das Bett gesetzt.
Oh, da hat sich was getan, dachte Paul und näherte sich ihr zielstrebig. Doch schon als er sich in sprungweite befand, bemerkte er, dass sich Sarah immer noch in dem gleichen Zustand befand wie zuvor. Paul sprang auf ihren Schoß und schnüffelte an ihr.
Doch an ihrem Geruch war nichts außergewöhnlich. Der Kater hüpfte auf das Bett und ging um Sarah herum. Plötzlich bemerkte er etwas, das ihm vorhin nicht aufgefallen war:
an Sarahs Nacken war etwas. Unter dem Sturzbach ihrer blonden Haare, lugte etwas dunkles hervor. Paul stützte sich mit den Vorderpfoten auf Sarahs Rücken ab, streckte sich und schnupperte daran. Ein süßlicher Geruch, der ihn an vermodertes Fleisch erinnerte, biss sich in seine empfindliche Nase. Vorsichtig schob er mit seiner Schnauze einige Haare zur Seite und legte etwas frei, dass er noch nie zuvor gesehen hatte. Dort hing ein menschenfaustgroßes, sternförmiges Ding, das mit einer lederartigen bräunlich-grünen Haut überzogen war. Inmitten dieses eigenartigen Sterngebildes entdeckte Paul ein leichtes Pulsieren; eine Wölbung in der Haut, die sich in regelmäßigen Abständen hob und sank. Das Ding schien tatsächlich zu leben. Er hob er die Pfote und stupste das Wesen an.
Es war warm und weich und reagierte nicht auf Pauls Berührung. Vielleicht hatte dieses Geschöpf etwas mit Sarahs seltsamen Verhalten zu tun? Paul holte aus und schlug seine Krallen tief in das Wesen hinein. Das Ding fiepte in einem Frequenzbereich, den Paul als sehr unangenehm empfand. Aus den Rillen, die sein Tatzenschlag hinterlassen hatte, floss eine rotbraune, zähe Flüssigkeit. Paul schlug noch mal zu, diesmal ein wenig kräftiger, und das Wesen löste sich, fiel auf das Bett und krabbelte davon. Sofort war Pauls Jagdinstinkt erwacht und er stürzte sich mit ausgestreckten Pfoten auf das flüchtende Sternending.
Hinter sich hörte er, wie Sarah ein Stöhnen von sich gab. Er drehte sich um und sah, dass sie mit perplexer Miene auf der Bettkante saß und sich umsah, als würde sie das Zimmer zu ersten mal sehen. Während Paul abgelenkt war, versuchte das bizarre Wesen sich aus seinem Griff zu befreien. Um das zu vermeiden fuhr Paul seine Krallen aus, die sich in die Haut der Kreatur bohrten und jeden weiteren Fluchtversuch unterbanden.
Paul beobachtete wie Sarah aufstand und etwas unsicher auf den Beinen durch den Raum schritt. „Was ist passiert?“, fragte sie, „Eben war ich noch im Unterricht und jetzt bin hier?“
Sie fasste sich an den Kopf und verzog das Gesicht. „Ich fühl mich, als hätte mir jemand mit einem Hammer auf den Schädel geschlagen“ sagte sie. Ihr Blick fiel auf Paul, der zwischenzeitlich damit beschäftigt war mit dem Ding zu spielen, während er es mit einer Tatze festhielt. „Was hast du denn da Paul?“ fragte Sarah und näherte sich. Eigentlich hätte Paul gerne noch ein wenig gespielt, aber Sarahs Interesse an dem Ding, veranlasste ihn es loszulassen. Das Wesen nutze seine Chance und flitzte durch die offene Tür in den Flur. Sarah schrie auf und Paul lief dem Ding hinterher.

Als Sarah in den Flur trat, war dieser völlig leer und still. Sie rief ihren Kater, doch ihre Stimme hallte ungehört in dem Gang. Das Brummen in ihrem Schädel hatte glücklicherweise nachgelassen, was blieb war ein seltsam wattiges Gefühl; als ob ihr Geist einige Millimeter neben ihrem Körper stehen würde. Sarah schaute auf ihre Uhr und fragte sich, wo all die Menschen waren, die normalerweise die Gänge der New Dawn bevölkerten.
Sie schloss die Augen und ihre Stirn kräuselte sich, als sie angestrengt nachdachte.
Das letzte woran sich Sarah erinnern konnte, war der Besuch der zoologischen Station mit ihrer Schulklasse aber dann wurde es dunkel. Falls irgendetwas schlimmes passiert war, würde sie sicherlich in der Schiffskantine jemanden finden, den sie fragen konnte. Sarah ging durch den Gang bis sie zu einem Aufzug kam, der sich sofort öffnete, als sie auf den Rufknopf drückte. Sie stieg ein und fuhr bis auf die zweite Ebene hinunter, wo sie zügigen Schrittes in die Richtung der Kantine eilte. Auch hier waren die Gänge völlig verlassen und die ungewohnte Stille, die nur vom leisen Rauschen der Klimaanlage gestört wurde, beunruhigten Sarah zutiefst. Sie ging an einer Kreuzung vorbei und erblickte den Rücken eines Mannes, der sich von ihr entfernte. Sie blieb stehen und rief dem Mann hinterher: „Hallo!...Hallo, sie da!“
Der Mann zeigte keine Reaktion. Sie lief ihm hinterher. Als sie beinahe in Griffweite war, sah sie, dass am Nacken des Mannes etwas hing; es war das selbe Wesen mit dem ihr Kater vorhin gespielt hatte. Der Mann schlurfte gemächlich den Gang entlang. Sein Haar trug er kurz geschoren und so konnte Sarah das Wesen in seiner vollen Pracht begutachten.
Langsam dämmerte ihr, das hier etwas nicht stimmte.
Sie musste zur Brücke einen Notruf senden und hoffen, dass die anderen Schiffe der Flotte nicht von diesen Dingern befallen waren.

Obwohl Paul sich ärgerte, dass er das komische Ding hatte entfliehen lassen, so freute er sich trotzdem über die Zuwendung, die ihm plötzlich zuteil wurde. Er hatte Sarah im Andockbereich wiedergefunden, wo sie gerade einige Leute in Empfang nahm, die scheinbar von außerhalb kamen, denn Paul kannte sie nicht. Diese Menschen hatten ihn dann mit seinem Frauchen in eine kleine Kabine eines Raumhüpfers gebracht, wo sie die nächsten Stunden verbracht hatten. Als sie dann wieder die New Dawn betraten, wurden sie freudig empfangen, Paul immer wieder gestreichelt und mit Leckerlis beschenkt, während Sarah über das ganze Gesicht strahlte.
Wenig später lag Paul glücklich und mit vollem Magen auf dem Bett seiner Kabine und ließ sich von Sarah den Nacken kraulen. Langsam schlummerte er ein und begann zu träumen.
Wieder war er auf der Jagd nach dem seltsamen Ding. Diesmal allerdings, sollte er es fangen.
 

MDSpinoza

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"bis er einen leise Knacken" AUA! ...ein leises Knacken...

"etwas, dass ihm" das mit einem s

"Mann schlürfte gemächlich den Gang entlang" schlurfte
Die idee, aus der Perspektive des katers zu erzählen ist gut, auch die Durchführung gefällt mir. Noch die Fehler raus, und die "8" ist verdient.
 

nemo

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Hallo und Danke für die Kritik.

Freut mich, dass dir die Gechichte gefallen hat.
Die Fehler habe ich mal ausgemerzt.

gruss / nemo
 

jon

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Teammitglied
Paul lag auf dem Bett und döste vor sich hin. Er lauschte dem monotonen Rauschen des Hyperantriebs und kämpfte mit dem Verlangen sich erleichtern zu müssen. Mit der Geschmeidigkeit eines sich sonnenden Panthers drehte er sich auf die andere Seite, in der Hoffnung, dass der Druck auf seiner [red]seine[/red]Blase nachlassen würde; doch die Bewegung brachte die Flüssigkeit in Wallung und es wurde nur noch schlimmer. Ganz gemächlich streckte er seinen Hintern in die Höhe, bis er ein leisees Knacken in seiner Wirbelsäule vernahm, und gähnte. Er stieg vom Bett und torkelte schlaftrunken zu seiner Toilette.
Als er sich gerade entleerte, hörte er wie die Tür der Kabine geöffnet wurde, dann ein Schrittmuster, dass [red]das[/red]er nur zu gut [blue]“zu gut kennen“ sagt man, wenn man es lieber garnicht kennen würde – zum Beispiel, weil es einem Feind gehört.[/blue] kannte: es [red]Es[/red]war Sarah, sein Mensch.
Mit den Hinterpfoten verdeckte Paul sein Geschäft und tigerte vom Bad,[red]ohne Komma[/red] in den Wohnbereich der Raumschiffskabine. Dort stand Sarah, vor ihrem Schreibtisch aus Polyplast, und starrte regungslos in die Tiefen des Weltraums.
Paul näherte sich ihr, schlich sich zwischen ihren Beinen [red]„schlich sich zwischen ihre Beine“ oder „schlich zwischen ihren Beinen umher“ am besten aber „schlich ihr um die Beine“ [/red]und rieb sich schnurrend an ihr.
Keine Reaktion. Wie seltsam, dachte sich der Kater und schnurrte ein wenig kräftiger.
Immer noch nichts. Keine Bewegung. Kein Blick. Nichts.
Das war äußerst ungewöhnlich, denn eigentlich war das erste was [red]das Erste, was[/red]Sarah tat, wenn sie vom Unterricht zurückkam, sich mit ihm zu beschäftigen, ihn zu streicheln und [red]zu[/red] erzählen[red]Komma[/red] was in der Schule des Kolonieschiffes New Dawn alles passiert war.
Paul fuhr die Krallen aus, holte aus und verpasste Sarah einen leichten Pfotenschlag in die Wade. Immer noch keine Reaktion. Sie stand nur bewegungslos da, mit dem Blick auf etwas gerichtet, dass [red]“mit dem Blick auf etwas, das“ oder „den Blick auf etwas gerichtet, das“[/red]scheinbar nur [blue]unschöne Dopplung von „nur“ – Vorschlag, das „nur“ nach „stand“ weglassen.[/blue]sie sehen konnte. Erneut versuchte Paul es mit einem gezielten Schlag auf eine freiliegende Stelle an Sarahs Bein, diesmal sogar so feste[red]fest, (besser: ?) kräftig[/red], dass sich feine rote Krallenspuren auf der Haut abzeichneten. Doch Sarah blieb ohne Regung.
Paul wurde es zu blöd und er schlenderte beleidigt durch den Raum.
Als sein Blick zur Eingang der Kabine wanderte, bemerkte er, dass Sarah die Tür hatte offen stehen lassen. Seltsam, dachte der Kater sich, und wechselte die Richtung, um die Nachlässigkeit seines Menschen auszunutzen. [blue]Empfehlung: Absatz[/blue]Als er den langen Flur des Raumschiffes betrat, war Paul überrascht[red]Komma[/red] wie leise es dort war. Er war schon das eine oder andere mal ausgebüchst, um das Schiff zu erkunden, und daher wusste er, dass normalerweise in den Wohnkorridoren immer viel Verkehr herrschte, der mit unabdingbar [red]unabdingbar mit[/red] Lärm verbunden war. Auch diesmal waren wieder einige Menschen unterwegs, aber weder sprach jemand, noch spielten irgendwelche Kinder in dem breiten Gang. Alle schritten sie im gemäßigten Tempo voran, den Blick hölzern nach vorne [red]vor[/red]gerichtet, und das alles in einer geisterhaften Stille. Irgendetwas stimmt hier nicht, ging es Paul durch den Kopf. Er spitze die Ohren, trat in den Korridor [blue]eh… ist er nicht eben schon mal auf den Korridor getreten? [/blue]und blieb stehen. Die Menschen gingen an ihm vorbei, ohne ihn eines Blickes zu würdigen. Keiner blieb stehen, um ihn zu streicheln, keiner der ihn überhaupt zu bemerken schien; es war beinahe so, als ob sie ihn gar nicht wahrnehmen würden.
Er ging bis zur Aussichtsplattform, einer riesigen bepflanzten Fläche, die von einer durchsichtigen Glaskuppel überdacht war, und auch hier bot sich dem Kater das gleiche beunruhigende Bild; einige [blue]Empfehlung: „Bild: Einige“[/blue] der Menschen saßen kerzengrade auf Bänke und starrten leblos Löcher in die Luft, während andere wiederum,[red]kein Komma[/red] scheinbar ziellos durch die künstliche Parkanlage schlurften. Langsam wurde es dem Kater zu bunt. Er setzte sich auf eine der altertümlich wirkenden Bänke [blue]Sicht des Katers: Ich glaube kaum, das Katzen irgendwas altertümlich finden können, da geht die Vermenschlichung doch einen Schritt zu weit.[/blue]und begann sich zu putzen.
Paul wusste zwar das [red]zwar, dass[/red]Menschen sich gelegentlich seltsam verhielten, aber diese gespenstische Stille, die sich über das Schiff gelegt hatte, irritierten ihn. Sein ganzes Leben hatte er hier verbracht und noch nie war es so ruhig gewesen.
Langsam machte er sich Sorgen. Ich sollte nach Sarah schauen, dachte er und beendete sein Putzprogramm. Er sprang von der Bank und lief zurück zu seiner Kabine.
Dort hatte sich Sarah mittlerweile auf das Bett gesetzt.
Oh, da hat sich was getan, dachte Paul und näherte sich ihr zielstrebig. Doch schon als er sich in sprungweite befand, bemerkte er, dass sich Sarah immer noch in dem gleichen Zustand befand wie zuvor. Paul sprang auf ihren Schoß und schnüffelte [blue]Hunde schnüffeln, bei einer Katze finde ich es unglücklich formuliert. [/blue]an ihr.
Doch an ihrem Geruch war nichts außergewöhnlich. Der Kater hüpfte auf das Bett und ging um Sarah herum. Plötzlich bemerkte er etwas, das ihm vorhin nicht aufgefallen war:
an [red]Kein Absatz. Und: „war: An“[/red]Sarahs Nacken war etwas. Unter dem Sturzbach ihrer blonden Haare,[red]kein Komma[/red] lugte etwas dunkles [red]Dunkles[/red]hervor. Paul stützte sich mit den Vorderpfoten auf Sarahs Rücken ab, streckte sich und schnupperte daran. Ein süßlicher Geruch, der ihn an vermodertes Fleisch erinnerte, biss sich[red]ohne „sich“ (denn der Geruch hat keine Zähne, mit denen er sich irgendwo verbeißen könnte)[/red] in seine empfindliche Nase. Vorsichtig schob er mit seiner Schnauze einige Haare zur Seite und legte etwas frei, dass [red]das (besser: was)[/red]er noch nie zuvor gesehen hatte. Dort hing ein menschenfaustgroßes, sternförmiges Ding, das mit einer lederartigen [blue]Kann man „lederartig“ sehen oder doch nur fühlen/ertasten?[/blue] bräunlich-grünen Haut überzogen war. Inmitten dieses eigenartigen Sterngebildes entdeckte Paul ein leichtes Pulsieren; eine Wölbung in der Haut, die sich in regelmäßigen Abständen hob und sank[red]senkte (ich senkte meine Hand – ich sank in die Tiefe)[/red]. Das Ding schien tatsächlich zu leben. Er hob er[red]“er“ streichen[/red] die Pfote und stupste das Wesen an.
Es war warm und weich und reagierte nicht auf Pauls Berührung. Vielleicht hatte dieses Geschöpf etwas mit Sarahs seltsamen Verhalten zu tun? Paul holte aus und schlug seine Krallen tief in das Wesen hinein. Das Ding fiepte in einem Frequenzbereich, den Paul als sehr unangenehm empfand. Aus den Rillen, die sein Tatzenschlag hinterlassen hatte, floss eine rotbraune, zähe Flüssigkeit. Paul schlug noch mal zu, diesmal ein wenig kräftiger, und das Wesen löste sich, fiel auf das Bett und krabbelte davon. Sofort war Pauls Jagdinstinkt erwacht und er stürzte sich mit ausgestreckten Pfoten auf das flüchtende Sternending.
Hinter sich hörte er, wie Sarah ein Stöhnen von sich gab. Er drehte sich um und sah, dass sie mit perplexer Miene auf der Bettkante saß und sich umsah, als würde sie das Zimmer zu ersten mal sehen. Während Paul abgelenkt war, versuchte das bizarre Wesen sich aus seinem Griff zu befreien. Um das zu vermeiden fuhr Paul seine Krallen aus, die sich in die Haut der Kreatur bohrten und jeden weiteren Fluchtversuch unterbanden.
Paul beobachtete[red]Komma[/red] wie Sarah aufstand und etwas unsicher auf den Beinen durch den Raum schritt. „Was ist passiert?“, fragte sie, „Eben war ich noch im Unterricht und jetzt bin hier?“
Sie fasste sich an den Kopf und verzog das Gesicht. „Ich fühl mich, als hätte mir jemand mit einem Hammer auf den Schädel geschlagen“[red]Komma[/red] sagte sie. Ihr Blick fiel auf Paul, der zwischenzeitlich damit beschäftigt war mit dem Ding zu spielen, während er es mit einer Tatze festhielt. „Was hast du denn da[red]Komma[/red] Paul?“[red]Komma[/red] fragte Sarah und näherte sich. Eigentlich hätte Paul gerne noch ein wenig gespielt, aber Sarahs Interesse an dem Ding,[red]kein Komma[/red] veranlasste ihn es loszulassen. Das Wesen nutze seine Chance und flitzte durch die offene Tür in den Flur. Sarah schrie auf und Paul lief dem Ding hinterher.
[blue]Den ganzen Sarah-Absatz würde ich wenigstens eindampfen – er wechselt für zu lange Zeit die Perspektive und erzählt nichts Neues. Eventuell kann man die Info mit dem Zoo vorn mit reinpacken (als Sarah ihre Gedanken sotiert) und die Info, dass sie Hilfe holt, durch den Kater erzählen (ihn nicht gleich davonflitzen lassen, sondern: Er bleibt bei Sarah und geht mit ihr zur Zentrale, sieht dann das Sternding wieder und flitzt erst jetzt davon.[/blue]
Als Sarah in den Flur trat, …Dingern befallen waren.
Obwohl Paul sich ärgerte, dass er das komische Ding hatte entfliehen lassen, so freute er sich trotzdem über die Zuwendung, die ihm plötzlich zuteil wurde. Er hatte Sarah im Andockbereich wiedergefunden, wo sie gerade einige Leute in Empfang nahm, die scheinbar von außerhalb kamen, denn Paul kannte sie nicht. Diese Menschen hatten ihn dann mit seinem Frauchen in eine kleine Kabine eines Raumhüpfers gebracht, wo sie die nächsten Stunden verbracht hatten. Als sie dann [blue]unschöne Dopplung von „dann“[/blue] wieder die New Dawn betraten, wurden sie freudig empfangen, Paul immer wieder gestreichelt und mit Leckerlis beschenkt, während Sarah über das ganze Gesicht strahlte.
Wenig später lag Paul glücklich und mit vollem Magen auf dem Bett seiner Kabine und ließ sich von Sarah den Nacken kraulen. Langsam schlummerte er ein und begann zu träumen.
Wieder war er auf der Jagd nach dem seltsamen Ding. Diesmal allerdings,[red]kein Komma[/red] sollte [blue]besser: würde (?)[/blue] er es fangen.
 



 
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