Gefahren im wilden Westen

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Hera Klit

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Gefahren im wilden Westen


Habe gerade mal die Rentenversicherung angerufen, wo meine 4,39 % bleiben.
Das Band sagte, die Briefe gehen noch bis zum 26.07. raus, ich solle Geduld haben.
Im Westen nichts Neues.

Ich schneide meine Hecke auf dem Balkon in den kurzen engen Shorts zurück.
Ob der alte Nachbar wieder schaut?
Als Frau ist man diesen Lüstlingen willenlos ausgeliefert.

Ich brauche unbedingt Azaleen für meinen Garten.
Für einen japanischen Garten sind Azaleen unerlässlich, sagte der Influencer.
Ob wieder so viele feiste alte Rentner im Markt sind?
Als Frau muss man sich da stark überwinden.
Die Gefahren lauern überall.
Männer nutzen jede Chance für Zudringlichkeiten, bei alleinstehenden Frauen.

Meine Mutter hat verschlafen, sie klingt am Telefon als sei
die Dosis Sertralin schon wieder zu gering.
Warum macht sie es sich und mir so schwer?
Sie ist kerngesund und jammert den ganzen Tag.
Ja, Papa fehlt freilich.
Den will und kann ich nicht ersetzen.
Solche Männer gibt es heute leider nicht mehr.
Sinnlos zu hoffen, ich könnte so einen finden.
Er hob mich hoch und warf mich in die Luft.
Ich war ein Nichts in seinen Händen.
 

Schreibfan

Mitglied
Anregender Text. Besonders gut gefällt mir, dass das Lyrische Ich seine Gartengestaltung von Influencern abhängig macht und nicht vom eigenen Geschmack. Allerdings verstehe ich nicht ganz, warum der Vater des LI so hoch gelobt und von anderen Männern abgehoben wird, wo doch direkt danach berichtet wird, das LI sei auch in seinen Händen nur ein Nichts gewesen.
LG Schreibfan
 

Mimi

Mitglied
Ob der alte Nachbar wieder schaut?
Als Frau ist man diesen Lüstlingen willenlos ausgeliefert.
Ist das sarkastisch gemeint ... ?


Ob wieder so viele feiste alte Rentner im Markt sind?
Als Frau muss man sich da stark überwinden.
Die Gefahren lauern überall.
Männer nutzen jede Chance für Zudringlichkeiten, bei alleinstehenden Frauen.
Ich kann mich natürlich täuschen, aber irgendwie scheint es mir so, als wäre hier bei den mehr als merkwürdigen Ansichten des LyrIch
der Wunsch Vater des Gedankens ...

Gruß
Mimi
 

Hera Klit

Mitglied
Anregender Text. Besonders gut gefällt mir, dass das Lyrische Ich seine Gartengestaltung von Influencern abhängig macht und nicht vom eigenen Geschmack. Allerdings verstehe ich nicht ganz, warum der Vater des LI so hoch gelobt und von anderen Männern abgehoben wird, wo doch direkt danach berichtet wird, das LI sei auch in seinen Händen nur ein Nichts gewesen.
LG Schreibfan
Vielen Dank, lieber Schreibfan.

Es steht nirgends geschrieben, dass das LI ein Gott sein muss, der alles richtig beurteilt.
Meist ist das Gegenteil der Fall, jedenfalls dann, wenn es spannend wird.
Aber ich weiß mittlerweile, dass das ein Sachverhalt ist, den die Wenigstens zusammen kriegen,
besonders die, die sich zum Bewerten herausgefordert fühlen, weil ja da scheinbar was nicht stimmt.
Das darf ja nicht sein, hat sicher schon die Frau Lehrerein auf der Grundschule in Kleinkleckersdorf gesagt. Gell?


Liebe Grüße
Hera
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Er hob mich hoch und warf mich in die Luft.
Ich war ein Nichts in seinen Händen.
Zwei starke Verse in deinem Gedicht, die aber etwas missverständlich sind.
Fühle sich das Lyrich wirklich als Nichts oder fühle es sich so leicht in seinen Armen?

Liebe Grüße
Manfred
 

Hera Klit

Mitglied
Zwei starke Verse in deinem Gedicht, die aber etwas missverständlich sind.
Fühle sich das Lyrich wirklich als Nichts oder fühle es sich so leicht in seinen Armen?

Liebe Grüße
Manfred
Wir wissen es nicht.

Kann sein, dass sie einen Mann sucht, der so stark und dominant ist, wie ihr Vater einst.
Zumindest kam er ihr so vor, das prägt.

Liebe Grüße
Hera
 
G

Gelöschtes Mitglied 26106

Gast
ausufernder kick auf vergangenheit gegenwart zukunft wird zur waage, liebe hera
 



 
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