Gefangen

Hera Klit

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Gefangen

Bin mir nurmehr bloß ein Traum,
jämmerlich in des Tages Bleiche.
Der ewig verwunschne Faun,
in seinem selbst erdachten Reiche.

Zaubergespinste, zart wie Rispen,
Libellenflügeln gleich gespannt,
die Elfenhände sorgsam hissten,
von Käferchitin gewebt das Gewandt.

Auf Schuldenbergen hoch wie Dünen,
muss ich fortan meine Taten sühnen,
die blind ich beging im Lebenseifer,
hoffend deine Flüche mögen leiser
hallen in meinen Spinnfädenohren,
in die sich deine Verwünschungen bohren,
wie stählern spitzige Dornenähren,
die selbst in Träumen den Alb mir nähren.

Ich kann dir nirgendwohin enteilen,
du bist in mir, dort wirst du wohl weilen,
bis ich selbst dereinst zum Moder werde.
Dies allein bleibt mein Schicksal auf jener Erde.

 
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