Geisterschläger

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Loskyll

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Hi!
Ich habe den Text für ein kleines Kurzgeschichten Battle zwischen zwei Podcasts geschrieben. Als Idee haben wir einen writing prompt bekommen.
"as an amputee you experience phantom arm syndrome. Then one day you realize you can use it to punch ghosts"

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Seinen Arm in einer Geisterbahn zu verlieren hat schwerwiegende Nachteile. Unter anderem, und das frustriert mich ganz besonders, dass ich es jetzt garantiert nicht mehr schaffe, sämtliche Einkäufe auf einem Weg ins Haus zu bringen.

Aber es gibt auch nennenswerte Vorteile. Ich kann jetzt zum Beispiel Witze über Arm-putationen machen. Außerdem erhält man lebenslang freien Eintritt in der Geisterbahn. Wir Menschen tendieren allerdings dazu, nicht allzu oft freiwillig Orte aufzusuchen, an denen wir einen unserer Arme verloren haben. Und selbst wenn wir dann doch wollen würden, ginge das auch nur unter der Voraussetzung, dass der Rummelplatz nach den Entschädigungszahlungen, die so ein ungünstiger Vorfall nach sich zieht, nicht bankrott ist.

Und der letzte und wichtigste Grund ist der, dass man an einem äußerst exklusiven Fight Club teilnehmen kann. Denn, sobald ein Wesen der Spektralebene sich dazu entschließt einen langfristigen und verbindlichen Eingriff in das Leben eines Menschen auszuführen, sei es als Beispiel das nicht planmäßige Herabsausen einer aus irrationalen Gründen geschärften Guillotinen-Klinge in einer Geisterbahn, während ein begeisterter Zuschauer nicht an sich halten und nach etwas greifen möchte; erhält eben dieser, laut den Gesetzen der Spektralebene, die endgültige Gelegenheit, mit Wesen eben dieser frechen Ebene zu interagieren. Das war womöglich viel zu kompliziert, ich mache es einfacher: Die Menge an Wesen, die mich jetzt ghosten kann, ist um eine Dimensionsebene gestiegen. Aber der wirklich gute Teil ist, der Geist, der dafür verantwortlich ist, hat sich danach, so lautet das Gesetz, von demjenigen ins Gesicht hauen zu lassen – und das ohne Murren oder trotziges Rumpoltern. Endlich mal Phantomschmerz, der nicht meinen abhanden gekommenen Arm betrifft.

Einige Tage nachdem ich aus dem Krankenhaus entlassen wurde, erhielt ich also endlich die Einladung für das Treffen mit dem Verursacher meines Umstands. Auf meinem Smartphone erhielt ich eine Nachricht von Sam. Es ist also so weit.
Ein paar Minuten später stand ich am verabredeten Ort und hielt Ausschau nach … ja wonach eigentlich? Es ist schließlich ein Geist. Und wie wird der Knabe drauf sein, der so einen Mist fabriziert? Doch Sam entpuppte sich als eine durchsichtig glimmende Gestalt, die sehr eindeutig vor mir stand, aber doch so unwirklich wirkte, dass ich durch ihn durchsehen konnte.

„Hey, man“, sagte er völlig entspannt, schon fast gelangweilt, „sorry für das mit dem Arm“.
Ich hatte keinen blassen Schimmer wie ich darauf reagieren sollte. Schließlich spricht mich gerade ein Geist an. Einfach so, auf der Straße, als wäre ihm noch nichts Gewöhnlicheres als das passiert.
„Schon okay, die meisten kriegen zuerst kein Wort raus. Lass mich dir einfach ein paar Dinge erklären, okay?“. Sam schmunzelte, scheinbar taten meine Gesichtszüge das gleich, was ein ICE macht, wenn er mit überhöhter Geschwindigkeit in die Kurve geht. Sie entgleisten. Wir schlenderten der Straße entlang und unterhielten uns über die Vorteile seiner Ebene, warum er mich meines Armes beraubt hat und dass ich vorsichtig sein soll, wie ich andere seiner Art nenne. Scheinbar ist der Begriff „Geist“ nicht sonderlich beliebt. Auf die Frage, wie sie denn genannt werden sollen, blieb er stehen und blickte nachdenklich in die Ferne. Es gibt wohl keinen Begriff, der von allen angenommen wird. Es hält sich hartnäckig der Versuch einen gemeinsamen Namen zu finden, aber scheinbar gibt es immer jemanden, der sich angegriffen fühlt. Deswegen hat der oberste Minister der Spektralebene irgendwann die Schnauze voll gehabt, einen erzürnten Brief für seine Sekretärin hinterlassen, in der er im Grunde sagt, dass sie halt ihren Mist alleine machen sollen und jetzt geistert er in der Welt herum.

Ich war doch recht perplex als ich davon erfuhr, dass es scheinbar auch auf dieser Ebene so etwas wie Bürokratie und Papierkram gibt. Denn scheinbar hat fast jeder Nicht-Nicht sterbliche, so nannte Sam uns Lebende, wenn er seinen Körper verbraucht hat eine Mission zu erfüllen. Bei den meisten waren es Kleinigkeiten, wie das Kündigen von Zeitschriften Abonnements oder hurtig den Browserverlauf löschen.

Diejenigen aber, die eine größere Aufgabe nach ihrem Ableben zu erfüllen hatten, stießen da auf einige Schwierigkeiten. Denn, die Bürokratie ist auf dieser Ebene für die meisten mehr ein Hobby. Von geregelten Geschäftszeiten kann man da kaum sprechen und das größte Problem ist, um an seine Mission zu kommen, muss man vorher als Sterblicher einen Antrag darauf gestellt haben, um an diese Information zu kommen. Doch um eben diesen Antrag gestellt haben zu können, müsste man erst einmal von dieser Art Ministerium in Kenntnis gesetzt worden sein, aber irgendwie scheint die Kommunikation auf diesen behördlichen Ebenen, nicht ganz ausgereift zu sein. Und so enden die meisten wie Sam. Sie haben Langeweile und machen Blödsinn.

Andere Geister versuchen sich mit anderen Arbeiten über Wasser zu halten, finden aber allenthalben mäßigen oder gar keine Anerkennung für die Mühen die sie als Ghostwriter oder Geisterfahrer auf sich nehmen. Und so widmen sich viele anderen Dingen. Die, die schon lange Zeit dort sind und nicht mehr wissen, was ihre Aufgabe denn nun eigentlich war und gelangweilt davon sind, naive Nicht-Nicht-Sterbliche zu ärgern oder zu piesacken und solche, die einfach mal wieder was Handfestes brauchen. Und so wurde der Fight Club auf Spektralebene gegründet. Ein Ort, an dem alle willkommen sind. Ein Ort an dem es nur drei Regeln gibt.

Die 1. Regel des Fight Club lautet: Jeder neue MUSS kämpfen.
Die 2. Regel des Fight Club lautet: Jeden Mittwoch bringt Dieter Schnittchen mit.
Die 3. Regel des Fight Club lautet: Hinterlasst bitte eine positive Bewertung auf Spookyelp

Und so standen Sam und ich uns ein paar Minuten später im Keller eines geschlossenen Schleckers gegenüber. Umringt von namhaften Geistern wie Casper, dem kopflosen Reiter oder den Kollegen aus der Weihnachtsgeschichte – wurden unsere Namen schallend an die Kellerdecke gerufen.

Die ersten Versuche einen auf dieser Ebene nicht mehr existenten Arm zu benutzen misslangen. Es bedarf einiger Fantasie einen Arm zu bewegen, der nicht mehr da ist, aber irgendwie doch da ist. Nach ein paar Minuten aber hatte ich endlich ein Gefühl dafür bekommen. Mir gelang endlich der erste richtige Schlag und der traf Sam völlig unvorbereitet genau am rechten, na ja, dort wo bei Nicht-Nicht Sterblichen der Kiefer ist. Und noch bevor sich die Erkenntnis über meinen gelungenen Schlag festigen und es sich diese Fähigkeit in einer hübschen Nervenbahn gemütlich machen konnte, rauschte mir von rechts ein schemenhafter Nebel entgegen, der sich unhöflicherweise als Sam’s Faust entpuppte.

Der Raum kippte zur Seite und die Jubelrufe der Umherstehenden klangen wie weit entfernte Wellen, die an einem Felsen brachen. So einfach ging ich zu Boden und schlug hart auf der Realität auf. War es das gewesen? War dies mein erster richtiger Kampf? Ein Kampf, der kläglicher nicht hätte verlaufen können. Ein Kampf, der mit einem Treffer entschieden wurde. Nein. So leicht kann ich mich nicht besiegen lassen. Ich bin hier auf heiligem Boden, auf dem Kellerboden eines ehemaligen Schleckers! Trotz der Benommenheit, die sich in mir breit machte, raffte ich alle verbliebenen Kräfte zusammen und stemmte mich mit aller Gewalt gegen eine Niederlage, richtete mich auf und schlug zu. Manchmal geht es nicht darum, die beste Technik zu haben. Oder der Stärkste zu sein. Oder der schnellste zu sein. Manchmal geht es einfach darum, einem Geist so richtig auf die Schnauze zu hauen.
 
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G

Gelöschtes Mitglied 21924

Gast
Hallo und Willkommen @Loskyll - Glückwunsch zu Deiner Einstiegs-Geschichte. Mein erster Lese-Eindruck: Unterhaltsam.
Hast Du auch Interesse an Textarbeit? Falls ja, ein paar Vorschläge:
alle Einkäufe auf einem Weg ins Haus zu bringen.
sämtliche Einkäufe auf einmal ins Haus zu bringen
Ich kann jetzt zum Beispiel Witze über Arm-putationen machen
Kommt wohl nur gut an, wenn DIR ein Arm fehlt
Wir Menschen tendieren allerdings dazu, nicht allzu oft freiwillig Orte aufzusuchen, an denen wir einen unserer Arme verloren haben.
"Wir Menschen"? Klingt unlogisch, da ja nur einige Menschen ihren Arm verlieren - und von denen tendieren wiederum nur einige dazu ...
Vorschlag: Menschen, die ihren Arm verloren haben, besuchen verständlicherweise den Ort nicht allzu oft, wo es geschah.
Und der letzte und wichtigste Grund ist der, dass man an einem äußerst exklusiven Fight Club teilnehmen kann. Denn, sobald ein Wesen der Spektralebene sich dazu entschließt einen langfristigen und verbindlichen Eingriff in das Leben eines Menschen auszuführen, sei es als Beispiel das nicht planmäßige herab sausen einer aus irrationalen Gründen geschärften Guillotinen Klinge in einer Geisterbahn, während ein begeisterter Zuschauer nicht an sich halten und nach etwas greifen möchte; erhält eben dieser, laut den Gesetzen der Spektralebene, die endgültige Gelegenheit, mit Wesen eben dieser frechen Ebene zu interagieren.
Dieser Satz ist deutlich zu lang - und zu "verschwurbelt". Vorschlag:
Und der letzte und wichtigste Grund ist, dass man gezwungen wird, an etwas teilzunehmen, was sich "Fight Club" nennt. Wenn Wesen der Spektralebene - wie sie in Geisterbahnen vorkommen - versehentlich einen langfristigen und verbindlichen Eingriff in das Leben eines Menschen ausführen, erhält dieser die Fähigkeit, mit Wesen dieser Ebene zu kommunizieren. Und dies war bei mir durch das nicht planmäßige Herabsausen einer scharfen Guillotinen-Klinge der Fall, während ich gerade nicht an mich halten konnte und nach etwas greifen wollte.
u.s.w.

Ich möchte Dich nicht mit allzu viel Textarbeit überfrachten, bevor ich nicht weiß, ob Du überhaupt daran interessiert bist. Falls doch: Gerne mehr dazu.
Viel Spaß in diesem Forum!
 

Loskyll

Mitglied
Hallo und Willkommen @Loskyll - Glückwunsch zu Deiner Einstiegs-Geschichte. Mein erster Lese-Eindruck: Unterhaltsam.
Vielen Dank! :)

sämtliche Einkäufe auf einmal ins Haus zu bringen
Ja stimmt, sämtliche klingt besser!

Kommt wohl nur gut an, wenn DIR ein Arm fehlt
Ist einfach ein nettes Wortspiel und sollte jetzt wirklich nicht zu eng gesehen werden.

"Wir Menschen"? Klingt unlogisch, da ja nur einige Menschen ihren Arm verlieren - und von denen tendieren wiederum nur einige dazu ...
Vorschlag: Menschen, die ihren Arm verloren haben, besuchen verständlicherweise den Ort nicht allzu oft, wo es geschah.
Ich glaube eher dass es allgemein menschlich ist, Orte nicht mehr aufsuchen zu wollen an denen einem derartiges passiert ist. Das ganze jetzt so präzise zu schreiben klingt für mich irgendwie unnötig.

Dieser Satz ist deutlich zu lang - und zu "verschwurbelt". Vorschlag:
Und der letzte und wichtigste Grund ist, dass man gezwungen wird, an etwas teilzunehmen, was sich "Fight Club" nennt. Wenn Wesen der Spektralebene - wie sie in Geisterbahnen vorkommen - versehentlich einen langfristigen und verbindlichen Eingriff in das Leben eines Menschen ausführen, erhält dieser die Fähigkeit, mit Wesen dieser Ebene zu kommunizieren. Und dies war bei mir durch das nicht planmäßige Herabsausen einer scharfen Guillotinen-Klinge der Fall, während ich gerade nicht an mich halten konnte und nach etwas greifen wollte.
u.s.w.
Genau darum geht es! Der Satz soll lang und verschwurbelt und kompliziert sein. Auf einer Art mein Versuch, etwas in die Richtung von Douglas Adams zu schreiben und zudem zündet der Witz danach nicht, wenn der Satz nicht kompliziert ist.

Ich möchte Dich nicht mit allzu viel Textarbeit überfrachten, bevor ich nicht weiß, ob Du überhaupt daran interessiert bist. Falls doch: Gerne mehr dazu.
Viel Spaß in diesem Forum!
Gerne! Bin immer bereit meine Texte zu verfeinern!
 
Hallo Loskyll,

ich bekam mal einen ersten Satz genannt, aus dem ich eine Kurzgeschichte entwickeln sollte.
Also schon mal alle Achtung für deine Umsetzung zu dem Leitsatz!

Du möchtest deine Texte verfeinern. Sehr schön! Vielleicht kann ich dazu ein wenig beitragen, stilistisch, orthographisch und so weiter ...

Ich schnappe mir mal einfach die ersten Absätze. Vielleicht ist da ja was für dich dabei:

Unter anderem, und das frustriert mich ganz besonders, dass ich es jetzt garantiert nicht mehr schaffe, sämtliche Einkäufe auf einem Weg ins Haus zu bringen.
Das ist seine große Sorge? Echt jetzt?
Ach ne, wir sind ja bei Humor und Satire. Alles gut.

Außerdem erhält man lebenslang freien Eintritt in der Geisterbahn.
Ist das echt so?

Unter anderem, und das frustriert mich ganz besonders, dass ich es jetzt garantiert nicht mehr schaffe, sämtliche Einkäufe auf einem Weg ins Haus zu bringen.
Und selbst wenn wir dann doch wollen würden, ginge das auch nur unter der Voraussetzung, dass der Rummelplatz nach den Entschädigungszahlungen, die so ein ungünstiger Vorfall nach sich zieht, nicht bankrott ist.
Und der letzte und wichtigste Grund ist der, dass man an einem äußerst exklusiven Fight Club teilnehmen kann.
Hier hat mein StiloMeter angeschlagen.
Ich würde versuchen, so viele "dass" wie möglich im Text zu vermeiden.

Vorschläge, um zumindest zwei quitt zu kriegen:
Unter anderem, und das frustriert mich ganz besonders, es jetzt garantiert nicht mehr zu schaffen, sämtliche Einkäufe auf einem Weg ins Haus zu bringen.
Und der letzte und wichtigste Grund ist der, an einem äußerst exklusiven Fight Club teilnehmen zu können.

das nicht planmäßige herab sausen einer aus irrationalen Gründen geschärften Guillotinen Klinge in einer Geisterbahn,
das ... Herabsausen (substantiviertes Verb)
Guillotinen-Klinge oder Guillotinenklinge

Denn, sobald ein Wesen der Spektralebene sich dazu entschließt einen langfristigen und verbindlichen Eingriff in das Leben eines Menschen auszuführen, sei es als Beispiel das nicht planmäßige herab sausen einer aus irrationalen Gründen geschärften Guillotinen Klinge in einer Geisterbahn, während ein begeisterter Zuschauer nicht an sich halten und nach etwas greifen möchte; erhält eben dieser, laut den Gesetzen der Spektralebene, die endgültige Gelegenheit, mit Wesen eben dieser frechen Ebene zu interagieren.
Puh. Das muss ich nochmal lesen, wenn ich frisch bin, morgens beim ersten Kaffee :)
Du hast hier 16 (!) Substantive in einem Satz. Heinrich Boll lässt grüßen.

Ich würde hier mindestens zwei Sätze draus stricken, das ist so m.E. kaum zu verstehen. Der Lesefluss stockt.

und das ohne Murren oder trotziges rumpoltern.
das Rumpoltern

Nachricht von Sam.
Patrick Swayze? :)

Einige Tage nachdem ich aus dem Krankenhaus entlassen wurde, erhielt ich also endlich die Einladung für das Treffen mit dem Verursacher meines Umstands. Auf meinem Smartphone erhielt ich eine Nachricht von Sam. Es ist also endlich so weit. Ein paar Minuten später stand ich am verabredeten Ort und hielt Ausschau nach … ja wonach eigentlich? Es ist schließlich ein Geist. Und wie wird der Knabe drauf sein, der so einen Mist fabriziert? Doch Sam entpuppte sich als eine durchsichtig glimmende Gestalt, die sehr eindeutig vor mir stand, aber doch so unwirklich wirkte, dass ich durch ihn durchsehen konnte.
Lass und mal über Adjektive plaudern. :)
Soll heißen: Kürzen wäre sinnvoll. Word markiert heutzutage sogar schon überflüssige Adjektive. Ich war völlig überrascht, als ich das diese Woche festgestellt habe.
also endlich
also endlich
eigentlich
schließlich
sehr
doch
so

„Hey man“, sagte er völlig entspannt, schon fast gelangweilt – „sorry für das mit dem Arm“.
Hey, man“, sagte er völlig entspannt, schon fast gelangweilt, „sorry für das mit dem Arm.“

Wenn du dich da unsicher fühlst: www.woertlicherede.de Eine tolle Seite.

So, dann noch einen tollen Restsonntag und
LG, Franklyn Francis
 

Loskyll

Mitglied
Hallo Loskyll,

ich bekam mal einen ersten Satz genannt, aus dem ich eine Kurzgeschichte entwickeln sollte.
Also schon mal alle Achtung für deine Umsetzung zu dem Leitsatz!
Danke danke :)

Du möchtest deine Texte verfeinern. Sehr schön! Vielleicht kann ich dazu ein wenig beitragen, stilistisch, orthographisch und so weiter ...

Ich schnappe mir mal einfach die ersten Absätze. Vielleicht ist da ja was für dich dabei:


Das ist seine große Sorge? Echt jetzt?
Ach ne, wir sind ja bei Humor und Satire. Alles gut.

Womöglich nicht :D

Hier hat mein StiloMeter angeschlagen.
Ich würde versuchen, so viele "dass" wie möglich im Text zu vermeiden.
Warum würdest du darauf verzichten?

Vorschläge, um zumindest zwei quitt zu kriegen:
Unter anderem, und das frustriert mich ganz besonders, es jetzt garantiert nicht mehr zu schaffen, sämtliche Einkäufe auf einem Weg ins Haus zu bringen.
Und der letzte und wichtigste Grund ist der, an einem äußerst exklusiven Fight Club teilnehmen zu können.
Die erste Korrektur finde ich nicht so angenehm, da könnte ich stattdessen schreiben:
Unter anderem, und das frustriert mich ganz besonders, ist es mir jetzt garantiert nicht mehr möglich sämtliche Einkäufe auf einem Weg ins Haus zu bringen.



Puh. Das muss ich nochmal lesen, wenn ich frisch bin, morgens beim ersten Kaffee :)
Du hast hier 16 (!) Substantive in einem Satz. Heinrich Boll lässt grüßen.

Ich würde hier mindestens zwei Sätze draus stricken, das ist so m.E. kaum zu verstehen. Der Lesefluss stockt.
Ja mittlerweile bin ich auch der Meinung, dass es etwas ZU kompliziert geworden ist. Es war zwar gedacht, dass es kompliziert ist, damit die Pointe danach zündet - mittlerweile muss ich mir dann aber doch eingestehen, da noch was ändern zu müssen.



Ehhhhh die Anspielung wurde verstanden haha :D

Lass und mal über Adjektive plaudern. :)
Soll heißen: Kürzen wäre sinnvoll. Word markiert heutzutage sogar schon überflüssige Adjektive. Ich war völlig überrascht, als ich das diese Woche festgestellt habe.
also endlich
also endlich
eigentlich
schließlich
sehr
doch
so
Sind das nicht Adverben? Zwei mal also endlich ist wirklich unschön - werde ich sofort ändern. Übrigens wie einige andere deiner Vorschläge auch. Danke dafür! :)

Hey, man“, sagte er völlig entspannt, schon fast gelangweilt, „sorry für das mit dem Arm.“

Wenn du dich da unsicher fühlst: www.woertlicherede.de Eine tolle Seite.
Danke für den Tipp!
Dir auch einen schönen Restsonntag!
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin, Loskyll,

und danke für deine Antwort.

Warum würdest du darauf verzichten?
Aus stilistischen Gründen würde ich versuchen, die drei „dass“ kurz nacheinander zu vermeiden, weil es m.E. unschön ist.
Auch aus Wiederholungsgründen.

Es war zwar gedacht, dass es kompliziert ist, damit die Pointe danach zündet - mittlerweile muss ich mir dann aber doch eingestehen, da noch was ändern zu müssen.
Ja, verstehe ich. Aber das kann man auch anders lösen, in dem man einzelne Sätze schreibt, die der Leser jeweils versteht, die in der Summe aber die gleiche Wirkung haben, um die Pointe vorzubereiten.
So dachte ich als Leser, dass nicht der Prota kompliziert ist, sondern der Autor. Verstehst du, was ich meine?

Sind das nicht Adverben?

LG, Franklyn
 

Loskyll

Mitglied
Aus stilistischen Gründen würde ich versuchen, die drei „dass“ kurz nacheinander zu vermeiden, weil es m.E. unschön ist.
Auch aus Wiederholungsgründen.
Okay :D

Ja, verstehe ich. Aber das kann man auch anders lösen, in dem man einzelne Sätze schreibt, die der Leser jeweils versteht, die in der Summe aber die gleiche Wirkung haben, um die Pointe vorzubereiten.
So dachte ich als Leser, dass nicht der Prota kompliziert ist, sondern der Autor. Verstehst du, was ich meine?
Ja, dass stimmt leider. Ich muss mal gucken wie ich da ein wenig Abhilfe schaffen kann :)
 



 
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