Gender

Val Sidal

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Fremdwort. Hab schnell mal in Wikipedia gefunden:

„Als Gender ([ˈdʒɛndɐ]; Lehnwort aus dem Englischen) oder soziales Geschlecht werden Geschlechtsaspekte zusammengefasst, die eine Person in Gesellschaft und Kultur beschreiben, in Abgrenzung zu ihrem rein biologischen Geschlecht (englisch sex).“

Na toll! Verstehe kein Wort. Okay doch … Von Sex verstehe ich was. Als ich meinen Vater fragte, was das alles bedeuten sollte, blaffte der nur gegen den Schirm: „Ich hasse Fremdwörter!“ Krass, mein Vater! Vor drei Wochen lag er noch im künstlichen Koma und jetzt ist er schon wieder an seinem Computer. Ich könnte nicht solange an einem Stück sitzen!
Jetzt soll ich einen Diskussionsbeitrag über Gender schreiben. Für morgen. SOWI-Stunde. Hasse ich wie die Pest!

Gender interessiert niemand. Wikipedia ist cool. Jetzt weiß ich, dass Ficken rein biologischen Geschlechtsverkehr bedeutet. Ich machte mir schon Gedanken, ob ich beichten muss, dass ich mich unglaublich gerne von Justin ficken lasse, aber ihn überhaupt nicht liebe. Kein Stück! Außer sein Bestes – hahaha …
Meinen biologischen Sex habe ich gerade untersucht – gefällt mir. Runde Titten 70b, schöne, aufstrebende rosa Nippel. Meine Hüfte könnte etwas breiter sein. Aber der Po ist erste Sahne! Schöne lange Beine. Aber verliebt bin ich in meine Augen und Lippen.
Leider sind meine Brustwarzen sehr empfindlich. Das nervt Melanie. Sie ist meine beste Freundin. Sie möchte aber dauernd an meine Titten ran. Wohl, weil sie keine hat – hahahaha! Sie nervt und beschwert sich, dass sie nicht stundenlang mit meinen Titten spielen darf. Sie glaubt mir einfach nicht, dass sie zu empfindlich sind.
Eben kam Mami rein und ich wollte sie auch wegen Gender fragen. Aber sie zickte direkt los: „Steh nicht die ganze Zeit nackt vor dem Spiegel, du kleine Narzisstin!“
Keine Ahnung, was Narzissen mit mir zu tun haben sollen – egal! Als ich sie wegen „Gender“ fragte, sagte sie, ich solle Vati fragen, der wüsste alles. Na toll, dachte ich und sagte, sie sei blöd, wenn sie das wirklich glaubte. Vater wüsste nämlich auch nicht alles.
Als Mami endlich verschwand, musste ich kacken. Ich hörte sie noch in Vatis Arbeitszimmer rufen: „Sitzen ist ungesund!“. Als wüsste es mein Vater nach zwei Herzinfarkten nicht besser!
So jetzt sitze ich wieder an meinem Computer und rufe gerade ein Porno auf – wegen Gender und so. Ein Porno mit Transen! Wow! Geil!
Da kommt mir jetzt aber eine Idee!

Verträumt blickte sie abwechselnd auf das laufende Video und durch das Fenster, wo, wenn sie nicht das positiv Unendliche angepeilt hätte, den Nachbarn beim Rasenmähen hätte beobachten können. Was sie durchaus häufiger tat. Dabei streichelte sie sich ab und an, für kurze Momente, zwischen den Beinen, hob die Hand in Mund Höhe und schnupperte wie in Trance an den Fingern.

Plötzlich lachte sie auf, stoppte das Video und öffnete Word.
Dann schrieb sie:


Meine Freundin platzt am Esstisch
Heute morgen beim Parfait:
Jürgen, ich bin lesbisch!
Unsre Liebe ist passe!
Wir trennen uns für immer,
das ist klar – nach dem Kaffee!
Doch ich werde sie vermissen!
Ihren Penis mocht‘ ich sehr!

„So! Das war’s zum Thema Gender!“, seufzte sie zufrieden, zündete ein paar Kerzen und ein Räucherstäbchen an und legte sich auf ihr Bett.
„Alexa! Spiel Justin Bieber!“
Sie schloss die Augen und tauchte in der Akustik ihrer Subs Boxen allmählich in ihr wirbelndes Wurzelchakra ab. Blind griff sie auf den Nachttisch nach ihrem Vibrator.
Dass ihr dabei Mutters Bemerkung in den Sinn kam, sie solle Vater gegenüber nicht Vibrator, sondern Massagestab sagen, störte sie nicht im Geringsten …

„Du weißt doch, Vati hasst Fremdwörter!“
 



 
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