Marc H.
Mitglied
Der Frosch
Vor einiger Zeit, fand ich bei einem Spaziergang am Biotop, in der Nähe meiner Wohnung, einen Frosch. Er schien mir einsam zu sein, wie er dort so auf einem Stein hockte und auf das Wasser starrte. Ich beschloss ihn mit zu mir zu nehmen und fing ihn ohne große Mühe ein. Ich richtete ihm ein kleines Terrarium her, mit Wasser und Landteil. Gab mir sehr viel Mühe mit den Details, um ihm seinen neuen Lebensraum so naturgetreu wie möglich zu gestalten. Ich versorgte meinen kleinen Freund gut. Er liebte Rotwürmer, die ich aus dem Komposthaufen im Garten sammelte. Rotwürmer sind schlanker als Regenwürmer und haben ein sattes Aroma. Täglich ging ich zum Misthaufen und grub darin nach den Viechern. Er verschlang sie dankbar und mit sichtlichem Genuss. Ich verbrachte etliche Stunden damit, vor dem Becken zu sitzen und meinen Kumpel zu beobachten. Selbst Susan mochte ihn sehr.
Irgendwann an einem Nachmittag saß ich wieder vor dem Terrarium und trank Bier. Nach etlichen Dosen blickte ich meinen Freund an und sah, dass etwas nicht stimmte. Irgendetwas in seinem Blick verriet mir, dass er sich unwohl fühlte. Ich trank weiter. Nach weiteren Bieren kam mir die Erkenntnis. Er war einsam. Noch einsamer als vorher am Teich. Ein Frosch war nun mal ein wildes Tier und gehörte in die Natur. Auch ich fühlte mich jetzt traurig. Ich öffnete den Deckel des Beckens und griff mir meinen Freund. Behutsam trug ich ihn zurück zum Biotop und setze ihn ans Ufer.
Er sprang prompt ins Wasser und verschwand. Lediglich ein paar Luftbläschen stiegen aus dem Wasser empor und mein Freund war verschwunden. Tiefe Traurigkeit übermannte mich. Irgendwie hatte ich mir die Verabschiedung etwas spektakulärer vorgestellt. Er taucht nochmal auf, sieht zu mir her und kneift mir ein Auge zu oder so was. Aber nichts dergleichen passierte. Nur einige Luftblasen, wahrscheinlich aus seinem Arsch. Meine Traurigkeit schlug schlagartig in puren Hass um. Ich griff mir einen großen Stein und schleuderte ihn ins Wasser.
„Ist das der Dank, du undankbarer Drecksack? Jeden verdammten Tag hab ich dich verwöhnt! Hab nach diesen stinkenden Würmern gegraben und alles, was du für mich übrig hast, ist ein Furz aus deinem nassen Arschloch? Geh zu deinen scheiß Freunden, du verdammte Asi-Kröte!“
Ich spurtete zurück zu meiner Wohnung, öffnete den Kühlschrank und griff mir noch eine Büchse Bier.
Dann schob ich einen Hocker vor das Terrarium, stellte mich mit dem Bier in der Hand darauf, riss den Deckel des Terrariums ab, und warf ihn auf den Boden. Die Leuchte zersplitterte lautstark. Ich öffnete meine Hose und pinkelte ins Becken.
„Hier! Sieh er! Das ist mein Dank, du undankbares Drecksvieh!“
Ich schüttelte mich ab, zog die Jeans wieder hoch und stieg vom Hocker. Ich trank die Büchse leer und warf sie ins Becken.
Es war Zeit für das Open Butt. Zeit für wahre Freunde.