Gesetzt den Fall

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Ludwig W

Mitglied
Gesetzt den Fall, ich hieße Hubert
und fänd das Leben ziemlich öd,
und ferner hieß ich auch noch Schubert,
sprich: Hubert Schubert. Das wär blöd.

Gesetzt den Fall, ich hätte Schuppen
und Nagelpilz am großen Zeh,
dann wär das Riesenquatsch, denn Schuppen
und Nagelpilz hab ich ja eh.

Gesetzt den Fall, ich wär mein Nachbar,
ja wäre das, so frag ich mich,
zum einen überhaupt denn machbar,
und wer wär währenddessen ich?

Gesetzt den Fall, ich könnte fliegen
so wie ein Kranich, hoch und weit,
ich würde Richtung Süden fliegen
und dann in Richtung Lüdenscheid.

Gesetzt den Fall, ich wär ein Rettich
und übte täglich Kontrabass
in einem Karpfenteich, dann hätt ich …

Ich glaube, wir beenden das.
 
Zuletzt bearbeitet:

sufnus

Mitglied
Hey!
Im Prinzip perfekt, ja sogar ganz großes Kino! Nur in Zeile drei ist das Metrum unnötig fordernd und hemmt ein wenig den sonst so spritzigen Lesefluss. Und mir persönlich ist die seltsam a-logische "denn"-Verknüpfung in Zeile sieben nicht so eingängig.
Aber das ist alles nicht so wichtig bei einem so schönen Gedicht. Wunderbar. :)
LG!
S.
 

klausKuckuck

Mitglied
Wie immer: Unsinn für Liebhaber! In Vers drei gibt es ein "zudem-Problem": Im idyllischen Bayern wird "zudem" landläufig auf der ersten Silbe betont – jenseits der Idylle auf der zweiten Silbe, und dabei kommt Vers drei ins Straucheln (was man, wie der aufmerksame sufnus schreibt, als "unnötig federnd" empfinden kann ;)).
Gruß KK
 

Ludwig W

Mitglied
Liebe Kommentatoren und Bewerter, ganz herzlichen Dank für Eure Reaktionen auf mein Gedicht.

Und, Klaus, da hast Du mit Deiner Vermutung den Nagel auf den Kopf getroffen,
einem Bayern muss man immer wieder ins Gedächtnis rufen, dass bei "zudem" die Betonung
korrekterweise eben nicht auf der ersten, sondern auf der zweiten Silbe liegt.

Ich habe diesen Holperer umgehend korrigiert.

Herzliche Grüße
Ludwig
 



 
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