Gewissensfragen

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HerbertH

Mitglied
Fragen

Was ist der Tod?
Das Ende des Lebens
Was ist das Leben?
Ein Ungleichgewicht im Fließen
Was ist das Fließen?
Der Verlust von Substanz
[ 4]der Gewinn von Energie
das Ausströmen von Impuls
[ 4]das Einbringen neuer Moleküle

Nein, nicht allein

Das Entwickeln immer neuer Gedanken
[ 4] in immer neuen Gräben und Höhlen
durchrauscht von Bildern
[ 4]Fluten von verrechneten Sinneseindrücken

Graues im Bunten, lichtrot
[ 4]Lachen in blutbunten Hälsen in den Grauwindungen
fixiert für den Augenblick, Tastmomente
[ 4]im Feuern der Neuronen
Geruch von Mohnkuchen und das Rutschen
[ 4]von Vogelkot über bloße Haut

Auch, auch, und doch

meandern Gefühle, kontrastieren die vier Temperamente
und Warten auf den Wärmetod des
[ 4]thermodynamischen Gleichgewichts
in weiter Zukunft und Verwundern
[ 4]über Höhlen voller Mammute
und Jägerspeere

wabern in Nebellichtern
[ 4]der Stolz der Entdeckung
und des Selbstgeborenen
[ 4]Einbettungsrituale des
ersten und des letzten Schmerzes in
[ 4]der neugeborenen und der verstorbenen

Liebe und der Tod
[ 8]ist das Gegenteil
 

HerbertH

Mitglied
Fragen

Was ist der Tod?
Das Ende des Lebens
Was ist das Leben?
Ein Ungleichgewicht im Fließen
Was ist das Fließen?
Der Verlust von Substanz
[ 4]der Gewinn von Energie
das Ausströmen von Impuls
[ 4]das Einbringen neuer Moleküle

Nein, nicht allein

Das Entwickeln immer neuer Gedanken
[ 4] in immer neuen Gräben und Höhlen
durchrauscht von Bildern
[ 4]Fluten von verrechneten Sinneseindrücken

Helle im Dunkel, lichtrot
[ 4]Lachen in blutbunten Hälsen in Grauwindungen
fixiert für den Augenblick, Tastmomente
[ 4]im Feuern der Neuronen
Geruch von Mohnkuchen und das Rutschen
[ 4]von Vogelkot über bloße Haut

Auch, auch, und doch

meandern Gefühle, kontrastieren vier Temperamente
das Warten auf den Wärmetod des
[ 4]thermodynamischen Gleichgewichts
in weiter Zukunft und Verwundern
[ 4]über Höhlen voller Mammute
und Jägerspeere

wabern in Nebellichtern
[ 4]der Stolz der Entdeckung
und des Selbstgeborenen
[ 4]Einbettungsrituale des
ersten und des letzten Schmerzes in
[ 4]der neugeborenen und der verstorbenen

Liebe und der Tod
[ 8]ist das Gegenteil
 

Ralf Langer

Mitglied
hallo herbert,

wir leben auf einem floß aus antworten umgeben von einem
meer aus fragen.

ich mag deine anspielungen aus der welt der physik, bzw. thermodynamik.
und wenn dies stück, verzeih, als lyrik vielleicht hier untergeht, inspieriertest du mich doch zu einem Gedanken,
den ich beizeiten in meinem tagebauch posten werde.

also meinerseits herzlichen dank

ralf
 
A

AchterZwerg

Gast
Nix geht unter, Herbert und Ralf.
Ich finde dieses originelle Prosagedicht (Grenzfall) vorzüglich, in all seinen Fragestellungen und möglichen Antworten.
Anfang und Schluss sind in Verbindung gesetzt: Der Kreis schließt sich. Gut gefallen mir auch die Alltagseinsprengsel "Mohnkuchen" und "Vogelkot."
Wenn du, Herbert, jetzt noch mäandern (statt meandern) schreiben und dir anstatt der "wabernden Nebellichter" (ich kann`s nicht mehr sehen :D) etwas Frischeres ausdenken wolltest, dann ...
LG, der8enspender
 

Label

Mitglied
Lieber Herbert

ich bin einige Zeit um dein Werk herumgeschlichen - es zieht mich unwiderstehlich an.
Der Kontrast aus sachlich nüchternen Worten, die gelegentlich wie eine populärwissenschaftliche Abhandlung klingen, verbunden mit mit dem lyrischen Gedanken hat was. Etwas Neues (für mich).

So ad hoc würde ich es nicht als Gedicht betrachten, und doch ....

nur mal so als Idee:
mäandern Gefühle im Viereck der Temperamente ;)

fasziniert
und lieben Grüßen
Label
 

HerbertH

Mitglied
Fragen

Was ist der Tod?
Das Ende des Lebens
Was ist das Leben?
Ein Ungleichgewicht im Fließen
Was ist das Fließen?
Der Verlust von Substanz
[ 4]der Gewinn von Energie
das Ausströmen von Impuls
[ 4]das Einbringen neuer Moleküle

Nein, nicht allein

Das Entwickeln immer neuer Gedanken
[ 4] in immer neuen Gräben und Höhlen
durchrauscht von Bildern
[ 4]Fluten von verrechneten Sinneseindrücken

Helle im Dunkel, lichtrot
[ 4]Lachen in blutbunten Hälsen in Grauwindungen
fixiert für den Augenblick, Tastmomente
[ 4]im Feuern der Neuronen
Geruch von Mohnkuchen und das Rutschen
[ 4]von Vogelkot über bloße Haut

Auch, auch, und doch

mäandern Gefühle, kontrastieren vier Temperamente
das Warten auf den Wärmetod des
[ 4]thermodynamischen Gleichgewichts
in weiter Zukunft und Verwundern
[ 4]über Höhlen voller Mammute
und Jägerspeere

zucken durch den Feuerschein
[ 4]der Stolz der Entdeckung
und des Selbstgeborenen
[ 4]Einbettungsrituale des
ersten und des letzten Schmerzes in
[ 4]der neugeborenen und der verstorbenen

Liebe und der Tod
[ 8]ist das Gegenteil
 

HerbertH

Mitglied
Hey Big8spenderin,

mäandern ja, ein typischer Typo... und den anderen Vorschlag habe ich auch in eine Änderung münden lassen.

Liebe Grüße

Herbert
 

HerbertH

Mitglied
Liebe Label,

auch Dein Vorschlag hat einiges für sich. Allerdings dreht er die Aussage des betreffenden "Satzes". Da mag ich noch mal drüber nachdenken.

Darfst gerne häufiger um meine Verse rumschleichen, nur nicht zu lange :D

Liebe Grüße

Herbert
 
A

AchterZwerg

Gast
So ist es besser, Herbert.
Dein Gedicht wirkt spröde, geradezu sperrig, aber es ist klug durchdacht und originell (!). Und natürlich passt das Thema sehr gut zu einem Naturwissenschaftler, wirkt also authentisch.
Und wie ich schon sagte: Der Mohnkuchen reißt (spielerisch) alles raus ... :)
 

HerbertH

Mitglied
Liebe Achte,

ja, manchmal sind einige wenige Wörter zu ändern, um ein Gedicht zu bessern.
Bei kurzen Gedichten ist das klar, bei langen verblüffend.

Wobei es sich für mich bei diesem Text tatsächlich um ein Gedicht handelt, wenn auch ein prosaisch angehauchtes....

Liebe Grüße

Herbert
 

Fleur de Sol

Mitglied
... in blutbunten Hälsen in Grauwindungen
fixiert für den Augenblick, Tastmomente
im Feuern der Neuronen
Geruch von Mohnkuchen und das Rutschen
von Vogelkot über bloße Haut
Für mich eine Offenbarung ... ,zum Ende hin wird das Gedicht immer besser!

LG Fleur
 

HerbertH

Mitglied
Liebe Fleur,

ja, es fängt ein wenig trocken an, aber der Weg geht vom Fließgleichgewicht über die Sinneseindrücke hin zu den Gefühlen, zur Liebe, die dem Tod am meisten entgegensteht, in mehrfacher Hinsicht. Da ist inhaltlich und sprachlich eine Steigerung zum Ende hin "drin", was Du ja auch gelobt hast.

Ich danke Dir sehr dafür!

Liebe Grüße

Herbert
 



 
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