gezeiten.

laternen zeichnen
milchiges licht auf
verlorene wege
ertrunken in mir
wate ich durch
altes land
pflücke
traurige träume

ein zug aus glas
fährt vorüber
die menschen darin
winken mechanisch
ich erkenne sie
keine tür führt zu ihnen
endlos die reise
nach süden

immer weiter
ziehen die bilder
hinaus
aufs offene meer
sehne ich mich
nach dem grund
und lasse los

Lieber Otto,

ich denke, Du beschreibst eine Abnabelung von dereinst Gelebtem, Schwierigem. Dieser Prozess beinhaltet ein Eingeschlossensein. Die Personen, die eine Rolle spielten, oder auch noch spielen, sind entrückt, nicht greifbar.
Die Lebensbilder werden erlebt wie im Traum.

"Sehne mich nach dem Grund" kann man zwiefach deuten: Einmal kann es bedeuten, dass der Wunsch nach Beendigung dieser ständig vorbeiziehenden Bilder mit dem Tod erkauft werden möchte.
Zum Anderen kann es bedeuten, dass man diese Bilder endlich ganz entschlüsseln und verarbeiten möchte, um davon wieder befreit zu sein.

Für mich ein sehr eindringliches Stück Literatur über psychische Gegebenheiten.
So etwas in Worte zu bringen ist nicht einfach. Aber Dir ist es hervorragend gelungen.

Liebe Grüße von Vera-Lena

Hallo Otto,
ich kann mich Vera-Lena nur anschließen.
Liebe Grüße.

Es herbstelt...und in dieser Zeit geht die Seele oft fremd. Verschleicht sich in gestrige Abgründe.

Ich danke euch

Alles Liebe Otto

Lieber Otto,
bin einem Wanderer gleich durch diese wunderbare
Melancholie gegangen und habe dieses Bild aufgesogen
wie ein trockener Schwamm....
Vielen Dank dafür


Liebe Grüße
Klopfstock