Gipfel der Erkenntnis (Sonett)

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Die Stille und die Einsamkeit zu finden,
erklomm ich schwacher Wille einen Berg,
um mich als Ameise, als winzger Zwerg,
mühsam auf seinen Gipfelpunkt zu winden.

Verdammt! Was nützt es mir, mich abzuschinden?
Hier oben harrt bereits ein altes Weib
und starrt mich an; nur so zum Zeitvertreib.
Avanti, altes Weib! Sollst rasch verschwinden.

Da lächelt sie und lispelt leis "nanu?"
Wie? Meine alte Schülerin? So lieb!
Allein in lichter Höh? "Oh Lisa, Du?"

Dies ist Magie! Hat Alter kein Gewicht?
Die Fünfzig flüchtete. Mein Auge schrieb
ihr eine zarte Zwanzig ins Gesicht.
 



 
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