glück

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G

Gelöschtes Mitglied 23450

Gast
Ein vorzügliches Gedicht! Die Klammer ich in dir die deine - darin du ist das sichernde Schloss. Es gibt keinen Schlüssel ...


Rudi
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Danke, Esche!

"I open at the close" ? - eigentlich nicht: die Bewußtseinsschicht "Schlaf" wird durch das ästhetische Erleben des "Schönen" dem Wachzustand präsent, also eher geöffnet als geschlossen.

grusz, hansz
 
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G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Mir ist nicht ganz klar, ob das lyrische Ich (und dem entsprechend das Du) zwischen dem Schlaf der ersten Strophe und dem Aufwachen in der zweiten die perspektivisch umschlägt, so daß in der dritten auch das "darinnen sein" auf die andere Person hinüberwechselt.
 

Scal

Mitglied
Ich habe die erste Strophe "aufgelesen" und sie gedanklich ans Ende gelegt ... nachdem mich Deine Zeilen an jene trunkene Glücksinnigkeit erinnert hatten, die in manchen Gedichten von Sufi-Mystikern - wie erlauschbar - aufklingt.

Gruß
Scal
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Ja, Scal,

Du triffst ins Schwarze: die drei Strophen schließen sich Dir zum Kreis, zum wachen Schlaf, dem "vierten Bewußtseinszustand" der Buddhisten und Upanischaden-Mystiker.

Die zweite Strophe ist sehr schlicht, naiv.
Die dritte deutet den ästhetischen Reiz als Wahrnehmung eines Schlafs im Traum der von Schönheit bezauberten Sinne. Wie das "Lied" von Eichendorff, das "in allen Dingen schläft". Oder die Rose Rilkes: "Niemandes Schlaf unter so vielen Lidern".

Das kommt in der normalen Wahrnehmung nicht zu Bewußtsein, sonst könnte man "Schönheit" eindeutiger (oder gar vieldeutiger) definieren. Die Süße des Tiefschlafs schlüpft im ästhetischen Reiz gewissermaßen durch die diskursive Gesprächssituation, die das Denken in Frage-Rückfrage-Wechseln wach hält, hindurch.

Mich beschäftigt auch sonst das Verhältnis von Wachzustand zu Tiefschlaftrance. Die absichtslose Offenheit beim Meditieren.

grusz, hansz
 



 
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