Glück im Pech

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Walther

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Glück im Pech
- eine Moritat ohne Tote -

Die Koffer kommen zum Versand:
Der volle Trolley rollt.
Die Reise geht nach unbekannt
Und der, der reist, er schmollt.

Er schmollt sein ganzes Leben schon,
Genau seit der Geburt.
Das hat der Arme nun davon!
Am Koffer fehlt ein Gurt:

Er platzt. Das führt schnell zur Malaise.
Ein Feinrippunterhemd
Wird eingeklemmt. Was für ein Käse,
Das ruft er ganz enthemmt,

Als er den Koffer neu sortiert
Und systematisch packt,
So etwas ist noch nie passiert,
Der Tag ist schon verkackt!

Am Bahngleis steht der Nachtexpress
So pünktlich wie die Uhr.
Die Schaffnerin pfeift laut und kess.
Wo bleibt der Fahrgast nur?

Der Koffer liegt im Zugwaggon.
Der Zug fährt langsam ab.
Da sieht man der Besitzer schon:
Er schaltet um auf Trab.

Doch er erreicht den Zug nicht mehr
Und steht bedröppelt da.
Mit Glück ist bei ihm nicht weit her:
Er ist den Tränen nah.

Das Mitleid ist ein guter Freund,
Und heute trifft es ihn.
Die schöne Dame, blond, gebräunt,
Wird ihn gleich mit sich ziehn.
 
Hallo Walther,

dann ist es wohl so:

Sein Koffer geht ganz allein auf Reisen,
der Herr mit der Dame dann halt speisen.
So wird dieses Pech ein kleines Stück
vielleicht zu einem ganz neuen Glück.

Schöne Grüße,
Rainer Zufall
 
Hallo Walther,

'vielleicht mags ein Gedicht mal zeigen.' :confused:?
Du meinst, Du könntest über dieses neue Glück auch ein Gedicht schreiben? Gute Idee.

Schöne Grüße,
Rainer Zufall
 



 
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