Glück und Spiegel (Sonett)

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sufnus

Mitglied
Glück und Spiegel (Sonett)

Die Giermaschine Mensch im Zeitparcours
sucht irgendwie den Tod beim Letztbegründen.
Als Hühnergott, als Laune der Natur,
schmückt sich der Geist mit freundlichem Empfinden

und folgt doch letztlich nur der Egotour.
Wer kann den Rausch zum Echospiel entzünden
und hinterlässt mehr als die Wärmespur
verheizter Herzen, die ins Dasein schwinden?

Tja, das Entzweien nach dem Liebemachen
lässt Glut genug, ein Feuer anzufachen,
an dem der Mensch sein Leben lang verbrennt.

Das Glück als Phänomen für gute Nerven:
Es wird, so nach und nach, die Sinne schärfen,
bis man sich selbst im Spiegelbild erkennt.
 

Scal

Mitglied
Da hörte ich im Nebenzimmer ernsthafte, janusgesichtige Stimmen:
jene von Narziss und Goldmund,
die saßen dort beim Glasperlenspiel,
beide inzwischen erbartet.

3. Strophe: ja, meisterhaft!

Lieben Gruß
Scal
 

sufnus

Mitglied
Beim Barte des Hesse! Die erste Strophe Deines Kommentars ist ganz wunderbar! Das dann folgende Geschmacksurteil entzieht sich selbstredend einer Verschränkung mit meinem persönlichen Spannungsfeld aus Selbstvoreingenommenheit und Unsicherheit, ist aber fraglos äußerst beglückend für mich! :)
Danke & liebe Grüße!
S.
 



 
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