Glücksvögel

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G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Sieht aus wie ein altes chinesisches Gedicht, oder die Übersetzung davon. Die ewigen Kraniche. Wieder und immer wieder. Kann man gar nicht genug von haben, wieder und immer wieder. Und wieder.

Wenn da nicht diese scheußliche Selbstbefriedigung mit "Gänsehauteffekt" die Übersetzung bzw. die Chinoiserie störte: "Gänsehaut" ist schon witzig, in Anbetracht der unverdrängbaren Kraniche (statt Wildgänse), aber "Effekt"?
 

MarieA.

Mitglied
Es ist von der Form her ein Tanka, von dem sich später das (dreizeilige) Haiku abspaltete, also japanisch. Und natürlich keine Übersetzung. Jetzt ist nun mal die Zeit der Kraniche, wo sie sich auf den Flug in den Süden vorbereiten. Wer das einmal aus der Nähe gesehen hat, ist schon sehr beeindruckt. Hätte ich die Wildgänse genommen, wärst du mir womöglich mit Storm gekommen?
Der Gänsehauteffekt - das Aufrichten der Haarfollikel bei Kälte oder Emotionen - ist ein physiologisches Phänomen und heißt nun mal so. Hätte dir "Gänsehautfeeling" vielleicht besser gefallen? Mir nicht.
Was willst du mit deinem Beitrag in dieser Tonart bezwecken? Dass ich dieses Gedicht lösche oder lieber meinen Account gleich mit?
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Ich bezwecke nichts. Das ist ein Poesieforum, da gelten ästhetische Erwägungen, nicht nützliche oder von Zweck und Absicht geleitete.
Warum nicht noch ein paar tausend Kranichgedichte? Ich hab nichts dagegen. Ich find sie schön wie die Muster meiner Wachstuchdecke auf dem Küchentisch.
Ich bin ja auch für ganz abstrakte Muster auf Tischtüchern oder Sofadecken und setze geometrische Formeln in Gedichten ein (dafür bekommt man in diesem Lyrikforum zwei Punkte). Warum nicht.
 

Bellador

Mitglied
Liebe Marie,

ich finde es schön, besonders das Ende :)

"Wenn die Kraniche ziehen
sehn wir dem Glück hinterher"

Liebe Grüße und ein Lächeln
von Bella
 

MarieA.

Mitglied
Liebe Bella,

ich freu mich, dass es dir gefällt. Das Ende vom Tanka ist doppeldeutig. Es gibt einen preisgekrönten sowjetischen Spielfilm von 1957, "Die Kraniche ziehen". Die westdeutsche Synchronfassung hieß "Wenn die Kraniche ziehen". Es ist ein Kriegs- und Liebesfilm, wo der Krieg das Liebesglück der Protas zerstört.
Danke dir!

Liebe Grüße und ein Lächeln zurück,
Marie
 



 
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