Glücksvogel

Kitty-Blue

Mitglied
Glücksvogel

Ein Mensch geht fröhlich durch sein Leben,
bis ihn das Schicksal schmerzlich trifft.
Das Glück war ihm so lang gegeben,
nun geht es abwärts mit dem Lift.

Die Welt ist voll mit Leid und Sorgen,
er hört schon wie der Teufel lacht.
Er blickt zum Himmel jeden Morgen,
und spürt dort eine fremde Macht.

Die Blumen hören auf zu blühen,
die Bäume schütteln ab das Laub.
Er sieht hoch oben Sterne glühen,
die Tränen werden still zu Staub.

Ganz langsam fängt er an zu fliegen,
die Wolken machen ihm sein Bett.
Er will auf weichen Federn liegen,
und fühlt sich schwer an wie ein Brett.

An wunderschönen Sommertagen,
da trifft er Elfen sanft im Traum.
Er geht den Weg ganz ohne Klagen,
schwebt schwerelos durch Zeit und Raum.

Und plötzlich sieht er seine Geister,
begreift das Leben Stück für Stück.
Nun wird er selbst zu seinem Meister,
und holt sich all sein Glück zurück.
 

Trist

Mitglied
Hallo Kitty,

schön geschrieben, aber irgendwie verliere ich ab der 4. Strophe den Faden.
Wenn es an einem schönen Sommertag gewesen wäre, und er den Elfen in seinem letzten Traum begegnet,
würde es das Ganze (für mich) etwas eingrenzen, mich auf das Ende des wohl Sterbenden vorbereiten.
Aber das ist nur mein Leseempfinden, es ist dein Gedicht und du hast es mit deinen Gedanken gefüllt.
Trotzdem schön beschrieben - die unerwartete Wendung - das loslassen müssen.

Liebe Grüße
Trist
 

Kitty-Blue

Mitglied
Hallo Trist,

ich finde es immer sehr interessant zu sehen, was ein Leser in ein Gedicht hinein interpretiert.

An ein Sterben hatte ich eigentlich gar nicht gedacht. Ich meinte mit der letzten Strophe auch kein
Loslassen, sondern dass er seine Kraft wieder findet und sein Leben wieder selbst in die Hand nimmt.
Deshalb wird er auch vom Pechvogel zum Glücksvogel.

Aber ich schreibe auch absichtlich nicht alles ganz deutlich, damit das Gedicht auch noch Raum lässt
für Interpretationen.
 



 
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