Glühende Bindung

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Blue Sky

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Direkt vor dem Altpapier-Container rutschte eine Karte im letzten Moment aus dem Papierstapel und ihm vor die Füße. Auf dem Stück Pappe in der Form einer Tellerscherbe stand:
Hey! Kommt ihr zu unserem Polterabend? Wir würden uns riesig freuen! Karl, du weißt wo! Es fand sich noch das Datum und der fett gedruckte Zusatz: Gern auch früher wie früher...! Liebe Grüße deine Marta und Anne.

Ferien, die er mit seiner Cousine Marta auf dem Bauernhof ihrer Eltern verbringen durfte, waren für ihn die herbeigesehnten Höhepunkte seiner Schulzeit. Das letzte Mal ist gut zehn Jahre her. Sie waren fünfzehn und wie immer zusammen wie Pech und Schwefel. Die Tage flogen voller Dummheiten, Streiche und Abenteuer. In seinen Gedanken driftete er sofort ab in die Zeit mit ihr;

in der Gummikutsche rumpelten beide gemeinsam über die Wiese. Martas Pony Zwetschge zog den kleinen Holzwagen mit Gummirädern im Galopp. Erst kam der Wagen an einem Hang ins Schlingern, dann purzelten sie in einer Kurve heraus und landeten unsanft im Stacheldraht zwischen Brennnesseln und Brombeerruten. Zwetschges Wiehern klang wie Lachen, als die beiden wieder aus dem Gebüsch hervor gekrabbelt kamen. Sich kratzend und schubbernd versuchten sie, ihre zerrissene Kleidung zusammenzuhalten. Das Pony wurde abgespannt und im hohen, weichen Gras ausgeruht. Kratzer und Quaddeln bekamen wie üblich eine Schnellbehandlung mit Spucke, dabei führte ihn Martas seidig glänzende Haut in ein warmes Gedankenkarussell. Gleichzeitig wurde sein Herz von einer unbekannten Schwere eingeklemmt, als er die lange blutende Schramme betrachtete, die sich von ihrer Hüfte aus zum Rippenbogen heraufzog. Er nahm sie tröstend in seine Arme, dann aber rollten sie wieder kichernd zusammen in den Butterblumen. Zwetschge schnaubte beide an und stupste Marta, die genau wusste, was ihr Pony wollte. Auf der Weide nebenan stand eine Kuhtränke an einem kleinen Tümpel. Gleich darauf baumelten ihre Füße von einem morschen Holzsteg herab im Wasser. Das Licht des Tages verabschiedete sich in die Dämmerung. Sie überlegte: »Morgen können wir doch zum See ... baden, oder?« Albernd und noch über ihr Missgeschick von eben lachend, schlug er vor: »Wir könnten auch mal das Baumhaus weiterbauen … oder hast du schon mal überlegt, den alten Motorroller, der hinterm Schuppen liegt, wieder flottzumachen?« Doch dann auf einmal war da nur noch das Froschkonzert und der Duft ihres Haares. Verstrubbelt, noch voller Pusteschirmchen schillerten Strähnen in den letzten goldenen Sonnenstrahlen. Es brannte sich einmal mehr fest in sein Empfinden.
In den vorletzten Herbstferien durfte er einen Trecker mit Maishäcksler lenken. Marta fuhr parallel zu seinem mit Fanganhänger und so ernteten sie gemeinsam zwei Felder ab. Der Vater brauchte sich nur mit dem Zusammenschieben und Festfahren der Silage zu beschäftigen. Er war nicht für viele Worte bekannt, doch verlor er welche, dann standen sie wie Bäume. »Das war perfekt«, sagte er am Abend zu ihnen und umarmte beide sogar. Martas Oma machte ihnen dazu auch noch die dicken goldgelben Eierpfannkuchen, deren Duft einen schon aus weiter Entfernung zurück ins Haus schweben lassen konnte.

Seine Freundin Lilly sah ihn seit der Einladung oft planlos umherrennen. Er lungerte vor dem Wandkalender herum. Häufig schnitt oder verbrannte er sich beim Kochen. Sie erinnerte sich nicht, jemals Anekdoten aus seiner Jugend von ihm gehört zu haben und nun trieb es ihr Schmunzelfalten auf die Stirn beim Zuhören. Seine Taschen standen gepackt im Flur. Sie musste ihn immer wieder in die Realität zurückrufen, so nervös war er. Sonst wäre er bereits eine ganze Woche vorher ins Auto gestiegen und zu seiner Cousine gefahren. Verabredet waren drei Tage vor dem Fest.
Damit sie sicher ihr Ziel erreichten, übernahm Lilly den Platz hinter dem Lenkrad.

Nach fast elfstündiger Reise rollte der Wagen in das Dorf und sein Kopf flog nur so herum. Beim Einbiegen in die Hofeinfahrt bemerkte er das Schild am Straßenrand. Hofcafé und Pension Garni. Im nächsten Augenblick entdeckte er Marta. Sie trat aus der Tür und kam langsam auf das Auto mit dem Münchener Kennzeichen zugelaufen. Noch im Ausrollen sprang die Beifahrertür auf und Karl fiel fast heraus. Ein kurzes Zögern, nur ein Wimpernschlag und seine Freundin aus Kindheits- und Jugendtagen flog ihm entgegen. Tuschelnd, kichernd, Arm in Arm lenkten sie ihre Schritte auf das Café zu. Lilly stand hinter der Fahrertür, breitete die Arme aus, zog die Schultern hoch und rief: »Bekomme ich keine Begrüßung?« Lachend machten sie kehrt und Lilly versank ebenfalls an Martas Brust. »Sorry! Herzlich willkommen! Bin gerade etwas aufgeregt.«
»Nicht nur du!«, entgegnete die junge Frau grinsend, »Mir dämmert aber gerade warum ...«.
Marta zog ihre Gäste hinter sich her. Anne kam ihnen mit einer Kanne Kaffee im Arm entgegen. Mit einer Hand balancierte sie ein Holzbrett, auf dem sich Schnittchen türmten. Sie stellte alles ab und zog beide an ihr Herz. »Das ist also dein Kumpel und bald Trauzeuge.« Ein musternder Blick zog sich von unten an ihm herauf. Ein Grinsen traf die Gäste flüchtig, dann drückte Anne wieder fest zu. »Trauzeuge? Davon weiß ich ja noch gar nichts!«, wunderte sich Karl. Seine Augen wurden dabei groß und rund. Marta zuckte mit den Schultern. »Ich wollte dich persönlich fragen«, kam es von ihr daraufhin leise, »aber dank meiner Hübschen hier ...«
»Eine Überraschung wartet noch auf dich«, sagte Marta, als Anne hinausmusste, die Tiere zu versorgen.
Im ersten Stock des alten Wirtschaftsgebäudes erkannte Karl das Zimmer, in dem er oft gewohnt hatte. »Wir haben es mit anderen Räumen zusammen zu einer Wohnung umgebaut. Eine Mordsarbeit, die sich aber gelohnt hat, oder?«
»Fantastisch, die Bilder, die Möbel, alles restauriert und modernisiert. Das ist der Wahnsinn! Wie habt ihr das nur geschafft?«
Lilly sah sich mit offenem Mund um. »Wow, das ist abgefahren hier. Ich hatte mir eine dunkle, vergilbte, vermoderte Höhle vorgestellt. Schau dir diese Aussicht an! Da hinten - ist das die Ostsee?« Marta trat neben sie »Ja, das ist sie - die Hohwachter Bucht. Ruht euch jetzt erst mal aus. Morgen frühstücken wir zusammen mit den anderen.« Mit diesen warmen Worten verabschiedete sie sich für den Abend und schloss die Tür.

Die Morgenrunde erinnerte Karl an die von damals bei Tisch mit den Eltern und den zahlreichen Erntehelfern. Danach zog Lilly mit Marta los. Tuschelnd verschwanden sie, um Zimmer herzurichten. Karl besichtigte in Ruhe den Hof und die Stallungen. Dabei traf er Anne, die mit einer Forke frisch gemähtes Gras in den Kaninchenstall warf. »Richtig idyllisch, was ihr hier aufgebaut habt«, sagte er anerkennend, »Schafft ihr alles ganz allein?«
»Die meiste Zeit sind wir allein. Manchmal erkennen wir den Anfang nicht und wo es enden wird. Es ist aber unser Traum, hier zusammenzuleben.«
Anne legte einen Arm um seinen Hals und schaute ihm von der Seite in die Augen. »Sag mal - wart ihr mehr als Freunde? War da was zwischen euch? Wirst du mir in die Quere kommen?« Sie drückte seinen Nacken in der Armbeuge fester. »Ich werde Marta immer lieben. Heiß wurde es zwischen uns aber nie, wenn du das meinst. Jetzt wird mir auch klar, warum.« Er schlang seine Arme ebenfalls um Anne und sah ihr tief in die Augen. »Wir sind hier, um euch alles Glück der Welt zu wünschen und euch zu feiern.«
Die Ponys bekamen von ihnen gemeinsam neues Stroh und die Ziegen ein frisches Gehege. Annes T-Shirt diente zum Sammeln der Eier, die sie bei den Hühnern noch fanden. Anschließend führte sie ihn über den Resthof, präsentierte stolz ihre Sammlung historischer Landmaschinen. Marta und Lilly stießen zu ihnen. Karl und seine Freundin interessierten sich sehr für ihre Planungen, dass die ehemaligen Stallungen eine vorzügliche Eventlocation wären.

Nach dem Abendessen schlenderte Karl über einen altbekannten Weg durch den leerstehenden Kuhstall in die anliegende Scheune. Locker schwang er sich auf den Anhänger, der wie immer zu dicht vor der Leiter zum Lagerboden abgestellt wurde. Automatisch verbarg er sein Gesicht unter dem Arm beim Aufstieg. Loses Stroh und Staub rieselte herab. Wie gewohnt waren die Stufen rasch erklommen. Nur das deutliche Pochen seines Herzens begleitete ihn, als er Marta im einfallenden Licht des Mondes erblickte. Auf einer Lage Heuballen stand sie und schaute hinauf in den Himmel durch das kleine Eulenloch im Giebel. Gleißendes Leuchten durchflutete ihr Haar mit Silberglanz. Staub tanzte in den blassen Strahlen. Das Knarzen einer Holzdiele verriet ihr seine Anwesenheit. »Wenn wir vor diesem Fenster da oben lagen, kam ich mir wie inmitten der Sterne vor«, sagte sie, ohne eine Bewegung. »Den Arm ausstrecken und zugreifen«, ergänzte er. Sie drehte nur leicht den Kopf, zögerte, dann erreichte ihn ihr Lächeln. Wie damals, aber seine Gefühle jetzt rauschten über seine Gedanken hinweg und bremsten alle aus. Kein weiteres Wort entfuhr seinen Lippen. Die unzähligen Dinge, die er ihr sagen wollte, versanken im Meer seiner Empfindungen. Mit einem kleinen Schritt näher wurde er gepackt vom Funkeln ihrer Augen. Sie berührte seine Wange. Er drückte sie an sich und sie hielt seinen Kopf in den Armen. Zum Rauschen seines Blutes stimmte ihr Herzschlag in sein Ohr ein. Langsam streichelte er ihren Körper, stoppte an den Hüften. Zögernd glitten seine Fingerspitzen ihre Taille herunter. »Verheilt«, hörte er von ihr. Ein Blick in ihr Gesicht verriet ein verstecktes Lachen über die gemeinsamen Erlebnisse von damals. Seine Hände wanderten ihren Po entlang und schoben dabei ihr Kleid vorsichtig höher. Die Gänsehaut auf ihrem Bauch war ansteckend. Kribbelig warme Schauerwellen rannen seinen Rücken herunter. Sacht tastete er mit den Fingerspitzen nach dem Schnitt, der ihm nicht aus dem Sinn gehen wollte. »Davon ist nichts mehr übrig«, flüsterte sie und drückte ihn an sich. »Doch. Bei mir schon« erwiderte er. Mit den Lippen fuhr er den Verlauf ihrer Wunde aus seinen Erinnerungen hinunter, atmete einen vertrauten und betörenden Duft. Wie zurück in der Heimat, die wohlbekannt und grundvertraut ist, spazierte er trotz allem über unbekannte Wege. Seine Küsse landeten in fremden Gegenden, stießen auf den Rand ihres Schlüpfers. Mit den Lippen spielte er an dem kleinen Schleifchen am Bund. Sacht schmiegte er seine Wange auf die Venus, spürte den weichen Hügel und ihre Scham, die sich erkennbar unter dem dünnen Stoff abzeichnete. Ein Seufzen erklang, als er in ihre Wärme küsste und beim Aufrichten über ihre Schenkel streichelte. Er hob sie von dem Heupodest und sie kuschelte sich an seine Schulter. Da holte Annes Rufen die beiden zurück ins hier und jetzt. »Marta! Karl! Seid ihr da oben?« Ihr Kopf tauchte in der Luke auf und ihr erschrocken fragender Blick traf sie wie ein Stich ins Herz, gerade als Martas Kleid das letzte Stück runterrutschte. Wortlos verschwand sie wieder.
»Anne! Warte!« Sofort folgten sie ihr eilig, rutschten die Leiter hinunter. Sie war wie vom Erdboden verschluckt. Mit Schwung flog das Tor der Scheune auf. »Ist Anne dir eben begegnet?«
»Nein! Was ist denn los …?«, meinte Lilly, die ihnen entgegenkam.
»Erklär ich dir, aber erst müssen wir Anne finden!«, rief Marta ihr zu, »Bitte suche du die Scheune ab. Karl, geh durch den Stall ins Haus. Ich laufe zum alten Bootshaus und versuche sie auch anzurufen!«
In der Dunkelheit stieß Karl auf eine Lampe im Stall. Er leuchtete alle Boxen und Winkel ab, bis durchdringendes Getöse auf einmal aus dem Maschinenschuppen herüberschallte. Er rannte hin und sein Herz blieb fast stehen bei dem, was da vor sich ging. Seine Freundin Lilly kniete bereits unter Tränen vor dem alten Mähdrescher und versuchte vergebens, mit ihrer Stimme gegen den Maschinenlärm anzukommen. Anne stand oben kippelnd auf der Reling um den Fahrersitz ihres Schmuckstückes, welches sie mit sehr viel Arbeit instand gesetzt hatte. Das Dreschwerk arbeitete mit großem Krach. Die Haspel sowie die freigelegte Schneckenwelle rotierten direkt unter ihr auf vollen Touren. Als Karl in ihren Blickwinkel fiel, der vorsichtig die Leiter zu ihr hinaufstieg, hielt ihre Tränen nichts mehr auf. In dem Moment erschien auch Marta neben ihr, zog einen Hebel und es wurde leiser.
»Was machst du denn? Bitte, komm zu mir«, sagte sie ruhig, aber deutlich, griff fest in ihrem Hosenbund, nahm gleichzeitig das Gas zurück und drehte den Zündschalter auf null. Es wurde still, nur noch ängstliches Wimmern von Lilly drang zu ihnen hoch. »Bitte komm zu mir runter. Was hast du dir gedacht? Wir wären beinahe alle mit dir gestorben. Komm schon, bitte!«
»Was denkst du denn? Ich habe geglaubt, wir teilen alles miteinander?« Besonnen stieg Anne von dem dünnen Geländer herunter und setzte sich in die rostige Sitzschale. Ihre Tränen flossen auf die Schultern ihrer Frau. »Ein Fehler, ich weiß, aber wir haben nicht ... Haben wir nie«, sagte Marta. Anne schluchzte klagend: »Warum durfte ich nicht bei euch sein?«
»Das frag ich mich allerdings auch«, wandte sich Lilly an ihren Freund, der sie fest in seine Arme geschlossen hatte.
»Es fliegt sehr viel Vergangenes um uns herum«, meinte er und senkte seine Blicke über den Boden.
»Daran möchte ich auch teilhaben«, forderte Lilly, unterstrichen von bekräftigendem Nicken von Anne.
»Okay. Dann fangen wir doch gleich damit an«, sagte Marta und zwinkerte allen einmal zu. »Ab in die Scheune!«
»Alles klar«, das Stichwort kannte Karl noch. »Hol du Decken, ich bereite mit Anne und Lilly schon mal alles vor.« Er hakte die beiden ein, die sich etwas verdutzt ansahen.
»Früher war hier mehr Stroh und Heu«, stellte er auf dem Lagerboden der Scheune fest. »Nun müssen wir umgestalten.« Zwei Stalllaternen schaukelten an einem Balken, während Strohballen hoch bis unter das Eulenfenster zu einem Riesenbett davor gestapelt wurden.
Marta warf ihnen Decken und Kissen zu, kletterte dann selbst hinauf. Sie verteilte Becher, zog den Korken aus einer Flasche Wein und sagte: »Beim letzten Mal gab es für uns nur Cola«. Karls Lachen darauf war bestätigend und ihr sehr nahe. Zum Anstoßen rückten sie zusammen. »Auf euch«, stimmte Karl ein.
»Auf uns vier«, fügte Marta hinzu. Sie begann: »Früher hatten wir öfter Ratscher, Beulen oder andere Verletzungen«, deutete dabei ihrer letzten Schramme entlang. »Es waren aber immer nur Körperliche und mit Spucke wurde allerweil alles wieder gut. Es ist nichts mehr davon zu sehen, wir hatten große Heilkräfte füreinander.« Anne beugte sich zu ihr und bedeckte zärtlich ihren Bauch mit Küssen. Lilly und Karl rückten näher aneinander.
»Wir waren früher oft zusammen hier oben, haben auch übernachtet«, fuhr Marta fort, »manchmal bemerkte ich, dass ihn etwas sehr erregt hatte, staunte darüber aber nur etwas amüsiert. Wir schwiegen überdies. Ich meinte auch, dass es ihm unangenehm war und mich selbst machten nur meine eigenen Berührungen heiß. Beim Schwimmen musste er die letzten Male immer schnell ins Wasser, trieb alberne Scherze«
»Ich lag oft lange wach in meinen Gedanken an sie«, begann Karl. »Einmal sah ich im Mondlicht, wie sie sich streichelte. Ihre Decke war zur Seite gerutscht. Unruhig drehte sie sich hin und her, zitterte, versuchte ihren Höhepunkt mit dem Gesicht im Kissen zu dämpfen. Dachte anfangs, sie würde angeregt träumen. Das tat sie sicher auch. Wenn ich sie freizügig sah oder manchmal an sie dachte, musste ich oft dringend einige Momente allein mit mir sein. «
Ihre Blicke verschmolzen miteinander. Zögernd beugte sich Lilly zu den beiden Frauen und berührte schüchtern deren Wangen. Zärtlich glitt sie mit ihren Händen weiter über die Schultern und dann herab zu den Brüsten. Karl ließ sie gewähren und beobachtete die Frauen bei ihrem Spiel von der Seite aus. Anne setzte sich zu ihm zwischen seine Beine. Sie lehnte sich zurück an ihn, dabei wurde ihm warm. Er streichelte sachte über ihre Hüfte und ihren Bauch, während sie beobachteten, wie sich Martas und Lillys Lippen kurz und scheu berührten, die Zungenspitzen einander kitzelten und ihre Hände langsam den Körper der anderen erkundeten. Wortlos abgestimmt wandten sich die beiden ihnen plötzlich lächelnd zu. Auf den Knien kamen sie näher. Marta öffnete den Knopf an Annes Hose. Der Reißverschluss gab dem Zug eines Fingers nach. Anne hob den Po etwas, ihr Slip rutschte mit über ihre Hüften und blieb bei ihren Kniekehlen hängen. Lilly nahm sich seiner an und streifte ihn ab. Marta bedeckte Annes Oberschenkel mit leidenschaftlichen Küssen. Lillys Zunge spielte auf der Innenseite des anderen Schenkels, bis ihre beiden Münder sich an der warmen, feuchten Quelle begegneten. Anne stöhnte auf, drückte ihnen das Becken entgegen. Sie spürte dabei etwas Hartes in ihrem Rücken. Zuckend forderte es mehr Raum. Sie tastete nach Karls Händen und schob mit ihnen zusammen ihr T-Shirt nach oben. Das Fühlen ihrer Brüste ließ sein Begehren weiterwachsen und immer stärker gegen die Hose drücken. Anne zog sich den dünnen Fetzen über den Kopf und begann zu ertasten, was hinter ihr spannte. Sie befreite den schwellenden Penis, umschloss ihn mit der Hand, knetete und koste seinen Schaft auf und ab.
Die Wange auf seinen Oberschenkel gelegt, massierte Anne hingegeben die feste Männlichkeit.
Lilly ließ sich ihr Kleid vom Körper rutschen, schmiegte sich an sie, küsste über ihre Schultern den Nacken hinauf. Marta reichte ihr zwinkernd eine Gerstenähre und entledigte sich ebenfalls ihres Kleides. Karl konnte den Blick nicht von ihr abwenden. Gleichzeitig sah er seine Freundin, die mit der Ähre über Annes Haut kitzelte, sie damit zum Zucken und Schnurren brachte, während sie selbst Küsse auf seinen Lenden verteilte. Völlig überrannt, ohne Chance auf eine Entscheidung, in welchem Spiel er sich zuerst einbringen wollte, übernahm dies Marta für ihn. Mit ihren Lippen fuhr sie über seinen Bauch hinauf, öffnete sein Hemd, sodass Knöpfe flogen. Sie zog seinen Kopf an ihre Brust. Er versank in Martas warmer, duftender Haut, ihrem Herzklopfen und zarten Stöhnen. Er spürte Annes verwöhnenden Mund an seinem Glied, dazu Lillys sanfte Hand zwischen seinen Schenkeln. Er berührte Martas Schultern, als er ihre Lippen auf den seinen spürte und dass ihre Zunge nach seiner suchte. Er schloss seine Augen und die Reise mit Engeln durch den Himmel begann.
Es gab für ihn keine Chance mehr zu kontrollieren. Atem siedete, Haut glühte an Haut. Augenaufschläge waren von Reflexen beseelt. Hände und Lippen entflammten, reizten überall. Im freien Fall durchquerten sie zusammen Galaxien einer Nacht, in der keiner von ihnen einen Blick für die Sterne übrighatte.

Der erste Hahnenschrei brauchte keinen von ihnen zu wecken. Sie badeten in der Wärme ihrer Körper. Eine bislang nicht gekannte Entspannung hielt sie aneinandergeschmiegt da oben unter dem Dach im Sternenschiff ihrer alten Scheune.
Marta reckte und streckte sich zwischen ihren Freunden aus. »Perfekt«, hauchte sie heraus und strengte sich an, alle an sich heranzuziehen.
Der erste Lieferant war zu hören, wie er mit seinem Dieselsprinter auf den Hof gebollert kam. Schnell zog sie über, was ihr in die Finger kam und machte sich auf, die Ware entgegenzunehmen. Dann begann sie den Tag mit Lilly an ihrer Seite. Das Frühstück musste fertig werden.
Anne und Karl versorgten gemeinsam die Tiere. Auf dem Weg ins Haus bemerkte er den Duft von Eierpfannkuchen, als ob Martas Oma noch in der Küche werkeln würde. »Die haben wir uns verdient«, meinte ihre Gastgeberin und servierte einen Stapel davon.

Lilly und Karl gaben dann bei Tisch ihren Beschluss bekannt. Es würde demnächst eine zweite Hochzeit auf diesem Resthof geben. Marta erklärte den anderen Anwesenden das ausgelassene Tänzchen der vier um den Tisch danach in einer sehr beschwingten Melodie. In der vertrauten Runde meinte sie anschließend, dass die letzte Nacht einen ersten Eintrag in einem gemeinsamen Tagebuch wert wäre. »Nichts dagegen, weitere Seiten zu füllen«, erklärte Anne darauf. Ihre Augen glänzten wie noch nie und die neuen Freunde nickten dazu mit auffällig zustimmendem Lächeln. »Zunächst werden wir einen Ruhetag einführen müssen«, führte die Chefin fort, »es gibt noch eine Menge, was darauf wartet, miteinander geteilt zu werden.« Die restlichen freien Tage vergingen für Lilly und Karl so schnell wie noch nie. Sie verbrachten eine wunderbare gemeinsame Zeit auf dem Bauernhof. Einmal noch kehrten sie in ihre alte Heimatstadt zurück. Aber nur, um ihre Jobs und Wohnung abzuwickeln.
 

aliceg

Mitglied
Blue Sky!

Der Beginn mit der entsorgten Einladung lässt auf Erinnerungen des Protas schließen. Du, als Erzählerin, lässt ihn darin ausführlich stöbern.

In Kaleidoskopbuntheit purzeln nun die Ereignisse über die Leser herein. Da ist viel dabei. Von alter, neu erwachter Verwandtenliebe, über einen Eifersuchtsausfall von einer der zwei Bräute (es heiraten ja zwei Frauen einander), der beinahe zur Katastrophe führt, einem Polterabend, der in eine Sexorgie ausartet, gekreuzten Freundschaften und ein Start-Up mit Urlaub am Bauernhof. Will das Hetero-Pärchen wirklich mit dem weiblichen Ehepaar ins Ungewisse starten?

Wo zieht man die Grenze zwischen Rückerinnerung und Gegenwart? Erst beim Schluss-Satz kommt eine Kündigung von Job und Wohnung der Besucher ins Spiel.

Ich mag deine Art zu schreiben vom Ausdruck her, Blue Sky, aber inhaltlich kommt hier Chaos auf. Es haben sich entweder mehrere Geschichten ineinander verwoben oder du ordnest sie zu kurzen Kapiteln eines Romanes ...

lg aliceg
 

petrasmiles

Mitglied
Lieber Blue Sky,

ich habe das jetzt nicht so zum Ausdruck bringen können wie aliceg, aber mir war das auch zuviel.
Der Einstieg und diese überschäumende Freude trägt gut, aber als dann Anne eifersüchtig wird, wäre eigentlich eine Schlusspointe angebracht.

Ich bin in dem Moment ausgestiegen, wo Anne fordert, in die Vergangenheit einbezogen zu werden. Das ist unreif - und es geht nicht.
Es leuchtet mir auch nicht ein, warum dann auf dem Heuboden doch noch gefummelt werden muss, wenn alles kindlich unschuldig war, und nicht 'heiß'. Wenn Marta und Karl noch ein Thema offen haben, müssen sie das klären - aber ohne die Partner.

Und dass dann nach der 'Orgie' kein Katzenjammer kommt - zumindest bei einem der Beteliigten - sondern alle beschließen, von nun an alles zusammen zu machen, da wird es unrealistisch.
In der Vorstellung mag das nett klingen, aber im 'wahren Leben' fährt das vor die Wand. Es gibt immer mindestens eine(n), der/die nur lächelt, weil er/sie seine(n) Partner*in nicht verlieren will - und was sonst noch dran hängt - und heimlich leidet. Und dann kommt hinzu, wer was macht, richtig oder gehuddelt, fleißig oder faul ... und dann das liebe Geld... der Mensch ist einfach so.

Liebe Grüße
Petra
 

aliceg

Mitglied
Hi Petra!

Du kannst ja toll strukturiert analysieren!
Ich hoffe, Blue Sky ist nicht allzu enttäuscht von unserer Auffassung über manche Details.

lg aliceg
 

Blue Sky

Mitglied
Hi aliceg! Hi petrasmiles!

Ich danke euch für Eure Lesezeit und das Feedback in den Meinungskommentaren, welche ich sehr gerne mit auf meine Reise nehme.

Blue Sky!

Der Beginn mit der entsorgten Einladung lässt auf Erinnerungen des Protas schließen. Du, als Erzählerin, lässt ihn darin ausführlich stöbern.

In Kaleidoskopbuntheit purzeln nun die Ereignisse über die Leser herein. Da ist viel dabei. Von alter, neu erwachter Verwandtenliebe, über einen Eifersuchtsausfall von einer der zwei Bräute (es heiraten ja zwei Frauen einander), der beinahe zur Katastrophe führt, einem Polterabend, der in eine Sexorgie ausartet, gekreuzten Freundschaften und ein Start-Up mit Urlaub am Bauernhof. Will das Hetero-Pärchen wirklich mit dem weiblichen Ehepaar ins Ungewisse starten?

Wo zieht man die Grenze zwischen Rückerinnerung und Gegenwart? Erst beim Schluss-Satz kommt eine Kündigung von Job und Wohnung der Besucher ins Spiel.

Ich mag deine Art zu schreiben vom Ausdruck her, Blue Sky, aber inhaltlich kommt hier Chaos auf. Es haben sich entweder mehrere Geschichten ineinander verwoben oder du ordnest sie zu kurzen Kapiteln eines Romanes ...

lg aliceg
Deine Zusammenfassung ist auf den Punkt, bis auf, dass die Spieleparty im Heu nicht am Polterabend stattgefunden hat, sondern davor.
Das die Protagonisten von heut auf morgen und holterdiepolter in eine Waschtrommel aus verändernden Geschehnissen geschupst werden, ist gewollt und der Grund, das eben gerade kein Kurzroman alla "Jana a.T.g." entstand. Obwohl der Stoff es vielleicht hergeben würde. Kann jetzt natürlich sein, das ich es technisch literarisch oder wie auch immer nicht richtig hinbekommen habe, aber das kurze, schnelle, alles umwerfende Chaos ins besondere für Lilly und Karl, sollte genau so sein. Ich stand schon immer irgendwie auf Wimmelbilder, besonder die auf den Adventskalendern.;)
Ach und, so komplett hetero scheinen die beiden gar nicht zu sein.:oops:


Lieber Blue Sky,

ich habe das jetzt nicht so zum Ausdruck bringen können wie aliceg, aber mir war das auch zuviel.
Der Einstieg und diese überschäumende Freude trägt gut, aber als dann Anne eifersüchtig wird, wäre eigentlich eine Schlusspointe angebracht.

Ich bin in dem Moment ausgestiegen, wo Anne fordert, in die Vergangenheit einbezogen zu werden. Das ist unreif - und es geht nicht.
Es leuchtet mir auch nicht ein, warum dann auf dem Heuboden doch noch gefummelt werden muss, wenn alles kindlich unschuldig war, und nicht 'heiß'. Wenn Marta und Karl noch ein Thema offen haben, müssen sie das klären - aber ohne die Partner.

Und dass dann nach der 'Orgie' kein Katzenjammer kommt - zumindest bei einem der Beteliigten - sondern alle beschließen, von nun an alles zusammen zu machen, da wird es unrealistisch.
In der Vorstellung mag das nett klingen, aber im 'wahren Leben' fährt das vor die Wand. Es gibt immer mindestens eine(n), der/die nur lächelt, weil er/sie seine(n) Partner*in nicht verlieren will - und was sonst noch dran hängt - und heimlich leidet. Und dann kommt hinzu, wer was macht, richtig oder gehuddelt, fleißig oder faul ... und dann das liebe Geld... der Mensch ist einfach so.

Liebe Grüße
Petra
Da hast du in der Tat haarscharf analysiert und ich bin zu hundert Prozent bei Dir, dass eine solche Konstellation in den meisten Fällen nicht, oder nur von kurzer dauer sein wird. Gerade genau das finde ich persönlich schade und enttäuschend, und nicht wie aliceg befürchtete, dass sich darüber andere Meinungen ergeben, die sind alle sehr berechtigt.
Mir reicht es aber schon völlig aus, wenn so ein Vierergespann nur einmal gelingen könnte.:cool: Das würde ich auf jeden Fall nicht generell ausschließen, denn Familienbetriebe arbeiten oft gut zusammen und offene Beziehungen funktionieren auch hier und da. Will damit nicht sagen, dass es einfach ist, darin steckten sicher sehr viel Arbeit, Disziplin, Rücksichtnahme usw und auch gesetzte Rahmen. Aber wenn die richtigen Leute zusammen kommen; why not?
Dazu kommt, wollte ich über die normalen, üblich realistischen Ego/ Eifersuchtswege schreiben, wären Lilly und Karl vielleicht nicht einmal losgefahren.:rolleyes:


LG
BS
 

aliceg

Mitglied
Dear Blue Sky,

trotz deiner Einwendungen und Bemühungen um mehr Klarheit, würde dieser Geschichte statt einer Erklärung
eine Straffung und/oder Kürzung guttun oder wenigstens eine Zweiteilung in Rückblenden und Gegenwart.

Für eine Kurzgeschichte ist hier meiner Meinung nach zu viel hineingepackt worden, gelang daher nur mittelmäßig. :confused:

Zeig dein Können, dass du großartige Texte schreiben kannst. :)

lg aliceg
 

petrasmiles

Mitglied
Familienbetriebe arbeiten oft gut zusammen und offene Beziehungen funktionieren auch hier und da.
Das mag für das eine und das andere gelten, aber Du verbindest diese beiden Aspekte und treibst es damit auf die Spitze - in Familienbetrieben geht es eher nicht um Sex, sondern vertrauensvolle Zusammenarbeit und Verlässlichkeit, also eher die materielle Ebene, auf der alle 'an einem Strang' ziehen. Bei offenen Beziehungen darf es demgegenüber nicht um die materielle Ebene gehen, sondern nur das 'Spielbein' betroffen sein. In Kombination nimmst du aus beiden Bereichen die Basis und dann crasht es.
Am Ende Deiner Erläuterungen steht für mich fest: Du hast die Geschichte für Dich geschrieben - und das ist Dein gutes Recht.

Liebe Grüße
Petra
 

Blue Sky

Mitglied
Dear Blue Sky,

trotz deiner Einwendungen und Bemühungen um mehr Klarheit, würde dieser Geschichte statt einer Erklärung
eine Straffung und/oder Kürzung guttun oder wenigstens eine Zweiteilung in Rückblenden und Gegenwart.

Für eine Kurzgeschichte ist hier meiner Meinung nach zu viel hineingepackt worden, gelang daher nur mittelmäßig. :confused:

Zeig dein Können, dass du großartige Texte schreiben kannst. :)

lg aliceg
aliceg,
habe auf deinen Anstoß hin rumprobiert und drauf rumgedacht, bin aber noch auf keinen Plan gekommen. Wenn ich kürze und weglasse, stirbt die Geschichte für mich irgendwie. Ich werde den überladenen Karren noch etwas weiter ziehen müssen, bleibe aber dran ...;)

LG
BS
 

Blue Sky

Mitglied
Du verbindest diese beiden Aspekte und treibst es damit auf die Spitze
Du hast die Geschichte für Dich geschrieben
Ganz genau liebe Petra, würde sagen, Nagel obm Kopp. Meine Texte sind alle irgendwie auf dem Mist, meiner eigenen Utopien gewachsen. Da ich sie nicht vermarkten muss und will, brauchen sie ja auch nicht unbedingt Massenkonform zu funktionieren. Was nicht heißen soll, dass mich andere Meinungen darüber nicht interessieren. Bin halt gerne über den Wolken unterwegs und da ist der Himmel meist sehr blau. ;)

LG
BS
 

aliceg

Mitglied
Dear Blue Sky,

danke, dass du auf Kritik reagierst.

Stimmt schon, man schreibt zunächst für sich alleine. Aber dann will man auch andere Leser dafür einnehmen,
sonst könnte man ja alles in der Schublade liegen lassen.

Du wirst das schon hinkriegen, dass sich die Ereignisse nicht gleichzeitig so überschlagen.

(z.B. die Szene mit dem Mähdrescher, die kippt schon ins Horrorfach.
Und auf die Vergangenheit eifersüchtig sein, ist mehr als unglaubwürdig für eine Erwachsene, die ja sowieso
das Objekt ihrer Begierde heiratet. Lass das eventuell als Traumsequenz, als Alptraum, aufscheinen, wenn du
nicht ganz darauf verzichten willst.)

lg aliceg
 

Blue Sky

Mitglied
Hallo aliceg!

Danke noch mal für deine Meinung und ich sehe die Motivation darin.

Stimmt schon, man schreibt zunächst für sich alleine. Aber dann will man auch andere Leser dafür einnehmen,
sonst könnte man ja alles in der Schublade liegen lassen.
Völlig richtig, ich denke, man verbiegt sich aber nicht um jeden Preis, wenn man mit sich stimmig ist. Für mich fügt sich alles, was hier so viel zusammenkommt. Entferne ich Teile, sehe ich Lücken fürs Verstehen.
Der Rückblick steht eh nur zu Beginn und ist nicht vermischt. Da es für Karl und Marta aktuell gleichzeitig eine Reise in ihre Vergangenheit ist, werden hier und da kurz Dinge für den Hintergrund angesprochen.

(z.B. die Szene mit dem Mähdrescher, die kippt schon ins Horrorfach.
Und auf die Vergangenheit eifersüchtig sein, ist mehr als unglaubwürdig für eine Erwachsene, die ja sowieso
das Objekt ihrer Begierde heiratet.
Da sich in dieser Story alle mit mehr als gegenseitiger Sympathie begegnen, finde ich Anne nicht in einer Eifersuchtsreaktion agieren und schon gar nicht durch Vergangenes. Sie ist von der entdeckten Heimlichkeit ihrer Verlobten enttäuscht. Bricht jemand Verabredungen, sehe ich ihn eher vor den Kopf gestoßen als eifersüchtig.

Ich meine, wenn es eine gemeinsame Zukunft geben kann, dann kann auch Vergangenes geteilt werden oder es sei jemand hat etwas Schlimmes zu verbergen. Da ist für mich Vertrauen und Größe im Spiel, aber keine Unreife oder so.

LG
BS
 

aliceg

Mitglied
Hallo BS,

schön, dass du dich wieder meldest,

Gleich zum Thema:
finde ich Anne nicht in einer Eifersuchtsreaktion agieren
und warum nimmt sich das dann wie ein Suizidversuch aus? Oder sollte es nur ein wachrüttelnder Schreckschuss für die Verlobte sein?

--- Eine Bemerkung noch: Eine Geschichte, die extra Erklärungen braucht, hat wohl die entsprechenden Textstellen nur verschwommen dargestellt.

--- Sie ist aber auch schwierig und hinterlässt viel Stoff für Diskussionen.

--- Man kann nie verhindern, dass man missverstanden wird, das weiß ich aus eigener Erfahrung. Wenn manche Leser einiges anders auslegen, ist das tolerierbar.

Trotz geteilter Ansichten
lg aliceg
 

Blue Sky

Mitglied
Zu #12

Ganz genau liebe aliceg.
Das ist eben der Balanceakt zwischen einfacher Darstellung mit zu viel oder zu wenig Erklärung dabei. Ich habe hier in der Lupe durch Kritik gelernt, dass der Leser auch selber Denken möchte. Das stellt dann vor die Frage, wie viel Missverständnis oder besser Eigeninterpretation möchte man zulassen, ohne das der Erklärbär brummt?
Unterschiedliche Auffassungen bereichern aber doch meist sehr.

Man nehme einen einfachen Fallschirmsprung;
Einer sagt: "Boha... wie mutig ist der denn, das ist für mich ein Held!"
Ein anderer: "Der Typ hat sie doch nicht alle! Ist der lebensmüde?"
Ein dritter: "Das ist ja das Beknackteste, was ich je gesehen habe!"
Sogar in einem Zusammenhang würde einer sagen, gut, Okay ... und ein anderer muss man nicht tun.

Ich finds spannend, dass es dabei auch Unterschiede gibt.

LG
BS
 



 
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