Glühwürmchen März 03
Es war einmal in einem weit entfernten Königreich ein armer Bauersmann, der hatte sieben Kinder. Obwohl er und seine Frau sich redlich mühten auf dem Feld und im Stall, hatten sie doch nie genug zu essen. Die Steuern waren zu hoch und die Steuereintreiber hartherzig.
Als der Bauer eines Abends müde vom Felde heimkehrte, gewahrte er plötzlich einen Zwerg neben sich, der ihn frech angrinste. Der Bauer grüßte knapp und beschleunigte seinen Schritt. Aber er konnte noch so weit ausholen, der Zwerg blieb neben ihm und grinste.
Endlich begann der Zwerg zu reden: „Hihi, Bauer, ich sehe dich jeden Tag auf dem Feld ackern wie ein Blöder! Jaja, ich weiß, die Steuern und die Kinder, jaja. Gegen die Steuern kann ich nichts machen, aber ich könnte dich von deinen Kindern befreien.“ Zornig rief der Bauer: „Du bist wohl nicht recht gescheit, was? Verzieh dich, aber ein bisschen plötzlich, sonst bekommst du meine Fäuste zu spüren!“
Der Zwerg kicherte und sprach weiter: „Nana, nicht so heftig. Ich will ja für sie bezahlen. Ich gebe dir für jedes Kind einhundert Taler. Bedenke, das sind zusammen siebenhundert Taler. Davon könntest du dir ein Haus in der Stadt leisten und müsstest nie mehr arbeiten!“
Der Bauer knurrte: „Hau bloß ab, du Giftzwerg! Ich gebe meine Kinder nicht für alle Taler der Welt her!“
Der Zwerg ließ nicht locker: „Auch nicht eines? Ich verstehe ja, dass du den großen nicht hergeben willst, der kann ja schon feste mit zupacken und der Mutter im Stall helfen. Aber wie ist es mit einer von den Töchtern? Bedenke, wenn du sie verheiraten willst, dann verlierst du eine Arbeitskraft und musst ihr auch noch eine Mitgift geben!“ – „Nein, ich will auch meine Töchter behalten, ich liebe sie alle.“ – „Was, auch die kleine Susi, die bisher schon so oft krank gewesen ist?“ – „Die ganz besonders. Sie kann nichts dafür, dass sie unter einem unseligen Stern geboren ist. Und nun lass mich endlich in Ruhe.“
Da verwandelte sich das boshafte Grinsen auf dem Zwergengesicht in ein liebliches Lächeln und er sagte: „Ich habe dich richtig eingeschätzt. Du bist einer von den Aufrechten. Und weil du die Prüfung bestanden hast, will ich dir und deiner Familie etwas schenken.“
Er streckte seine knorrige Hand gen Himmel, und sofort versammelte sich ein Schwarm Glühwürmchen um diese Hand, umspielte sie einen Moment und zerstob in alle Himmelsrichtungen. Sie zogen ungesehen in die Herzen der Bauersfamilie, in das Feld und in den Stall.
Von nun an konnte der Bauer anbauen, was immer er wollte, alles gedieh prächtig und er hatte stets eine bessere Ernte als die meisten Nachbarn. Sein Vieh wurde nie krank. Seine Kühe gaben mehr Milch als vorher und seine Hühner legten mehr Eier als andere. Seine Kinder und deren Kinder aber wurden die freundlichsten und gutherzigsten Menschen, die man sich denken kann.
Der Bauer jedoch wurde von den anderen als Dummkopf angesehen, weil er entgegen dem Volksglauben meinte, die Glühwürmchen im Moor seien nicht die bösen Geister verstorbener Leute.
Es war einmal in einem weit entfernten Königreich ein armer Bauersmann, der hatte sieben Kinder. Obwohl er und seine Frau sich redlich mühten auf dem Feld und im Stall, hatten sie doch nie genug zu essen. Die Steuern waren zu hoch und die Steuereintreiber hartherzig.
Als der Bauer eines Abends müde vom Felde heimkehrte, gewahrte er plötzlich einen Zwerg neben sich, der ihn frech angrinste. Der Bauer grüßte knapp und beschleunigte seinen Schritt. Aber er konnte noch so weit ausholen, der Zwerg blieb neben ihm und grinste.
Endlich begann der Zwerg zu reden: „Hihi, Bauer, ich sehe dich jeden Tag auf dem Feld ackern wie ein Blöder! Jaja, ich weiß, die Steuern und die Kinder, jaja. Gegen die Steuern kann ich nichts machen, aber ich könnte dich von deinen Kindern befreien.“ Zornig rief der Bauer: „Du bist wohl nicht recht gescheit, was? Verzieh dich, aber ein bisschen plötzlich, sonst bekommst du meine Fäuste zu spüren!“
Der Zwerg kicherte und sprach weiter: „Nana, nicht so heftig. Ich will ja für sie bezahlen. Ich gebe dir für jedes Kind einhundert Taler. Bedenke, das sind zusammen siebenhundert Taler. Davon könntest du dir ein Haus in der Stadt leisten und müsstest nie mehr arbeiten!“
Der Bauer knurrte: „Hau bloß ab, du Giftzwerg! Ich gebe meine Kinder nicht für alle Taler der Welt her!“
Der Zwerg ließ nicht locker: „Auch nicht eines? Ich verstehe ja, dass du den großen nicht hergeben willst, der kann ja schon feste mit zupacken und der Mutter im Stall helfen. Aber wie ist es mit einer von den Töchtern? Bedenke, wenn du sie verheiraten willst, dann verlierst du eine Arbeitskraft und musst ihr auch noch eine Mitgift geben!“ – „Nein, ich will auch meine Töchter behalten, ich liebe sie alle.“ – „Was, auch die kleine Susi, die bisher schon so oft krank gewesen ist?“ – „Die ganz besonders. Sie kann nichts dafür, dass sie unter einem unseligen Stern geboren ist. Und nun lass mich endlich in Ruhe.“
Da verwandelte sich das boshafte Grinsen auf dem Zwergengesicht in ein liebliches Lächeln und er sagte: „Ich habe dich richtig eingeschätzt. Du bist einer von den Aufrechten. Und weil du die Prüfung bestanden hast, will ich dir und deiner Familie etwas schenken.“
Er streckte seine knorrige Hand gen Himmel, und sofort versammelte sich ein Schwarm Glühwürmchen um diese Hand, umspielte sie einen Moment und zerstob in alle Himmelsrichtungen. Sie zogen ungesehen in die Herzen der Bauersfamilie, in das Feld und in den Stall.
Von nun an konnte der Bauer anbauen, was immer er wollte, alles gedieh prächtig und er hatte stets eine bessere Ernte als die meisten Nachbarn. Sein Vieh wurde nie krank. Seine Kühe gaben mehr Milch als vorher und seine Hühner legten mehr Eier als andere. Seine Kinder und deren Kinder aber wurden die freundlichsten und gutherzigsten Menschen, die man sich denken kann.
Der Bauer jedoch wurde von den anderen als Dummkopf angesehen, weil er entgegen dem Volksglauben meinte, die Glühwürmchen im Moor seien nicht die bösen Geister verstorbener Leute.