Gôohm

Eberhard

Mitglied
Es war dunkel in der alten Bibliothek, einem kleinen Raum inmitten alter Gemäuer die es so nicht mehr geben musste. Bis auf einen kleinen Lichtschein in der äußersten Ecke des Raumes lagen die mehr als doppelt mannshohen Regale in schweigendem Schatten. Flackernde Schatten manchmal, die von einer dieser kleinen Öllampen stammen könnten, wenn das Licht nicht einen bläulichen Schimmer hätte, der nicht von dieser Welt zu sein schien. Die Quelle des Lichts war ein Stab. Kein gewöhnlicher, sondern ein etwa 1 Klafter langer, mit seltsamen Schnitzereien verzierter Ebenholzstab, der wie von selbst in einer Nische des Raumes stand.
An einem Stehpult verharrte ein alter Mann. Alt, aber nicht gebrechlich. Von vielen Abenteuern gezeichnet, aber immer noch aufrecht und mit hellem Blick, in dem vor ihm liegenden Buch lesend. Nur ab und zu legte sich ein Schatten über das Gesicht, das vor vielen Jahren schön ausgesehen haben muss, die gleichmäßigen Gesichtszüge waren kaum durch Falten unterbrochen, obwohl ihm das Alter anzusehen war und dann schien es, als ob die Erinnerung an Schlachten, Dämonen und Schreie der sterbenden Freunde ihn nicht mehr loslassen würde. Er war einer der letzten- aber auch mächtigste einer inzwischen schon legendären Gruppe von Alten, die vor langer Zeit die unbekannten Landstriche des Kontinents besuchten und manche Schlacht im Namen des Guten gefochten haben. Seinen Namen kannte niemand außer ihm selbst, würde der Besitz des Namens doch anderen Macht über ihn geben.
Aber Achnaethon, wie er sich lange Zeit nannte, war in vielen Ländern der bekannten und unbekannten Welt ein Name, den man immer noch nicht laut und ohne Ehrfurcht oder Angst aussprach. Doch die Zeit der Schlachten, des Todes und der Trauer war lange vorbei, und er hatte seine Erfahrungen benutzt, um das wohl umfassendste Buch über die Geschichte, Geographie und vor allem dem alten Wissen der Welt zu schreiben. Die Welt die es galt zu retten, die es galt zu erhalten denn diese Welt schien erhaltungswürdig.

"Willst Du nicht endlich dieses Buch weglegen?" Achnaethon merkte kurz auf um dann wieder in den Zeilen vor ihm zu versinken ."Es wird immer schwieriger für die Sicherheit des Buches zu sorgen" begann wieder die Stimme aus dem nichts. Außerdem bist Du jetzt zu weit gegangen" die Stimme verstummte den mit einem Male dreht sich der angesprochene in die Richtung aus der, der Klang der Stimme kam um "Sûthok, nenn es nicht dauernd Buch, es heißt Sûthok, Du heißt ja auch nicht nur Stab oder Ast.... "Ich bitte Dich, wer würde mich denn schon Ast nennen?" entgegnete ihm wieder die Stimme aus der Ecke des Raumes in dem der Stab stand. Umhüllt von blauen Licht, dass sich bei näherem hinsehen als Elbenfeuer entpuppte. "Gütiger, das mächtigste Artefakt auf Gôohm und dann so eitel" Achnaethon schüttelte sein greises Haupt, wandte sich wieder Sûthok zu und begann erneut in den letzten Seiten zu blättern, dabei murmelte er mehr zu sich als zu dem immer noch in der Ecke stehenden Stab, "die Sicherheit ist oberstes Gebot für diese Zeilen, Zeilen die so mächtig sind, dass sie, würden sie von falschen Augen gelesen werden, den Untergang Gôohm's und vieler anderer Welten bedeutete." Was meinst Du im übrigen mit zu weit gegangen?" " Du hättest das Buch, also Sûthok nicht öffnen dürfen" "Immerhin öffnete ich es in Deiner Gegenwart" "Ja aber ich bin dafür da es zu schützen wenn Unbekannte versuchen es zu lesen, ich kann nicht die Macht der Zeilen daran hindern bemerkt zu werden, jetzt wo Du es geöffnet hast und jetzt..." " Was heißt jetzt" wollte der Alte wissen.
"Ich will es ja nicht verschreien aber es gehen Gerüchte um, die Mächte der dunklen Symmetrie seien auf den Aufbewahrungsort des Buches, pardon Sûthoks aufmerksam geworden und hielten nun Rat um an das Buch zu kommen, denn damit würden sie die helle Seite vernichten können." Mit einem verschmitzten Blick in den Augen lächelte der Alte nun den Stab an, "ja aber vergiss nicht, WIR sind auch noch da um das zu verhindern." "Du meinst mit wir uns 2 und den Rat?" "Den Rat? Papperlapapp, ich meine die Garde der Alten" "Haha die Garde, ihr könnt ja Eure Gichtgepeinigten Glieder kaum noch auf die Toilette schleppen und da wollt ihr es mit der dunklen Seite der Symmetrie aufnehmen?"
Es schien als wäre der Alte jetzt etwas verärgert, seine Gestik ließ dies vermuten, er starrte den Stab finster an und auf einmal wurde das Licht um den Stab dunkler, "ja tut mir ja leid, ich wollte dich nicht provozieren", entgegnete der Stab dem Alten der ihn scheinbar mit einer unbekannten Kraft attackierte, "und lass das jetzt" die Stimme des Stabes wirkte bedrückender und belegter als bisher, "ich sagte es ist gut du kannst das lassen ich wollte dich nicht ärgern also bitte lass es jetzt." Der Stab begann wieder heller zu leuchten, "puh muss Du alles gleich so eng sehen?" "Ich will Dich bitten von der Garde nicht in dieser abfälligen Art zu sprechen" meinte der Alte und drehte sich wieder Sûthok zu. "und dich mein Lebenswerk, lasse ich nicht aus den Augen, ich schwöre es, wie der Gegner auch heißen mag. Dabei klappte er es zu und strich sanft über den Deckel des Buches, so als würde er es streicheln.

Gôohm, die Welt der Vergessenen, derer die in Äonen von Jahren das taten was die Menschheit immer tat, die Welt in der sie lebten zu zerstören. Dies unterstützt durch die Machenschaften der dunklen Seite der Symmetrie, der sehr an diesem Umstand gelegen war. Solange es die helle Seite der Symmetrie gab, konnte die dunkle Seite nicht alleine existieren.
Gôohm war eine Welt in der Rassen wie Elben, Halblinge, Orcs, Zwerge, Ogger und verschiedenen Arten von Menschen lebten. Gôohm war eine Welt mit allem was andere Welten auch hatten, Gutem und Bösem, dunklem und hellem. Eben auch Symmetrien.
Und schließlich war Gôohm die Welt auf der sich alles abspielte, über das es zu berichten gab.

To be continued.....
 



 
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