Ich sehe Gott nicht als eine Person, nicht als ein Bewusstsein. Gott hat in meinem Verständnis keinen Willen, ja nicht einmal eine Macht über irgendetwas oder irgendwen. Für mich ist Gott der nicht erklärbare Rest unserer Existenz, der uns aber doch allen innewohnt. Deshalb ist Gott formlos. Er/ Sie/ Es existiert einfach. In welcher Form weiß ich nicht, weiß kein Mensch.
Für mich (bzw. das lyrische Ich ^^) ist Gott ein Bewusstseinszustand der Liebe und der Akzeptanz, ein Bewusstseinszustand der frei ist von Widerstand und Wollen. Die Buddhisten würden es vielleicht Nirwana nennen, einige Spirituelle "das Universum" oder "die Ur-Energie". Diese Wörter nutzte ich früher auch gerne. Mittlerweile sage ich gerne "Gott", in dem Wissen, dass dieser Begriff polarisiert.
In meinem Verständnis ist Gott eine wie auch immer geartete Kraft, die in uns allen verankert ist. Indem wir uns dieses Anteils bewusst werden und versuchen ihn zu stärken, zum Beispiel durch Achtsamkeitspraktiken (nichts anderes ist das Beten letztlich), Zeit in der Natur, etc., können wir langfristig Frieden schließen mit unserer fragwürdigen Existenz.
Auf welche Weise wir diesen Anteil in uns stärken und wie wir ihn nennen ist letztlich doch völlig egal. Viele Wege führen nach Rom. Manche Menschen sind empfänglicher für die Bilder und Symbole des Christentums, andere für die des Islam, des Buddhismus, und was nicht alles. Manche wollen ihren Glauben nicht in Kategorien einordnen und wieder andere gehen den Weg des Atheismus. Am Ende des Tages steuern wir alle auf das gleiche Ziel zu, ganz egal wie wir das nicht-erklärbare, formlose nun nennen wollen.
Ganz liebe Grüße in eure Abende
H.