Gott, der Teufel, ein Eichhörnchen, das All und das alles

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mimikri

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Gott erschuf das Universum. Das ganze große unendlich weite All. Vorher war nichts und das war Gott langweilig gewesen.

Es gefiel ihm sehr gut Planeten um Sonnen laufen zu lassen. Abermilliarden solcher Gebilde erschuf er, weil es ihm großen Spaß machte zuzusehen wie sich die kleineren Kugeln um eine große Feuerkugel drehten.

Manchmal warf er einzelne Brocken von sich weg, diese fliegen heute noch durchs All- wir nennen sie Asteroiden.

So ging das lange, lange Zeit und Gott gefiel alles. Irgendwann hatte er dieses Spiel unendliche, ungezählte Male wiederholt und er empfand wieder das Gefühl der Langeweile. Erst wusste er nicht was er anfangen könnte, doch dann dachte er sich, er könnte doch eine dieser kleineren Kugeln mit eigenständigen Wesen bevölkern. Er wählte eine Kugel aus dem unendlich weiten Weltall aus, die ihm am besten gelungen schien.

Sein Halbbruder, der die ganze Zeit auf der faulen Haut gelegen war und das Nichtstun genoss, wurde manchmal gestört, wenn ein dahinrasender Asteroid oder ein Komet ihn traf. Das missfiel ihm schon sehr. Ihm hatte das Nichts, das war bevor Gott das Universum erschuf besser gefallen. Es war still gewesen und unendlich dunkel. Jetzt wurde das All immer größer und er fand immer öfter keine Ruhe, weil irgendwo wieder eine Sonne erstrahlte. Ein Planet umherschwirrte oder in der Ferne ein Stern aufblitzte. Er wurde zunehmend genervter von den Aktivitäten seines Halbbruders. Er beschloss sich Gottes Werk einmal näher anzuschauen.

Gott hatte auf seiner Lieblingskugel schon viele verschiedene Landschaften geschaffen in der sich die unterschiedlichsten Wesen tummelten. Es gab welche von der leichten Sorte, die über Land und Wasser flogen und auf hohen Felsen oder hochgewachsenen Bäumen landeten. Es gab große schwere, die ebenso wie viele kleine, die sich in Schwärmen zusammentaten, die im Wasser umherschwammen. Es gab auch solche, die an Land umhergingen. Es gab welche die sich von Pflanzen ernährten und welche die diese wiederum jagten.

So ging das eine Weile und der Halbbruder Gottes fand gar keinen Gefallen an diesem neuen Schauspiel und das Gott so oft laut und fröhlich auflachte wenn er seinen Kreaturen zusah und diese sich wieder einmal durch besondere Geschicklichkeit auszeichneten. Den Halbbruder nervte dieses Aufhebens um diese lächerlichen Geschöpfe und ihn störte vor allem das laute Gelache Gottes.

Als in wieder einmal ein Komet am Hinterkopf traf, reichte es dem Teufel, wie wir den Halbbruder nun nennen wollen. Er warf den Kometen auf Gottes Lieblingskugel, sodass so viel Dreck aufgewirbelt wurde, dass alle Wesen darauf starben. So schien es und es war eine zeitlang Ruhe, was der Teufel sehr genoss. Gott aber war sehr betrübt, das seine Lieblingsspielkugel so dermaßen verwüstet worden war. Während sich der Staub, in der Atmosphäre der um seine Lieblingskugel herum aufgewirbelt worden war langsam legte und die Luft klarer wurde nahm Gott sich den Teufel vor und schimpfte mit ihm. „ Hey, das waren meine Dinosaurier. Ich bin wirklich sauer auf dich, das waren meisterhafte Kreaturen, die mir wunderbar die Zeit vertrieben haben. So hübsch haben sie ausgesehen in alle ihren verschieden Formen und Farben. So lustig wie sie umhergetappt sind auf der Suche nach Gras oder Palmenzweigen, wie sie umhergeschwommen sind, so perfekt angepasst an ihre Umgebung und wie sie durch die Luft geflogen sind. Wunderschön ! Es waren auch sehr geschickte Jäger darunter. So schnell konnten sie rennen ! Du bist wirklich gemein.“ Gott weinte eine Träne und seine Unterlippe bebte, als er seinen Halbbruder traurig ansah. Der Teufel war überfordert von soviel Emotion und war nun noch mehr genervt. Schöne Scheiße dachte er und wusste nicht weiter. Er sah an Gott vorbei auf die Kugel, der Staub hatte sich gelegt und da bewegte sich etwas. „Schau mal da!“ sagte der Teufel und deutete auf eine kleine Kreatur. „Oh, wie hübsch!“ jubelnd sprang Gott um die Kugel herum. Ein kleines Wesen saß auf einem Ast hatte eine Nuss in den Krällchen hatte und nagte daran. „und sieh mal dort“!“ der Teufel deutete auf ein größeres grünes Wesen, das den ersten Geschöpfen Gottes stark glich, nur dass es unter denen zu den kleineren gehört hätte. Es sperrte sein bezahntes Maul weit auf und stieg ins Wasser, da es ihm an Land zu heiß wurde. Gott hat die unterschiedlichsten Landschaften erschaffen ! „ Ach, herrlich! So hat doch etwas meine Lieblinge überlebt!“

„Ja“ sagte der Teufel im Begriff sich umzudrehen um wieder ein Stilles Plätzchen aufzusuchen wo er einfach Nichtstun könnte, Gott war glücklich, dass wieder etwas auf seine Lieblingskugel passierte und sah seinen Geschöpfen , die überlebt und sich weiterentwickelt hatten noch eine Weile verzückt zu. Der Teufel hätte sich fast davongeschlichen, doch im letzten Moment hallte Gottes Stimme ihm durchs All nach: “He, ich plane etwas Neues. Denkende Wesen. Sie sollen Gestalter dieser meiner Lieblingskugel werden und ich lasse dich mitspielen, bevor du wieder alles kaputt machst.“ Der Teufel schnaubte und verdrehte die Augen, denn er wünschte sich nichts sehnlicher als seine Ruhe. “ Na!“ sagte Gott erwartungsvoll und der Teufel gab nach, bevor es wieder zu unruhig werden würde.

Gelangweilt und genervt schaute er zu, wie Gott sich beim, Machen und Tun und Erzählen überschlug.“ Hier!- Das ist der Mensch. Es gibt ihn wie bei den Tieren als Frau und als Mann. Sie machen Babys, dabei haben sie viel Spaß, das sichert mir, dass es sie lange geben wird. „Aha“ sprach der Teufel sichtlich unbeeindruckt. „ Und“ ereiferte sich Gott“ ich gebe ihnen einen Verstand.“ „Einen- Was?“ fragte der Teufel nur aus Höflichkeit. „Ja, damit können sie planen und vorausdenken, dadurch leben sie noch länger.“ Gerade wurde einer von einem Säbelzahntiger getötet. „Aha“ sagte der Teufel.

„Ja, das dauert bis das alles gelernt ist.“ Entgegnete Gott und drehte hier etwas und dort. Da waren die Säbelzahntiger schon gänzlich verschwunden. Der Teufel zog die Augenbraue hoch. Gott grinste kurz und klatschte dann in die Hände.“ Schau, schau nur!“ rief er fröhlich und zeigte auf einen Mann in einer Rüstung, der auf einem Wese auf 4 Beinen saß, das einen sehr großen Kopf hatte.

„ Schöne Füße.“ sagte der Teufel. „ Ja, ist er nicht herrlich und wie die Rüstung blitzt und blinkt!“ juchzte Gott. „ Ich meine das Pferd“ widersprach der Teufel. Gott blickte kurz entgeistert drein, fasste sich gleich wieder und sprach : „ Ja, das hat auch wirklich schöne Hufe. Jetzt schau nur, was als nächstes geschieht!“ Der Reiter hatte eine langen Stab in der einen und in der anderen die Zügel des Pferdes. Er trabte und wurde immer schneller und ritt auf einen zu, der genauso aussah wie er. Der lange Stab des einen traf den anderen, welcher vom Pferd fiel. Offensichtlich war für ihn das Spiel aus. Die umgebende Menschenmenge jubelte, ebenso wie Gott. „ Sieh nur- wie einfallsreich sie sind! Jetzt kommt gleich das Beste!“ Gott fieberte mit und war ganz gefangen von dem Anblick. Der Teufel nahm die Hand vom Gesicht weg und linste auf was Gott zeigte. Der Sieger des Turniers wurde zu einem Zelt über den Zuschauern gebracht und ein älterer Herr mit Krone gab ihm die Hand einer jungen Frau. „Er wird der neue König“ sprach Gott mehr zu sich selbst. „ Ja und jetzt?“ meinte der Teufel nur. „Und jetzt?! Und jetzt ? Verstehst du denn nicht ?! Der Mensch ist ein begnadeter Denker. Fast so genial wie ich. Er kommt da schon ziemlich nahe an meine Kunst heran und es ist auch so unterhaltend ihnen zuzusehen. Ständig erfinden sie neue Gerätschaften. Verstehen neue Zusammenhänge. Also ich bin wirklich beeindruckt, wie gut dieser Verstand, den ich ihnen gegeben habe funktioniert.“

„Funktioniert“ echote der Teufel und wieder war etwas Zeit vergangen und der Teufel deutet auf Rauchschwaden am Himmel rund um Gottes Lieblingskugel. „ Oh, was hast du wieder gemacht!?“ jammerte Gott. „Das sieh gar nicht gut aus.“ Gott beäugte den Teufel mit zusammengekniffenen Augen. Er hatte sogar seine Faust leicht geballt. „ Ich?!“ rief der Teufel aus. „Das ist dein sogenannter Verstand, wie du das nennst. Er funktioniert zu gut.“ Setzte der Teufel nach.

Gotts schaute genau hin. Sah Zahlen, Statistiken und Wirtschaftsanalysen und legte die Stirn in Runzeln. „ Ja, du hast Recht. Tschuldige´.“ Sagte Gott zum Teufel. “Ach, komm lass uns mal eine Weile weg von hier und einfach mal gemeinsam gar Nichts tun.“

„Jou, das ist jetzt mal `ne gute Idee“ freute sich der Teufel.

Und die beiden schwirrten davon. Im Wegfliegen sagte Gott: „Wir könne ja nachher al nachschauen, ob noch was übrig ist von meiner Lieblingskugel“ – „Hmh“ entgegnete der Teufel . „ Und was wenn nicht?“ fragte er noch leise, zufrieden endlich zu seiner geliebten Ruhe zu kommen. „ Na, dann bastel` ich was Neues.“ meinte Gott schon wieder nachsinnend, den Kopf in den Nacken gelegt. Der Teufel verbarg sein Augenverdrehen.

So schwirrten sie dahin.

„Was macht eigentlich deine Frau?“ fragte der Teufel Gott. „Ach, herrje, die habe ich schon seit Ewigkeiten nicht gesehen. Arbeit, Hobbys , Universum, dann noch die Menschen.“ „ Ja, verstehe.“ Sagte der Teufel. „Und deine?“ fragte Gott. „ Die ist am Kochen.“
 

Hagen

Mitglied
Hallo Mimikri,
meiner Meinung nach endlich mal eine gelungene Satire!
Endlich mal Jemand, der mir die Welt erklärt wie sie wirklich ist; - ein weiterer Beweis dafür, dass Gott die Menschen zu seiner Belustigung erschaffen hat.
Doch wo sind die Aliens, die schon längst ('unerkannt' wie z.B. Klaus Kinski und Boris Johnson) unter uns weilen?
Ich hoffe, es gibt noch einen zweiten Teil.
Bleib schön gesund und munter!
Wir lesen uns!
Herzlichst yours Hagen

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Treffen sich zwei Planeten auf ihren Umlaufbahnen.
Meint der eine: 'Na, wie geht's?'
'Oh schlecht', antwortet der andere, 'ich habe Homo Sapiens.'
'Och', meint der erste daraufhin, 'Hab' ich auch gehabt! Tröste dich, das geht vorüber!'
 
Hallo mimikri,

der Titel lässt vermuten, dass Du den "Anhalter" gelesen hast, dass Slartibartfaß Dich in seine Planetenwerkstatt hat schauen lassen.
Dein Teufel hat aber auch einen kleinen Spross, den Fehlerteufel. Der Komma-Streuer ist ein bisschen verstopft. Und wenn der Redner wechselt, erfordert es einen Zeilenumbruch.
Lies am besten nochmal aufmerksam drüber. Habe gerade nicht genügend Zeit dafür. Meine Frau ist nämlich auch am Kochen und ruft nach mir.

Schöne Grüße,
Rainer Zufall
 



 
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