Gott ist eine Seifenblase

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xxxxxxxxxxZum Schlummern, auf den weichen Rasen
xxxxxxxxxxwerf ich die alten, wunden Glieder.
xxxxxxxxxxDa weht mir um die Augenlider
xxxxxxxxxxein Windzug bunte Seifenblasen.

xxxxxxxxxxVerweh, du Spuk! Dich greif ich nie:
xxxxxxxxxxDein Gott ist nur ein kleines Kind.
xxxxxxxxxxZu fein treibt seinen Spott der Wind
xxxxxxxxxxmit dir, du Seifengalaxie
xxxxxxxxxxvon Bläschen, die an meinen Tatzen
xxxxxxxxxxso leicht und nonchalant zerplatzen.

xxxxxxxxxxDoch siehe, welche frische Süße
xxxxxxxxxxweht da in meine alten Füße?
xxxxxxxxxxSchon springen sie wie flinke Hasen
xxxxxxxxxxund tanzen mit den Seifenblasen.

xxxxxxxxxxWie wunderbar! Wie sonderlich:
xxxxxxxxxxDas kleine Kindlein – , …das bin ich.

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Ja die muntren Stimmungswechselförderwesen .... blubb ...
Gefällig berichtet, gedichtet - mozartistisch gutgelaunt.

LG
Scal

Grazie, Scal, für die charmante Antwort und die 5 "bolle di sapone", die mich hübsch tanzen lassen!

LG
RP

Ich würde hinzufügen, dass die Pointe von Heiner Müller entliehen ist, sonst wirkt es geklaut.

Hinter dem Traumwald, der zum Sterben winkt / Und in dem Lidschlag zwischen Stoß und Stich / Sah mein Gesicht mich an: das Kind war ich.“

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LG
Patrick

Sorry, kenne ich gar nicht. Welches Gedicht/Werk?

LG
Rolf-Peter

Kein Problem Rolf-Peter

Traumland

Heut nacht durchschritt ich einen Wald im Traum
Er war voll Grauen Nach dem Alphabet
Mit leeren Augen die kein Blick versteht
Standen die Tiere zwischen Baum und Baum
Vom Frost in Stein gehaun Aus dem Spalier
Der Fichten mir entgegen durch den Schnee
Trat klirrend träum ich seh ich was ich seh
Ein Kind in Rüstung Harnisch und Visier
Im Arm die Lanze Deren Spitze blinkt
Im Fichtendunkel das die Sonne trinkt
Die letzte Tagesspur ein goldner Strich
Hinter dem Traumwald der zum Sterben winkt
Und in dem Lidschlag zwischen Stoß und Stich
Sah mein Gesicht mich an: Das Kind war ich.

- Heiner Müller


Du musst dich auch nicht entschuldigen, das war kein Angriff Ich dachte nur, du hast dich inspirieren lassen, dann ist es immer besser, dass zu erwähnen, sonst bekommt der Leser schnell den Eindruck, der Autor wolle sich mit fremden Ergüssen schmücken. Aber wenn du das (tolle) Sonett nicht kennst, ist ja alles gut, da hattest du einfach dieselbe Idee.

LG
Patrick

Danke, Patrick! Ja wirklich, ein tolles, sehr "evokatives" Sonett! Gut, dass ich's jetzt kenne! Ich hoffe der Heiner Müller spuckt mir nicht in's Gesicht, wenn ich ihn demnächst im Himmel treffe (... ich weiß allerdings nicht, ob ich da jetzt überhaupt noch hinkomme ) . Aber bei ihm ist "das Kind" ja offenbar etwas Grauenvolles. Der Tod? Bei mir eher das Gegenteil: Ich bin wieder jung geworden. Mit ist eigentlich aufgefallen, dass in meinen Zeilen "Schon springen sie wie flinke Hasen / und tanzen mit den Seifenblasen" das Ende von Worsdworth "I Wandered Lonely as a Cloud" nachschwingt: "And then my heart with pleasure fills, And dances with the daffodils." Das ist mir aber leider auch erst nach dem Dichten aufgefallen. Na ja..., so much about "originality"...


LG
RP