mondnein
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Gras
kâl-hab-bâshâr châzîr / we-kâl-chaßeddô ke-zîz hash-shâdäh
Alles Fleisch ist Gras / und all seine Anmut wie die Blume des Feldes
Alles Fleisch ist Gras / und all seine Anmut wie die Blume des Feldes
Wie wichen vor des Windes Hand
Vor seinen Zärtlichkeiten
Die Gräserwogen weit zurück
Gespiegelt weiß im nächtgen Teich!
Wie zitterten von seinem Hauch
Steil aufgestellt die Haare
Metallne Farben spielten durchs
Verwaschne Stroh verblaßt und bleich
Wer zahlte seines Lebens Wert
Mit Mondes fahlem Silber?
Wer säh denn seines Lebens Saat
Von sonnenbraunem Gold so reich?
Wer läse schon die Schrift im Nest
Vernetzter Purpurschatten?
Wer kämmte wie ein Sturm den Draht
Der zähen Strähnen glatt und weich?
Ach wäre alles Fleisch doch nur
Wie Gras und Feldes Blume!
Ach käme doch des Menschen Glanz
Dem Wogenglanz des Feldes gleich!
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