Grau

Tara-Luna

Mitglied
Sie sitzt da. Ihr ist die Anspannung und der Stress deutlich ins Gesicht geschrieben. Das zu helle, zu graue Gesicht, die Augen, die in die Leere starren, und der Mund, der zu müde für ein Lächeln ist. Die letzten Tage haben ihre Kraftreserven restlos aufgebraucht. Ihre Finger klammern sich aneinander und sie sitzt wie zu Eis erstarrt da.
Man sieht, wie die Hoffnung Minute für Minute, stunde für Stunde aus ihrem Gesicht weicht.
Auf den ersten Blick könnte sich der Eindruck aufdrängen, dass sie unbeteiligt und gelangweilt ist. Doch bei genauerer Betrachtung wird schnell klar, dass dieser erste Eindruck allzu trügerisch ist. Ihr linkes Knie zuckt ungleichmäßig und wie aus dem Takt geraten. Denn sie ist maßlos gestresst. Sie ist gestresst, obwohl sie nichts tut und auch nichts tun kann. Nein, sie ist gerade deswegen so gestresst , weil sie nichts mehr machen kann, nichts tun kann, um sich wenigstens ein bisschen besser zu fühlen. Und selbst, wenn sie etwas machen könnte, sie wäre zu schwach dafür. Das ist ihr bewusst, aber sie möchte es nicht einsehen. Sie hat seit Tagen nicht mehr richtig geschlafen und gegessen.
Ihr Körper und ihr Geist sind am Ende und so kann sie nichts anderes tun außer dazusitzen...
 



 
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