Graupause

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Nach Wochen endlos langen Graus,
da küssen erste Sonnenstrahlen
mich, die von Trübheit fast zermahlen,
und treiben düstres Denken aus.

Die Gipfel tragen Zuckerhüte,
von Wolken nun nicht mehr versteckt,
ihr Haupt ins Himmelsblau gereckt.
Und von des Lichtes warmer Güte

fühl ich mich endlich aufgeweckt.
Ich öffne mich wie eine Blüte.
Hab Winters Zauber neu entdeckt.





.dez_2022
 

Heinrich VII

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Hallo fee_reloaded,

Nach Wochen endlos langen Graus,
da küssen erste Sonnenstrahlen
mich, die von Trübheit fast zermahlen,
und treiben düstres Denken aus.
Schöne erste Strophe - Reim und Inhalt sind eine harmonische Einheit.

Die Gipfel tragen Zuckerhüte,
von Wolken nun nicht mehr versteckt,
ihr Haupt ins Himmelsblau gereckt.
Und von des Lichtes warmer Güte
Der zweite Satz stimmt nicht so ganz: von Wolken nun nicht mehr verdeckt
ODER hinter Wolken nun nicht mehr versteckt -

fühl ich mich endlich aufgeweckt.
Ich öffne mich wie eine Blüte.
Hab Winters Zauber neu entdeckt.
Der innere Reim bleibt aus - passt als Schluss

Schönes Gedicht - sehr erbaulich. ;)

Gruß, Heinrich
 
Zuletzt bearbeitet:

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Lieber Heinrich!

Herzlichen Dank fürs Vorbeischauen und die gute Bewertung. Es freut mich sehr, dass du mein kleines Gedicht erbaulich fandest und dir die Struktur gefällt.

Bei dem Satz mit den Wolken bin ich nicht ganz deiner Meinung.

Bei mir ist die Natur im Gedicht ja "beseelt" (oder nüchterner ausgedrückt: vermenschlicht). Die Sonnenstrahlen küssen, die Berge tragen Hüte, und die Wolken, die fast zwei Wochen lang ohne Unterbrechung auf (nicht nur vor oder über) den Gipfeln festhingen, verstecken eben aktiv. Ich wollte mehr ausdrücken als eine bloße physikalische Ortsangabe, wenn klar ist, was ich meine.
Und am Ende des Gedichts wird das menschliche LyrIch hingegen zur Blüte - also Teil dieser Natur. Da geschieht eine Annäherung oder Verschmelzung so nebenbei.
Das wollte ich daher konsequent durchhalten - da die beseelte Natur und hier der Mensch und letztlich gehört doch alles zusammen und ist eins.

Liebe Grüße,
fee
 

Heinrich VII

Mitglied
Hallo fee_reloaded,

Bei dem Satz mit den Wolken bin ich nicht ganz deiner Meinung.
Bei mir ist die Natur im Gedicht ja "beseelt" (oder nüchterner ausgedrückt: vermenschlicht). Die Sonnenstrahlen küssen, die Berge tragen Hüte, und die Wolken, die fast zwei Wochen lang ohne Unterbrechung auf (nicht nur vor oder über) den Gipfeln festhingen, verstecken eben aktiv. Ich wollte mehr ausdrücken als eine bloße physikalische Ortsangabe, wenn klar ist, was ich meine.
Ja - das verstehe ich. Aber dieser Satz ist (zumindest für mich) in seiner Formulierung ein Stolperstein, will mir nicht richtig runter gehen.
Die physikalische Ortsangabe (wie du sie nennst) wäre auf jeden Fall logischer und damit stimmiger -

Gruß, Heinrich
 



 
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