Grogolus, der Riese

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molly

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Der Riese Grogolus Aktuell 27. 2 2024 ab 6 Jahren in seit LL 2016

Mit Rätsel. Die Lösungen stehen im Text auf dem Kopf, am Ende der Geschichte noch einmal richtig.

Im großen Land Liegnitzien gab es zwei kleine Berge. Auf einem stand die Sausenburg. Hier lebte der Ritter Mats Hinkelstein. Auf dem anderen Berg wohnte der Riese Grogolus. Zwischen den beiden Bergen, im Tal, wohnten fünf Bauersfamilien, die den Ritter mit Milch, Gemüse und Obst versorgten. Eines Nachts träumte Ritter Mats, der Riese hätte ihn über einen tiefen Brunnen gehalten. Gerade, als er dachte, der Riese würde ihn fallen lassen, schreckte er aus dem Schlaf hoch und schrie laut auf. Sein Herz klopfte laut und flatterte wie ein eingesperrter Vogel. „Nein, nein“, rief der Ritter, „mein Riese macht so etwas nicht, auf keinen Fall! Er ist mein Freund.“

Am nächsten Morgen verließ Ritter Mats Hinkelstein frühzeitig seine Burg, um dem Riesen den Traum zu erzählen. Unterwegs stellte er fest, dass die Erde auf den Feldern tiefe Furchen hatte. Am Wegrand ließen die Pflanzen ihre Köpfe hängen. Der Ritter überlegte, wann es zum letzten Mal geregnete hatte, doch er konnte sich nicht daran erinnern.

Als der Ritter Durst bekam, ging er zum nahen Teich. Leider war der nur noch eine Pfütze und davon wollte der Ritter nicht trinken. Aber auch der kleine Bach war ausgetrocknet. Nun wanderte er schwitzend weiter auf den Berg, wo die Hütte des Riesen stand.

Der Riese lag im Schatten unter einem Baum. Das Gras rings um ihn sah braun aus und der Boden war hart und rissig, wie Grogolus Fußsohlen. Der Riese schwitzte, aber er besaß noch eine Flasche Tee zum Trinken. Doch gewaschen hatte er sich an diesem Tage nicht, dafür reichte sein Wasser nicht mehr. Er beschloss, die Leute im Dorf zu besuchen. Sie konnten zusammen überlegen, wie sie zu Wasser kamen. Er verließ seinen Schattenplatz und entdeckte zu seinem Erstaunen den Ritter Hinkelstein, der mit hochrotem Gesicht auf ihn zukam. „Was willst du denn hier“? fragte der Riese verwundert.

Der Ritter flehte: „Bitte, gib mir was zum Trinken, Teich und Bach sind ausgetrocknet, ich habe großen Durst.“

„Das habe ich auch“, sagte der Riese und reichte dem Ritter ein Glas mit einem Schluck Tee. „Mehr kann ich Dir nicht geben.“ Der Ritter nickte nur und trank den Becher leer.

Danach erzählte er dem Riesen seinen Traum. Grogolus sagte: „Ich würde dich nicht in einen Brunnen fallen lassen. Aber ohne den Traum hättest du die Burg wohl nie verlassen.“

„Stimmt, ich wäre hinter den kühlen Burgmauern geblieben“, sagte der Ritter. „Und Wasser habe ich auch noch genug.“

Grogolus legte dem Ritter vorsichtig die Hand auf die Schulter und sagte: „Dir geht es besser als den Menschen im Dorf, komm wir besuchen sie und überlegen, wie wir Wasser bekommen.“ Er nahm den Ritter auf den Arm und in drei Riesenschritten gelangten sie ins Dorf.

Im Dorf war es sehr still, die Hitze flimmerte leise in der Luft. Menschen und Tiere suchten sich die kühlsten Plätze und schlichen von Schattenplatz zu Schattenplatz. Der Riese ging mit donnernden Schritten zum Rathausplatz. Dort setzte er den Ritter ab und rief:

„Bürgermeister, wir haben etwas zu besprechen.“

Der Bürgermeister verließ sein Zimmer und lief auf die beiden zu. Er sagte: „Ihr kommt wie gerufen, wir brauchen Hilfe. Grogolus, kannst du uns Wasser besorgen? Vielleicht eine Wolke vom Himmel ziehen, damit sie hier unten regnet?“

„Ich helfe gerne“, sagte Grogolus. „Leider gibt es heute keine Wolken am Himmel. Vielleicht könnte ich einen Eisberg herbeischleppen? Der würde in der Hitze schmelzen und wir hätten genug Wasser, um den heißen Sommer zu überstehen.“

„Danke“, sagte der Bürgermeister. Kaum hatte er zu Ende gesprochen, als die Bauern des Dorfes auf den Platz stürmten. Drohend umringten sie den Ritter und den Riesen. Bauer Reinik trat zum Bürgermeister und sagte: „Wir haben Durst, unsere Felder verdorren und das Vieh schreit nach Wasser. Der Ritter besitzt auf seiner Burg noch viele Fässer voll mit Wasser.“

Der Bürgermeister hob beschwichtigend die Arme: „Keine Sorge, Grogolus holt uns einen Eisberg und von diesem bekommen wir das Wasser.“

Der Bauer aber brummte: „Bevor der Riese für uns Wasser besorgt hat, sind wir alle verdurstet.“

Ein anderer Bauer rief: „Wir stürmen die Sausenburg und holen uns, was wir brauchen.“

„Das kommt überhaupt nicht in Frage“, erwiderte der Ritter wütend. „Das ist meine Burg und mein Wasser.“

„Fesselt den Ritter“, schrie nun Bauer Reinik.

„Halt“, rief der Riese, das ist nicht nötig. Ich habe einen Plan. Wollt ihr den hören?“

„Ja, selbstverständlich“, riefen die Bauern.

„Gut, bleibt alle einmal stehen, ich setze mich auf den Boden, damit wir uns anschauen können“, sagte der Riese. „Wenn ich für uns Wasser besorge, braucht der Ritter auf seiner Burg Schutz vor Wasserdieben und den könnt ihr ihm geben.“

„Wie soll das gehen“, erkundigte sich der Ritter.

„Ganz einfach, die Bauern ziehen zu dir, du hast viel Platz in deiner großen Burg.“

„Reichlich Platz und genug Wasser, wir kommen“, riefen die Bauern.

„Meinetwegen“, brummte der Ritter. „Vor Wasserdieben und Raubrittern fürchte ich mich sehr.“

Groglous nickte: „Besprecht das miteinander. Die Reise zu den Eisbergen ist sehr weit, ich mach mich gleich auf den Weg! Aber zuerst muss ich etwas trinken, ich habe keine Kraft mehr in den Beinen.“

Der Bürgermeister gab ihm eine Flasche Traubensaft. Grogolus trank sie sofort leer. Der Ritter holte aus seiner Burg zwei Flaschen Wasser und schenkte sie dem Riesen. Der steckte sich die Flaschen in die Hosentaschen und machte sich auf den Weg zu den Eisbergen.

*
Unterwegs

Stundenlang wanderte Grogolus schon auf den staubigen Wegen, als er am Wegrand auf einen vom Blitz gefällten Baum traf. Daneben saß ein alter Mann. Er hatte viele schwarze Haare auf den Armen. Das seltsamste jedoch waren seine spitzen Ohren, wie bei kleinen Schweinen. Doch dass er alt war, sah der Riese an den Falten im Gesicht des Mannes Es erinnerte ihn an ein frischgepflügtes Weizenfeld.

„Was machst du in dieser Hitze hier“, erkundigte sich der Riese.

„Ich heiße Aran und kann nicht mehr gehen, habe keine Kraft in den Beinen.“

Der Riese schenkte ihm einen Schluck aus seiner Wasserflasche. Er sagte: "Hier in der Sonne kannst du nicht bleiben, deine Augen leuchten rot, wie kleine Feuer. Ich setze dich unter den nächsten grünen Baum!“

„Ich verlasse meinen Platz nur, wenn du meine Freunde mitnimmst!“

Grogolus schaute sich um, aber er sah niemand. Hatte Aran einen Sonnenstich und sah Freunde, die es gar nicht gab? Er musste schnell in den Schatten.

„Gut, das mache ich“, antwortete der Riese und hob Aran hoch, als sei der ein Streichholz. In dem Moment sprangen sieben Frösche auf Grogolus Arm und Aran sagte: „Hallo, meine Freunde, wir kommen in den Schatten.“

Grogolus trug den alten Mann mit seinen Freunden unter den nächsten Baum.

„Ich danke dir, vergiss nicht, wo du mich gefunden hast. Und vergiss auch meine sieben Freunde nicht!“

„Ganz bestimmt vergesse ich euch nicht“, sagte Grogolus und schüttelte sich leicht. Der Riese versprach Aran ein Stück vom Eisberg vorbeizubringen, wenn er den gefunden hatte und marschierte weiter. Als er sich noch einmal nach dem Mann umdrehte, war dieser verschwunden. Bald darauf entdeckte er unter einem großen Baum eine alte Frau. Sie hatte glänzend weiße Haare, nur die Haarspitzen waren alle schwarz und auf ihrer Nasenspitze leuchtete eine rote Warze. Grogolus setzte sich neben sie. Er holte seine Wasserflasche und schenkte auch ihr einen Schluck.

Die Frau fragte: „Wie heißt du?“

„Ich bin Grogolus, der Riese. Und wie ist dein Name?“

„Was für ein langer Name, aber du bist ja auch riesig groß. Ich heiße Oleska. Wo willst du hin bei dieser Hitze? Kein Mensch lässt sich jetzt von der Sonne braten!“ Grogolus erzählte ihr von den Eisbergen. Sie klatschte begeistert in die Hände und meinte: „Das ist eine gute Idee, ich kenne eine Abkürzung, sie führt durch das Reich des Zwergenkönigs Kalos Maleiko, ein sehr langer Name für so einen kleinen Kerl. Ich zeige dir den Weg, aber du musst mich ein Stück weit tragen und auch meine kleinen Freunde mitnehmen.“ Hatte Oleska auch Frösche? Der Riese nickte nur, stand auf, lud die Frau auf den Rücken und sogleich sprangen zwei kleine Mäuse auf Grogolus Arm. Oleska flüsterte ihm den Weg ins Ohr. Dann sagte sie noch: „Vergiss auch meine Freunde nicht. Und vergiss nicht, was wir alle brauchen. Wenn du uns mit dem Wasser hilfst, bist du unser Retter.“ Als es Abend wurde, gelangten sie zu Oleskas kleinem Haus. Nachdem der Riese die Frau und ihre Freunde abgesetzt hatte, holte sie ihm Brot, Äpfel und Wurst. Er aß alles auf, trank seine Wasserflaschen leer und legte sich unter den Apfelbaum. Im Nu schlief Grogolus ein.

Am nächsten Morgen, wanderte der Riese weiter. Er kannte den Weg und schon nach 100 Riesenschritten erreichte Grogolus eine große Mauer. Dahinter lag das Reich von König Kalos Maleiko. Auf der Mauer stand ein großer Eimer, voll mit frischem Wasser. Am liebsten hätte Grogolus das Gefäß leer getrunken, aber er wollte vorher den Zwergenkönig um Erlaubnis bitten. Er leckte sich die trockenen Lippen, bückte sich tief und klopfte an die Tür. Ein winziges Fensterchen in der Türe öffnete sich und ein kleiner Mann mit einer goldenen Krone schaute heraus. Der fragte: „Wer poltert mir meine Türe kaputt? Grogolus murmelte eine Entschuldigung. „Ich habe großen Durst. Darf ich aus dem Eimer auf deiner Mauer das Wasser trinken?“

Der König sagte: „Du hast Durst und ich kann seit vielen Wochen nicht mehr schlafen. Wenn es dir gelingt, dass ich einschlafe, schenke ich dir Wasser. Willst du es versuchen?“

„Eigentlich bin ich auf dem Weg zu den Eisbergen, die Menschen in meinem Dorf brauchen Wasser. Auch Aran, der alte Mann und Oleska haben Durst. Ich brauche Wasser für alle!“

„Das bekommst du“, sagte der König und kicherte leise: „Du hast Aran mit den glühenden Augen getroffen, den alten Zotteltroll? Und Oleska, die Kräuterhexe? Sie sind meine Torwächter und lassen selten jemand zu mir kommen!“

„Sind sie gefährlich?“, wollte der Riese wissen.

„Nur für Menschen, die mir schaden möchten!“

Groglous räusperte sich und sagte:

„Verrate mir, wie ich dir beim Einschlafen helfen kann. Von was wirst du müde?“

König Maleiko antwortete: „Wenn ich Rätsel ausdenke! Aber du musst alle lösen, bis ich einschlafe. Dann gehst du in den Schlosshof bis zum Brunnen und öffnest den Wasserhahn, das gelingt aber nur, wenn ich schlafe.“

„Solang ich durstig bin, kann ich nicht nachdenken, ich muss zuerst Wasser trinken“, sagte der Riese.

„Da hast du aber Glück. Heute besuchte mich schon der traurige Riese Bonastangos. Er ist mein dritter Torwächter. Leider hatte er keine Zeit mir beim Einschlafen zu helfen und hat deshalb eine Träne geweint. Die habe ich in dem Kübel aufgefangen. Du darfst ihn austrinken, du weißt ja, wo er steht.“

„Danke“, murmelte Grogolus und trank den Behälter leer.

„Also fangen wir an“ sagte er, legte sich auf den Boden und schaute zu dem kleinen König. Der hustete kurz und begann:

„Ein heißer Strich, ganz zackenkrumm.
der wirft mitunter Bäume um.“

Während Grogolus überlegte, hüpfte plötzlich ein Frosch über seine Hand.
Und sofort dachte er an den alten Aran und seine Freunde und Aran saß neben einem Baum, in der Sonne, weil der Baum zerstört war. Von was?
„Das ist der qlᴉʇz!“

„Sehr gut“, murmelte König Maleiko „Jetzt ein Märchenrätsel:

Schneewittchen findet hinter Bergen,
Schutz bei guten Zwergen. Wieviel Zwerge waren das?“


Grogolus kratzte sich ratlos am Kopf. Märchen kannte er nicht. Gerade, als er den Kopf schütteln wollte, sprang wieder ein Frosch auf seine Hand. Aran hatte gesagt, er darf seine sieben Freunde nicht vergessen. Wenn Schneewittchen Schutz fand, waren die Zwerge die Freunde.
„sᴉǝqǝu“, antwortete der Riese

„Richtig“, freute sich Maleiko und gähnte leise.
„Rätsel Nummer drei:

Was fehlt auf dem Mond,
dass dort niemand wohnt?“


Da musste Grogolus nicht nachdenken, sofort sagte er: „Mɐssǝɹ.“

„Gut, jetzt zu Rätsel Nummer vier, ein Tier musst du erraten“, sagte der König langsam und gähnte wieder.

„Es ist grau, mag Käs‘ und Speck.
und läuft schnell von der Katze weg.“


Grogolus überlegte. Der Esel war winzig, der Elefant etwas größer. Aber welches Tier war winzig für den Zwergenkönig? Da sprang ein kleines Tier über seine große Hand und sofort wusste Grogolus die Lösung: Oleskas Freunde.

„Du meinst die Wɐns.“

„Ja.“ Der Zwergenkönig legte sich ins Gras. Jetzt nur noch ein Rätsel, dann kann ich schlafen“, murmelte er.

„Der hilft dir, fällst du mal in den Teich.
Er ist von vorne und von hinten gleich.“


Grogolus überlegte angestrengt. Er musste sich beeilen, wenn der König einschlief und das Rätsel nicht gelöst war, ging der Wasserhahn nicht auf.
Was hatte die alte Frau mit der roten Warzennase gesagt? Wenn er hilft, sei er ein Retter. War das die Lösung? Helfer? Oder Retter? Das Wort konnte man von vorne und hinten lesen, es blieb immer gleich!

Grogolus konnte nicht länger warten, der kleine König gähnte sehr laut im Gras. Der Riese rief: „Das ist der „ɹǝʇʇǝɹ!“
Der König hob den Daumen und murmelte: „Ja.“ Er rollte sich auf die Seite und begann leise zu schnarchen.

Grogolus stieg mit Leichtigkeit über die Schlossmauer. Er hob den schlafenden König auf und trug ihn in seiner großen Hand zum Schloss. Das Schloss war für den Riesen ein Puppenhaus. Er schaute in alle Fenster und entdeckte bald das Schlafzimmer des Königs. Das Fenster stand weit offen und Grogolus legte den schlafenden König vorsichtig in das winzige Bett.

Mit einem Schritt erreichte er den Brunnen und öffnete den Hahn. Da fing es an zu regnen. Grogolus hielt sein Gesicht in den Regen und öffnete weit den Mund. Staub und Hitze fielen von ihm ab, sein großer Durst verging, und er machte sich sogleich auf den Rückweg. Unterwegs bemerkte er den Riesen Bonastangos nicht, der auf einem Hügel stand. In einem Arm hielt er Aran, den Zotteltroll, im anderen ruhte die Kräuterhexe Oleska. Sie waren sehr zufrieden, endlich schlief ihr König Maleiko.

Grogolus Suche nach Wasser war vorbei. Er eilte mit schnellen Schritten nach Hause, während in den Bächen wieder Wasser floss, sich Seen und Teiche füllten und Menschen vor Freude im Regen tanzten.

*
Rätsel-Lösung: Blitz, sieben, Wasser, Maus, Retter
©Monika Rieger
Mit Dank an alle, die mir bei der Namensfindung geholfen haben.
* Bonastangos: Riese von Vera-Lena * Zotteltoll (In Bernds Gedicht
 
Zuletzt bearbeitet:

FrankK

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Hallo Molly

Du hast den Text etwas überarbeitet, die Erklärung des Zwergenkönigs, warum es nicht regnet, herausgenommen. Dies lässt ihn in der Tat etwas unbeteiligter an dem Umstand wirken, dass es nicht regnete. Erwachsenensicht eben.
Ersatzweise fehlt jetzt aber wieder eine Erklärung, was der Zwerg mit dem Regenwetter zu tun haben könnte – ich habe keine Erfahrung, ob etwas derartiges in einer Kindergeschichte notwendig ist, sie folgt ja nicht unbedingt immer einer stringenten Logik.

Was hälts Du von folgendem Konzept:
Der Brunnen kann nur Wasser liefern, wenn der Zwergenkönig schläft – der Zwergenkönig kann nur schlafen, wenn er jemandem Rätsel erzählen kann – es war schon lange niemand mehr zum Rätselraten da – der Riese verspricht, von Zeit zu Zeit jemanden aus dem Dorf zu schicken, damit der Zwergenkönig regelmäßig Schlafen und es regnen könne.

Winzigste Erbsenzählerei:
„Was willst du denn hier[blue]?“,[/blue] fragte der Riese verwundert.

„Halt“, rief der Riese, [blue](Anführungszeichen)[/blue]das ist nicht nötig. Ich habe einen Plan. Wollt ihr den hören?“

Am nächsten Morgen [blue](kein Komma)[/blue] wanderte der Riese weiter.

„Also fangen wir an“[blue](Komma)[/blue] sagte er, legte sich auf den Boden und schaute zu dem kleinen König.
Korrigierte Zeichensetzung.

Der Bauer aber brummte: [red]„ Bevor[/red] der Riese für uns Wasser besorgt hat, sind wir alle verdurstet.“

Grogolus nickte: [red]„ Besprecht[/red] das miteinander.

[red]„ Wie[/red] heißt das winzig graue Tier?
Überschüssige Leerzeichen

Der Riese versprach Aran [red]einen[/red] Stück vom Eisberg vorbei zu bringen,
Korrektur: ein

[red]Groglous[/red] räusperte sich und sagte: [blue](kein Zeilenwechsel)[/blue] „Verrate mir, wie ich dir beim Einschlafen helfen kann. Von was wirst du müde?“
Korrektur: Grogolus

Der hustete kurz und begann: [blue](kein Zeilenwechsel + keine Leerzeile)[/blue] „Da kommt mit Donnerschall ein heller, heißer Zacken,
er ist dünn, zeigt sich nur kurz, doch kann er Bäume knacken.“
Auch die Rätsellösungen innerhalb des Textes – da ist beim Überarbeiten irgendetwas aus dem Ruder gelaufen – das sah in der ursprünglichen Version besser aus.


Insgesamt ein sehr schöner Text, der weder Belehrend noch Moralisierend herüberkommt. Eine Geschichte über Freundschaft und Vertrauen.


Mir scheint, unser Zwergenkönig hat ein paar Schlaftabletten zu viel eingenommen, bei diesen Regen-Mengen.


Sonntägliche Grüße aus Westfalen
Frank
 

molly

Mitglied
Hallo Frank,

ganz herzlichen Dank fürs aufmerksame Lesen. Da dachte ich tatsächlich, ich hätte alle Fehler erwischt!
Ich werde die ganze Geschichte im Laufe der nächsten Woche umarbeiten und danke Dir für die guten Tipps.

Viele Grüße

molly
 

Annette Paul

Mitglied
Hallo Molly,
die Geschichte hat mir sehr gut gefallen und sicher gefällt sie auch Kindern.
Am Anfang würde ich "Im Tal zwischen den Bergen" schreiben, das ist einfacher.
Viele Grüße
Annette
 

molly

Mitglied
Hallo Annette,

herzlichen Dank für Dein positives Echo. Deinen Tipp werde ich gerne annehmen, und ausführen, wenn ich die von Frank gezeigten Stellen berichtige. Das klappt wahrscheinlich erst Mitte September.

Viele Grüße

molly
 

molly

Mitglied
Der Riese Grogolus ab 6 Jahren
Der Riese Grogolus ab 6 Jahren

Mit Rätsel. Die Lösungen stehen im Text auf dem Kopf, am Ende der Geschichte noch einmal richtig.

Im großen Land Liegnitzien gab es zwei kleine Berge. Auf einem stand die Sausenburg. Hier lebte der Ritter Mats Hinkelstein. Auf dem anderen Berg wohnte der Riese Grogolus. Zwischen den beiden Bergen, im Tal, wohnten fünf Bauersfamilien, die den Ritter mit Milch, Gemüse und Obst versorgten. Eines Nachts träumte Ritter Mats, der Riese hätte ihn auf einen hohen Baum gesetzt. Gerade, als er dachte, er würde vom Baum fallen, schreckte er aus dem Schlaf hoch und schrie laut auf. Sein Herz klopfte laut und flatterte wie ein eingesperrter Vogel. „Nein, nein“, rief der Ritter, „mein Riese macht so etwas nicht, auf keinen Fall! Er ist mein Freund.“
Am nächsten Morgen verließ Ritter Mats Hinkelstein frühzeitig seine Burg, um dem Riesen den Traum zu erzählen. Unterwegs stellte er fest, dass die Erde auf den Feldern tiefe Furchen hatte. Am Wegrand ließen die Pflanzen ihre Köpfe hängen. Der Ritter überlegte, wann es zum letzten Mal geregnete hatte, doch er konnte sich nicht daran erinnern.
Als der Ritter Durst bekam, ging er zum nahen Teich. Leider war der nur noch eine Pfütze und davon wollte der Ritter nicht trinken. Aber auch der kleine Bach war ausgetrocknet. Nun wanderte er schwitzend weiter auf den Berg, wo die Hütte des Riesen stand.

Der Riese lag im Schatten unter einem Baum. Das Gras rings um ihn sah braun aus und der Boden war hart und rissig, wie Grogolus Fußsohlen. Der Riese schwitzte, aber er besaß noch eine Flasche Tee zum Trinken. Doch gewaschen hatte er sich an diesem Tage nicht, dafür reichte sein Wasser nicht mehr. Er beschloss, die Leute im Dorf zu besuchen. Sie konnten zusammen überlegen, wie sie zu Wasser kamen. Er verließ seinen Schattenplatz und entdeckte zu seinem Erstaunen den Ritter Hinkelstein, der mit hochrotem Gesicht auf ihn zukam. „Was willst du denn hier?“, fragte der Riese verwundert.
Der Ritter flehte: „Bitte, gib mir was zum Trinken, Teich und Bach sind ausgetrocknet, ich habe großen Durst.“
„Das habe ich auch“, sagte der Riese und reichte dem Ritter ein Glas mit einem Schluck Tee. „Mehr kann ich Dir nicht geben.“ Der Ritter nickte nur und trank den Becher leer.
Danach erzählte er dem Riesen seinen Traum. Grogolus sagte: „Ich würde dich nicht auf einen Baum setzen. Aber ohne den Traum hättest du die Burg wohl nie verlassen.“
„Stimmt, ich wäre hinter den kühlen Burgmauern geblieben“, sagte der Ritter. „Und Wasser habe ich auch noch genug.“
Grogolus legte dem Ritter vorsichtig die Hand auf die Schulter und sagte: „Dir geht es besser als den Menschen im Dorf, komm wir besuchen sie und überlegen, wie wir Wasser bekommen.“ Er nahm den Ritter auf den Arm und in drei Riesenschritten gelangten sie ins Dorf.
Im Dorf war es sehr still, die Hitze flimmerte leise in der Luft. Menschen und Tiere suchten sich die kühlsten Plätze und schlichen von Schattenplatz zu Schattenplatz. Der Riese ging mit donnernden Schritten zum Rathausplatz. Dort setzte er den Ritter ab und rief:
„Bürgermeister, wir haben etwas zu besprechen.“
Der Bürgermeister verließ sein Zimmer und lief auf die beiden zu. Er sagte: „Ihr kommt wie gerufen, wir brauchen Hilfe. Grogolus, kannst du uns Wasser besorgen? Vielleicht eine Wolke vom Himmel ziehen, damit sie hier unten regnet?“
„Ich helfe gerne“, sagte Grogolus. „Leider gibt es heute keine Wolken am Himmel. Vielleicht könnte ich einen Eisberg herbeischleppen? Der würde in der Hitze schmelzen und wir hätten genug Wasser, um den heißen Sommer zu überstehen.“
„Danke“, sagte der Bürgermeister. Kaum hatte er zu Ende gesprochen, als die Bauern des Dorfes auf den Platz stürmten. Drohend umringten sie den Ritter und den Riesen. Bauer Reinik trat zum Bürgermeister und sagte: „Wir haben alle Durst, unsere Felder verdorren und das Vieh schreit nach Wasser. Der Ritter besitzt auf seiner Burg noch viele Fässer Wasser.“
Der Bürgermeister hob beschwichtigend die Arme: „Keine Sorge, Grogolus holt uns einen Eisberg und von dem bekommen wir das Wasser.“
Der Bauer aber brummte: „Bevor der Riese für uns Wasser besorgt hat, sind wir alle verdurstet.“
Ein anderer Bauer rief: „Wir stürmen die Sausenburg und holen uns, was wir brauchen.“
„Das kommt überhaupt nicht in Frage“, erwiderte der Ritter wütend. „Das ist meine Burg und mein Wasser.“
„Fesselt den Ritter“, schrie nun Bauer Reinik. „Halt“, rief der Riese, „das ist nicht nötig. Ich habe einen Plan. Wollt ihr den hören?“
„Ja, selbstverständlich“, riefen die Bauern.
„Gut, bleibt alle einmal stehen, ich setze mich auf den Boden, damit wir uns anschauen können“, sagte der Riese. „Wenn ich für uns Wasser besorge, braucht der Ritter auf seiner Burg Schutz vor Wasserdieben und den könnt ihr ihm geben.“
„Wie soll das gehen“, erkundigte sich der Ritter.
„Ganz einfach, die Bauern ziehen zu dir, du hast viel Platz in deiner großen Burg.“
„Reichlich Platz und genug Wasser, wir kommen“, riefen die Bauern.
„Meinetwegen“, brummte der Ritter. "Vor Wasserdieben und Raubrittern fürchte ich mich sehr.“
Grogolus nickte: „Besprecht das miteinander. Die Reise zu den Eisbergen ist sehr weit, ich mach mich gleich auf den Weg! Aber zuerst muss ich etwas trinken, ich habe keine Kraft mehr in den Beinen.“
Der Bürgermeister gab ihm eine Flasche Traubensaft. Grogolus trank sie sofort leer. Der Ritter holte aus seiner Burg zwei Flaschen Wasser und schenkte sie dem Riesen. Der steckte sich die Flaschen in die Hosentaschen und machte sich auf den Weg zu den Eisbergen.
*
Unterwegs

Stundenlang wanderte Grogolus schon auf den staubigen Wegen, als er am Wegrand auf einen vom Blitz gefällten Baum traf. Daneben saß ein alter Mann. Er hatte viele schwarze Haare auf den Armen. Das seltsamste jedoch waren seine spitzen Ohren, wie bei kleinen Schweinen. Doch dass er alt war, sah der Riese an den vielen Falten im Gesicht des Mannes „Was machst Du denn in dieser Hitze hier“, erkundigte sich der Riese. „Ich heiße Aran und kann nicht mehr gehen, habe keine Kraft in den Beinen.“
Der Riese schenkte ihm einen Schluck aus seiner Wasserflasche. Er sagte: "Hier in der Sonne kannst du nicht bleiben, deine Augen leuchten rot, wie kleine Feuer. Ich setze dich unter den nächsten grünen Baum!“
„Ich verlasse meinen Platz nur, wenn du meine Freunde mitnimmst!“
Grogolus schaute sich um, aber er sah niemand. Hatte Aran einen Sonnenstich und sah Freunde, die es gar nicht gab? Er musste schnell in den Schatten.
„Gut, das mache ich“, antwortete der Riese und hob Aran hoch, als sei der ein Streichholz. In dem Moment sprangen sieben Frösche auf Grogolus Arm und Aran sagte: „Hallo, meine Freunde, wir kommen in den Schatten.“
Grogolus trug den alten Mann mit seinen Freunden unter den nächsten Baum.
„Ich danke dir, mein Freund, vergiss nicht, wo du mich gefunden hast. Und vergiss auch meine sieben Freunde nicht!“
„Ganz bestimmt vergesse ich euch nicht“, sagte Grogolus und schüttelte sich leicht. Der Riese versprach Aran ein Stück vom Eisberg vorbei zu bringen, wenn er den gefunden hatte und marschierte weiter. Als er sich noch einmal nach dem Mann umdrehte, war dieser verschwunden. Bald darauf entdeckte er unter einem großen Baum eine alte Frau. Sie hatte glänzend weiße Haare, nur die Haarspitzen waren alle schwarz und auf ihrer Nasenspitze leuchtete eine rote Warze. Grogolus setzte sich neben sie. Er holte seine Wasserflasche und schenkte auch ihr einen Schluck.
Die Frau fragte: „Wie heißt du?“
„Ich bin Grogolus, der Riese. Und wie ist dein Name?“
„Was für ein langer Name, aber du bist ja auch riesig groß. Ich heiße Oleska. Wo willst du hin bei dieser Hitze? Kein Mensch lässt sich jetzt von der Sonne braten!“ Grogolus erzählte ihr von den Eisbergen. Sie klatschte begeistert in die Hände und meinte: „Das ist eine gute Idee, ich kenne eine Abkürzung, sie führt durch das Reich des Zwergenkönigs Kalos Maleiko, ein sehr langer Name für so einen kleinen Kerl. Ich zeige dir den Weg, aber du musst mich ein Stück weit tragen und auch meine kleinen Freunde mitnehmen.“ Hatte Oleska auch Frösche? Der Riese nickte nur, stand auf, lud die Frau auf den Rücken und sogleich sprangen zwei kleine Mäuse auf Grogolus Arm. Oleska flüsterte ihm den Weg ins Ohr. Dann sagte sie noch: „Vergiss auch meine Freunde nicht. Und vergiss nicht, was wir alle brauchen. Wenn du uns mit dem Wasser hilfst, bist du unser Retter.“ Als es Abend wurde, gelangten sie zu Oleskas kleinem Haus. Nachdem der Riese die Frau und ihre Freunde abgesetzt hatte, holte sie ihm Brot, Äpfel und Wurst. Er aß alles auf, trank seine Wasserflaschen leer und legte sich unter den Apfelbaum. Im Nu schlief Grogolus ein.
Am nächsten Morgen, wanderte der Riese weiter. Er kannte den Weg und schon nach 100 Riesenschritten erreichte Grogolus eine große Mauer. Dahinter lag das Reich von König Kalos Maleiko. Auf der Mauer stand ein großer Eimer, voll mit frischem Wasser. Am liebsten hätte Grogolus das Gefäß leer getrunken, aber er wollte vorher den Zwergenkönig um Erlaubnis bitten. Er leckte sich die trockenen Lippen, bückte sich tief und klopfte an die Tür. Ein winziges Fensterchen in der Türe öffnete sich und ein kleiner Mann mit einer goldenen Krone schaute heraus. Der fragte: „Wer poltert mir meine Türe kaputt? Grogolus murmelte eine Entschuldigung. „Ich habe großen Durst. Darf ich aus dem Eimer auf deiner Mauer das Wasser trinken?“
Der König sagte: „Du hast Durst und ich kann seit vielen Wochen nicht mehr schlafen. Wenn es dir gelingt, dass ich einschlafe, schenke ich dir Wasser. Willst du es versuchen?“
„Eigentlich bin ich auf dem Weg zu den Eisbergen, die Menschen in meinem Dorf brauchen Wasser. Auch Aran, der alte Mann und Oleska haben Durst. Ich brauche Wasser für alle!“
„Das bekommst du“, sagte der König und kicherte leise: „Du hast Aran mit den glühenden Augen getroffen, den alten Zotteltroll? Und Oleska, die Kräuterhexe? Sie sind meine Torwächter und lassen selten jemand zu mir kommen!“
„Sind sie gefährlich?“, wollte der Riese wissen.
„Nur für Menschen, die mir schaden möchten!“
Groglous räusperte sich und sagte: „Verrate mir, wie ich dir beim Einschlafen helfen kann. Von was wirst du müde?“
König Maleiko antwortete: „Wenn ich Rätsel ausdenke! Aber du musst alle lösen, bis ich einschlafe. Dann gehst du in den Schlosshof bis zum Brunnen und öffnest den Wasserhahn, das gelingt aber nur, wenn ich schlafe.“
„Solang ich durstig bin, kann ich nicht nachdenken, ich muss zuerst Wasser trinken“, sagte der Riese.
„Da hast du aber Glück. Heute besuchte mich schon der traurige Riese Bonastangos*. Er ist mein dritter Torwächter. Leider hatte er keine Zeit mir beim Einschlafen zu helfen und hat deshalb eine Träne geweint. Die habe ich in dem Kübel aufgefangen. Du darfst ihn austrinken, du weißt ja, wo er steht.“
„Danke“, murmelte Grogolus und trank den Behälter leer.
„Also fangen wir an“ sagte er, legte sich auf den Boden und schaute zu dem kleinen König. Der hustete kurz und begann:
„Da kommt mit Donnerschall ein heller, heißer Zacken,
er ist dünn, zeigt sich nur kurz, doch kann er Bäume knacken.“

Während Grogolus überlegte, hüpfte plötzlich ein Frosch über seine Hand.
Und sofort dachte er an den alten Aran und seine Freunde und Aran saß neben einem Baum, in der Sonne, weil der Baum zerstört war. Von was?
„Das ist der ql??z!“
„Sehr gut“, murmelte König Maleiko „Jetzt ein Märchenrätsel:
Schneewittchen muss fliehen, durch dunkle Wälder ziehen,
findet hinter Bergen, Schutz bei guten Zwergen. Wieviel Zwerge waren das?“

Grogolus kratzte sich ratlos am Kopf. Märchen kannte er nicht. Gerade, als er den Kopf schütteln wollte, sprang wieder ein Frosch auf seine Hand. Aran hatte gesagt, er darf seine sieben Freunde nicht vergessen. Wenn Schneewittchen Schutz fand, waren die Zwerge seine Freunde.
„s??q?u“, antwortete der Riese
„Richtig“, freute sich Maleiko und gähnte leise.
„Rätsel Nummer drei:
Es ist im Eis, im Fluss und See, es ist im Regen, Meer und Schnee,
es ist in der Träne und im Teich, nun kennst du die Lösung gleich.“

Da musste Grogolus nicht nachdenken, sofort sagte er: „M?ss??.“
„Gut, jetzt zu Rätsel Nummer vier“, sagte der König langsam und gähnte wieder.
„ Wie heißt das winzig graue Tier? Es huscht durch die Welt,
lebt im Garten oder Haus, gerade, wo es ihm gefällt.“
Grogolus überlegte. Für ihn sah der Esel winzig aus, der Elefant etwas größer. Aber welches Tier war winzig für den Zwergenkönig? Da sprang ein kleines Tier über seine große Hand und sofort wusste Grogolus die Lösung.
„Du meinst die W?ns.“
„Ja.“ Der Zwergenkönig legte sich ins Gras. Jetzt nur noch ein Rätsel, dann kann ich schlafen“, murmelte er.
„Wer hilft in Not, ob arm, ob reich und ist von vorne und von hinten gleich?“
Grogolus überlegte angestrengt. Er musste sich beeilen, wenn der König einschlief und das Rätsel nicht gelöst war, ging vielleicht der Wasserhahn nicht auf.
Was hatte die alte Frau mit der roten Warzennase gesagt? Wenn er hilft, sei er ein Retter. War das die Lösung? Helfer? Oder Retter? Das Wort konnte man von vorne und hinten lesen, es blieb immer gleich!
Grogolus konnte nicht länger warten, der kleine König gähnte sehr laut im Gras. Der Riese rief: „Das ist der „??????!“
Der König hob den Daumen und murmelte: „Ja.“ Er rollte sich auf die Seite und begann leise zu schnarchen.
Grogolus stieg mit Leichtigkeit über die Schlossmauer. Er hob den schlafenden König auf und trug ihn in seiner großen Hand zum Schloss. Das Schloss war für den Riesen wie ein Puppenhaus. Er schaute in alle Fenster und entdeckte auch bald das Schlafzimmer des Königs. Das Fenster stand weit offen und Grogolus legte den schlafenden König vorsichtig in das winzige Bett.
Mit einem Schritt erreichte er den Brunnen und öffnete den Hahn.
Da fing es an zu regnen. Grogolus hielt sein Gesicht in den Regen und öffnete weit den Mund. Staub und Hitze fielen von ihm ab, sein großer Durst verging, und er machte sich sogleich auf den Rückweg. Unterwegs bemerkte er den Riesen Bonastangos nicht, der auf einem Hügel stand. In einem Arm hielt er Aran, den *Zotteltroll, im anderen ruhte die Kräuterhexe Oleska. Sie waren sehr zufrieden, endlich konnte ihr König Maleiko schlafen.
Grogolus aber eilte mit schnellen Schritten nach Hause, während in den Bächen wieder Wasser floss, sich Seen und Teiche füllten und Menschen vor Freude im Regen tanzten.
*
Rätsel-Lösung: Blitz, sieben, Wasser, Maus, Retter
*************************************************************©
Mit Dank an alle, die mir bei der Namensfindung geholfen haben.
* Bonastangos: Riese von Vera-Lena * Zotteltoll (In Bernds Gedicht)
 

molly

Mitglied
Der Riese Grogolus ab 6 Jahren

Mit Rätsel. Die Lösungen stehen im Text auf dem Kopf, am Ende der Geschichte noch einmal richtig.

Im großen Land Liegnitzien gab es zwei kleine Berge. Auf einem stand die Sausenburg. Hier lebte der Ritter Mats Hinkelstein. Auf dem anderen Berg wohnte der Riese Grogolus. Zwischen den beiden Bergen, im Tal, wohnten fünf Bauersfamilien, die den Ritter mit Milch, Gemüse und Obst versorgten. Eines Nachts träumte Ritter Mats, der Riese hätte ihn auf einen hohen Baum gesetzt. Gerade, als er dachte, er würde vom Baum fallen, schreckte er aus dem Schlaf hoch und schrie laut auf. Sein Herz klopfte laut und flatterte wie ein eingesperrter Vogel. „Nein, nein“, rief der Ritter, „mein Riese macht so etwas nicht, auf keinen Fall! Er ist mein Freund.“
Am nächsten Morgen verließ Ritter Mats Hinkelstein frühzeitig seine Burg, um dem Riesen den Traum zu erzählen. Unterwegs stellte er fest, dass die Erde auf den Feldern tiefe Furchen hatte. Am Wegrand ließen die Pflanzen ihre Köpfe hängen. Der Ritter überlegte, wann es zum letzten Mal geregnete hatte, doch er konnte sich nicht daran erinnern.
Als der Ritter Durst bekam, ging er zum nahen Teich. Leider war der nur noch eine Pfütze und davon wollte der Ritter nicht trinken. Aber auch der kleine Bach war ausgetrocknet. Nun wanderte er schwitzend weiter auf den Berg, wo die Hütte des Riesen stand.

Der Riese lag im Schatten unter einem Baum. Das Gras rings um ihn sah braun aus und der Boden war hart und rissig, wie Grogolus Fußsohlen. Der Riese schwitzte, aber er besaß noch eine Flasche Tee zum Trinken. Doch gewaschen hatte er sich an diesem Tage nicht, dafür reichte sein Wasser nicht mehr. Er beschloss, die Leute im Dorf zu besuchen. Sie konnten zusammen überlegen, wie sie zu Wasser kamen. Er verließ seinen Schattenplatz und entdeckte zu seinem Erstaunen den Ritter Hinkelstein, der mit hochrotem Gesicht auf ihn zukam. „Was willst du denn hier?“, fragte der Riese verwundert.
Der Ritter flehte: „Bitte, gib mir was zum Trinken, Teich und Bach sind ausgetrocknet, ich habe großen Durst.“
„Das habe ich auch“, sagte der Riese und reichte dem Ritter ein Glas mit einem Schluck Tee. „Mehr kann ich Dir nicht geben.“ Der Ritter nickte nur und trank den Becher leer.
Danach erzählte er dem Riesen seinen Traum. Grogolus sagte: „Ich würde dich nicht auf einen Baum setzen. Aber ohne den Traum hättest du die Burg wohl nie verlassen.“
„Stimmt, ich wäre hinter den kühlen Burgmauern geblieben“, sagte der Ritter. „Und Wasser habe ich auch noch genug.“
Grogolus legte dem Ritter vorsichtig die Hand auf die Schulter und sagte: „Dir geht es besser als den Menschen im Dorf, komm wir besuchen sie und überlegen, wie wir Wasser bekommen.“ Er nahm den Ritter auf den Arm und in drei Riesenschritten gelangten sie ins Dorf.
Im Dorf war es sehr still, die Hitze flimmerte leise in der Luft. Menschen und Tiere suchten sich die kühlsten Plätze und schlichen von Schattenplatz zu Schattenplatz. Der Riese ging mit donnernden Schritten zum Rathausplatz. Dort setzte er den Ritter ab und rief:
„Bürgermeister, wir haben etwas zu besprechen.“
Der Bürgermeister verließ sein Zimmer und lief auf die beiden zu. Er sagte: „Ihr kommt wie gerufen, wir brauchen Hilfe. Grogolus, kannst du uns Wasser besorgen? Vielleicht eine Wolke vom Himmel ziehen, damit sie hier unten regnet?“
„Ich helfe gerne“, sagte Grogolus. „Leider gibt es heute keine Wolken am Himmel. Vielleicht könnte ich einen Eisberg herbeischleppen? Der würde in der Hitze schmelzen und wir hätten genug Wasser, um den heißen Sommer zu überstehen.“
„Danke“, sagte der Bürgermeister. Kaum hatte er zu Ende gesprochen, als die Bauern des Dorfes auf den Platz stürmten. Drohend umringten sie den Ritter und den Riesen. Bauer Reinik trat zum Bürgermeister und sagte: „Wir haben alle Durst, unsere Felder verdorren und das Vieh schreit nach Wasser. Der Ritter besitzt auf seiner Burg noch viele Fässer Wasser.“
Der Bürgermeister hob beschwichtigend die Arme: „Keine Sorge, Grogolus holt uns einen Eisberg und von dem bekommen wir das Wasser.“
Der Bauer aber brummte: „Bevor der Riese für uns Wasser besorgt hat, sind wir alle verdurstet.“
Ein anderer Bauer rief: „Wir stürmen die Sausenburg und holen uns, was wir brauchen.“
„Das kommt überhaupt nicht in Frage“, erwiderte der Ritter wütend. „Das ist meine Burg und mein Wasser.“
„Fesselt den Ritter“, schrie nun Bauer Reinik. „Halt“, rief der Riese, „das ist nicht nötig. Ich habe einen Plan. Wollt ihr den hören?“
„Ja, selbstverständlich“, riefen die Bauern.
„Gut, bleibt alle einmal stehen, ich setze mich auf den Boden, damit wir uns anschauen können“, sagte der Riese. „Wenn ich für uns Wasser besorge, braucht der Ritter auf seiner Burg Schutz vor Wasserdieben und den könnt ihr ihm geben.“
„Wie soll das gehen“, erkundigte sich der Ritter.
„Ganz einfach, die Bauern ziehen zu dir, du hast viel Platz in deiner großen Burg.“
„Reichlich Platz und genug Wasser, wir kommen“, riefen die Bauern.
„Meinetwegen“, brummte der Ritter. "Vor Wasserdieben und Raubrittern fürchte ich mich sehr.“
Grogolus nickte: „Besprecht das miteinander. Die Reise zu den Eisbergen ist sehr weit, ich mach mich gleich auf den Weg! Aber zuerst muss ich etwas trinken, ich habe keine Kraft mehr in den Beinen.“
Der Bürgermeister gab ihm eine Flasche Traubensaft. Grogolus trank sie sofort leer. Der Ritter holte aus seiner Burg zwei Flaschen Wasser und schenkte sie dem Riesen. Der steckte sich die Flaschen in die Hosentaschen und machte sich auf den Weg zu den Eisbergen.
*
Unterwegs

Stundenlang wanderte Grogolus schon auf den staubigen Wegen, als er am Wegrand auf einen vom Blitz gefällten Baum traf. Daneben saß ein alter Mann. Er hatte viele schwarze Haare auf den Armen. Das seltsamste jedoch waren seine spitzen Ohren, wie bei kleinen Schweinen. Doch dass er alt war, sah der Riese an den vielen Falten im Gesicht des Mannes „Was machst Du denn in dieser Hitze hier“, erkundigte sich der Riese. „Ich heiße Aran und kann nicht mehr gehen, habe keine Kraft in den Beinen.“
Der Riese schenkte ihm einen Schluck aus seiner Wasserflasche. Er sagte: "Hier in der Sonne kannst du nicht bleiben, deine Augen leuchten rot, wie kleine Feuer. Ich setze dich unter den nächsten grünen Baum!“
„Ich verlasse meinen Platz nur, wenn du meine Freunde mitnimmst!“
Grogolus schaute sich um, aber er sah niemand. Hatte Aran einen Sonnenstich und sah Freunde, die es gar nicht gab? Er musste schnell in den Schatten.
„Gut, das mache ich“, antwortete der Riese und hob Aran hoch, als sei der ein Streichholz. In dem Moment sprangen sieben Frösche auf Grogolus Arm und Aran sagte: „Hallo, meine Freunde, wir kommen in den Schatten.“
Grogolus trug den alten Mann mit seinen Freunden unter den nächsten Baum.
„Ich danke dir, mein Freund, vergiss nicht, wo du mich gefunden hast. Und vergiss auch meine sieben Freunde nicht!“
„Ganz bestimmt vergesse ich euch nicht“, sagte Grogolus und schüttelte sich leicht. Der Riese versprach Aran ein Stück vom Eisberg vorbei zu bringen, wenn er den gefunden hatte und marschierte weiter. Als er sich noch einmal nach dem Mann umdrehte, war dieser verschwunden. Bald darauf entdeckte er unter einem großen Baum eine alte Frau. Sie hatte glänzend weiße Haare, nur die Haarspitzen waren alle schwarz und auf ihrer Nasenspitze leuchtete eine rote Warze. Grogolus setzte sich neben sie. Er holte seine Wasserflasche und schenkte auch ihr einen Schluck.
Die Frau fragte: „Wie heißt du?“
„Ich bin Grogolus, der Riese. Und wie ist dein Name?“
„Was für ein langer Name, aber du bist ja auch riesig groß. Ich heiße Oleska. Wo willst du hin bei dieser Hitze? Kein Mensch lässt sich jetzt von der Sonne braten!“ Grogolus erzählte ihr von den Eisbergen. Sie klatschte begeistert in die Hände und meinte: „Das ist eine gute Idee, ich kenne eine Abkürzung, sie führt durch das Reich des Zwergenkönigs Kalos Maleiko, ein sehr langer Name für so einen kleinen Kerl. Ich zeige dir den Weg, aber du musst mich ein Stück weit tragen und auch meine kleinen Freunde mitnehmen.“ Hatte Oleska auch Frösche? Der Riese nickte nur, stand auf, lud die Frau auf den Rücken und sogleich sprangen zwei kleine Mäuse auf Grogolus Arm. Oleska flüsterte ihm den Weg ins Ohr. Dann sagte sie noch: „Vergiss auch meine Freunde nicht. Und vergiss nicht, was wir alle brauchen. Wenn du uns mit dem Wasser hilfst, bist du unser Retter.“ Als es Abend wurde, gelangten sie zu Oleskas kleinem Haus. Nachdem der Riese die Frau und ihre Freunde abgesetzt hatte, holte sie ihm Brot, Äpfel und Wurst. Er aß alles auf, trank seine Wasserflaschen leer und legte sich unter den Apfelbaum. Im Nu schlief Grogolus ein.
Am nächsten Morgen, wanderte der Riese weiter. Er kannte den Weg und schon nach 100 Riesenschritten erreichte Grogolus eine große Mauer. Dahinter lag das Reich von König Kalos Maleiko. Auf der Mauer stand ein großer Eimer, voll mit frischem Wasser. Am liebsten hätte Grogolus das Gefäß leer getrunken, aber er wollte vorher den Zwergenkönig um Erlaubnis bitten. Er leckte sich die trockenen Lippen, bückte sich tief und klopfte an die Tür. Ein winziges Fensterchen in der Türe öffnete sich und ein kleiner Mann mit einer goldenen Krone schaute heraus. Der fragte: „Wer poltert mir meine Türe kaputt? Grogolus murmelte eine Entschuldigung. „Ich habe großen Durst. Darf ich aus dem Eimer auf deiner Mauer das Wasser trinken?“
Der König sagte: „Du hast Durst und ich kann seit vielen Wochen nicht mehr schlafen. Wenn es dir gelingt, dass ich einschlafe, schenke ich dir Wasser. Willst du es versuchen?“
„Eigentlich bin ich auf dem Weg zu den Eisbergen, die Menschen in meinem Dorf brauchen Wasser. Auch Aran, der alte Mann und Oleska haben Durst. Ich brauche Wasser für alle!“
„Das bekommst du“, sagte der König und kicherte leise: „Du hast Aran mit den glühenden Augen getroffen, den alten Zotteltroll? Und Oleska, die Kräuterhexe? Sie sind meine Torwächter und lassen selten jemand zu mir kommen!“
„Sind sie gefährlich?“, wollte der Riese wissen.
„Nur für Menschen, die mir schaden möchten!“
Groglous räusperte sich und sagte: „Verrate mir, wie ich dir beim Einschlafen helfen kann. Von was wirst du müde?“
König Maleiko antwortete: „Wenn ich Rätsel ausdenke! Aber du musst alle lösen, bis ich einschlafe. Dann gehst du in den Schlosshof bis zum Brunnen und öffnest den Wasserhahn, das gelingt aber nur, wenn ich schlafe.“
„Solang ich durstig bin, kann ich nicht nachdenken, ich muss zuerst Wasser trinken“, sagte der Riese.
„Da hast du aber Glück. Heute besuchte mich schon der traurige Riese Bonastangos*. Er ist mein dritter Torwächter. Leider hatte er keine Zeit mir beim Einschlafen zu helfen und hat deshalb eine Träne geweint. Die habe ich in dem Kübel aufgefangen. Du darfst ihn austrinken, du weißt ja, wo er steht.“
„Danke“, murmelte Grogolus und trank den Behälter leer.
„Also fangen wir an“ sagte er, legte sich auf den Boden und schaute zu dem kleinen König. Der hustete kurz und begann:
„Da kommt mit Donnerschall ein heller, heißer Zacken,
er ist dünn, zeigt sich nur kurz, doch kann er Bäume knacken.“

Während Grogolus überlegte, hüpfte plötzlich ein Frosch über seine Hand.
Und sofort dachte er an den alten Aran und seine Freunde und Aran saß neben einem Baum, in der Sonne, weil der Baum zerstört war. Von was?
„Das ist der ql??z!“
„Sehr gut“, murmelte König Maleiko „Jetzt ein Märchenrätsel:
Schneewittchen muss fliehen, durch dunkle Wälder ziehen,
findet hinter Bergen, Schutz bei guten Zwergen. Wieviel Zwerge waren das?“

Grogolus kratzte sich ratlos am Kopf. Märchen kannte er nicht. Gerade, als er den Kopf schütteln wollte, sprang wieder ein Frosch auf seine Hand. Aran hatte gesagt, er darf seine sieben Freunde nicht vergessen. Wenn Schneewittchen Schutz fand, waren die Zwerge seine Freunde.
„s??q?u“, antwortete der Riese
„Richtig“, freute sich Maleiko und gähnte leise.
„Rätsel Nummer drei:
Es ist im Eis, im Fluss und See, es ist im Regen, Meer und Schnee,
es ist in der Träne und im Teich, nun kennst du die Lösung gleich.“

Da musste Grogolus nicht nachdenken, sofort sagte er: „M?ss??.“
„Gut, jetzt zu Rätsel Nummer vier“, sagte der König langsam und gähnte wieder.
„ Wie heißt das winzig graue Tier? Es huscht durch die Welt,
lebt im Garten oder Haus, gerade, wo es ihm gefällt.“
Grogolus überlegte. Für ihn sah der Esel winzig aus, der Elefant etwas größer. Aber welches Tier war winzig für den Zwergenkönig? Da sprang ein kleines Tier über seine große Hand und sofort wusste Grogolus die Lösung.
„Du meinst die W?ns.“
„Ja.“ Der Zwergenkönig legte sich ins Gras. Jetzt nur noch ein Rätsel, dann kann ich schlafen“, murmelte er.
„Wer hilft in Not, ob arm, ob reich und ist von vorne und von hinten gleich?“
Grogolus überlegte angestrengt. Er musste sich beeilen, wenn der König einschlief und das Rätsel nicht gelöst war, ging vielleicht der Wasserhahn nicht auf.
Was hatte die alte Frau mit der roten Warzennase gesagt? Wenn er hilft, sei er ein Retter. War das die Lösung? Helfer? Oder Retter? Das Wort konnte man von vorne und hinten lesen, es blieb immer gleich!
Grogolus konnte nicht länger warten, der kleine König gähnte sehr laut im Gras. Der Riese rief: „Das ist der „??????!“
Der König hob den Daumen und murmelte: „Ja.“ Er rollte sich auf die Seite und begann leise zu schnarchen.
Grogolus stieg mit Leichtigkeit über die Schlossmauer. Er hob den schlafenden König auf und trug ihn in seiner großen Hand zum Schloss. Das Schloss war für den Riesen wie ein Puppenhaus. Er schaute in alle Fenster und entdeckte auch bald das Schlafzimmer des Königs. Das Fenster stand weit offen und Grogolus legte den schlafenden König vorsichtig in das winzige Bett.
Mit einem Schritt erreichte er den Brunnen und öffnete den Hahn.
Da fing es an zu regnen. Grogolus hielt sein Gesicht in den Regen und öffnete weit den Mund. Staub und Hitze fielen von ihm ab, sein großer Durst verging, und er machte sich sogleich auf den Rückweg. Unterwegs bemerkte er den Riesen Bonastangos nicht, der auf einem Hügel stand. In einem Arm hielt er Aran, den *Zotteltroll, im anderen ruhte die Kräuterhexe Oleska. Sie waren sehr zufrieden, endlich konnte ihr König Maleiko schlafen.
Grogolus aber eilte mit schnellen Schritten nach Hause, während in den Bächen wieder Wasser floss, sich Seen und Teiche füllten und Menschen vor Freude im Regen tanzten.
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Rätsel-Lösung: Blitz, sieben, Wasser, Maus, Retter
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Mit Dank an alle, die mir bei der Namensfindung geholfen haben.
* Bonastangos: Riese von Vera-Lena * Zotteltoll (In Bernds Gedicht)
 

molly

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Der Riese Grogolus ab 6 Jahren

Mit Rätsel. Die Lösungen stehen im Text auf dem Kopf, am Ende der Geschichte noch einmal richtig.

Im großen Land Liegnitzien gab es zwei kleine Berge. Auf einem stand die Sausenburg. Hier lebte der Ritter Mats Hinkelstein. Auf dem anderen Berg wohnte der Riese Grogolus. Im Tal,zwischen den Bergen,wohnten fünf Bauersfamilien, die den Ritter mit Milch, Gemüse und Obst versorgten. Eines Nachts träumte Ritter Mats, der Riese hätte ihn auf einen hohen Baum gesetzt. Gerade, als er dachte, er würde vom Baum fallen, schreckte er aus dem Schlaf hoch und schrie laut auf. Sein Herz klopfte laut und flatterte wie ein eingesperrter Vogel. „Nein, nein“, rief der Ritter, „mein Riese macht so etwas nicht, auf keinen Fall! Er ist mein Freund.“
Am nächsten Morgen verließ Ritter Mats Hinkelstein frühzeitig seine Burg, um dem Riesen den Traum zu erzählen. Unterwegs stellte er fest, dass die Erde auf den Feldern tiefe Furchen hatte. Am Wegrand ließen die Pflanzen ihre Köpfe hängen. Der Ritter überlegte, wann es zum letzten Mal geregnete hatte, doch er konnte sich nicht daran erinnern.
Als der Ritter Durst bekam, ging er zum nahen Teich. Leider war der nur noch eine Pfütze und davon wollte der Ritter nicht trinken. Aber auch der kleine Bach war ausgetrocknet. Nun wanderte er schwitzend weiter auf den Berg, wo die Hütte des Riesen stand.

Der Riese lag im Schatten unter einem Baum. Das Gras rings um ihn sah braun aus und der Boden war hart und rissig, wie Grogolus Fußsohlen. Der Riese schwitzte, aber er besaß noch eine Flasche Tee zum Trinken. Doch gewaschen hatte er sich an diesem Tage nicht, dafür reichte sein Wasser nicht mehr. Er beschloss, die Leute im Dorf zu besuchen. Sie konnten zusammen überlegen, wie sie zu Wasser kamen. Er verließ seinen Schattenplatz und entdeckte zu seinem Erstaunen den Ritter Hinkelstein, der mit hochrotem Gesicht auf ihn zukam. „Was willst du denn hier?“, fragte der Riese verwundert.
Der Ritter flehte: „Bitte, gib mir was zum Trinken, Teich und Bach sind ausgetrocknet, ich habe großen Durst.“
„Das habe ich auch“, sagte der Riese und reichte dem Ritter ein Glas mit einem Schluck Tee. „Mehr kann ich Dir nicht geben.“ Der Ritter nickte nur und trank den Becher leer.
Danach erzählte er dem Riesen seinen Traum. Grogolus sagte: „Ich würde dich nicht auf einen Baum setzen. Aber ohne den Traum hättest du die Burg wohl nie verlassen.“
„Stimmt, ich wäre hinter den kühlen Burgmauern geblieben“, sagte der Ritter. „Und Wasser habe ich auch noch genug.“
Grogolus legte dem Ritter vorsichtig die Hand auf die Schulter und sagte: „Dir geht es besser als den Menschen im Dorf, komm wir besuchen sie und überlegen, wie wir Wasser bekommen.“ Er nahm den Ritter auf den Arm und in drei Riesenschritten gelangten sie ins Dorf.
Im Dorf war es sehr still, die Hitze flimmerte leise in der Luft. Menschen und Tiere suchten sich die kühlsten Plätze und schlichen von Schattenplatz zu Schattenplatz. Der Riese ging mit donnernden Schritten zum Rathausplatz. Dort setzte er den Ritter ab und rief:
„Bürgermeister, wir haben etwas zu besprechen.“
Der Bürgermeister verließ sein Zimmer und lief auf die beiden zu. Er sagte: „Ihr kommt wie gerufen, wir brauchen Hilfe. Grogolus, kannst du uns Wasser besorgen? Vielleicht eine Wolke vom Himmel ziehen, damit sie hier unten regnet?“
„Ich helfe gerne“, sagte Grogolus. „Leider gibt es heute keine Wolken am Himmel. Vielleicht könnte ich einen Eisberg herbeischleppen? Der würde in der Hitze schmelzen und wir hätten genug Wasser, um den heißen Sommer zu überstehen.“
„Danke“, sagte der Bürgermeister. Kaum hatte er zu Ende gesprochen, als die Bauern des Dorfes auf den Platz stürmten. Drohend umringten sie den Ritter und den Riesen. Bauer Reinik trat zum Bürgermeister und sagte: „Wir haben alle Durst, unsere Felder verdorren und das Vieh schreit nach Wasser. Der Ritter besitzt auf seiner Burg noch viele Fässer Wasser.“
Der Bürgermeister hob beschwichtigend die Arme: „Keine Sorge, Grogolus holt uns einen Eisberg und von dem bekommen wir das Wasser.“
Der Bauer aber brummte: „Bevor der Riese für uns Wasser besorgt hat, sind wir alle verdurstet.“
Ein anderer Bauer rief: „Wir stürmen die Sausenburg und holen uns, was wir brauchen.“
„Das kommt überhaupt nicht in Frage“, erwiderte der Ritter wütend. „Das ist meine Burg und mein Wasser.“
„Fesselt den Ritter“, schrie nun Bauer Reinik. „Halt“, rief der Riese, „das ist nicht nötig. Ich habe einen Plan. Wollt ihr den hören?“
„Ja, selbstverständlich“, riefen die Bauern.
„Gut, bleibt alle einmal stehen, ich setze mich auf den Boden, damit wir uns anschauen können“, sagte der Riese. „Wenn ich für uns Wasser besorge, braucht der Ritter auf seiner Burg Schutz vor Wasserdieben und den könnt ihr ihm geben.“
„Wie soll das gehen“, erkundigte sich der Ritter.
„Ganz einfach, die Bauern ziehen zu dir, du hast viel Platz in deiner großen Burg.“
„Reichlich Platz und genug Wasser, wir kommen“, riefen die Bauern.
„Meinetwegen“, brummte der Ritter. "Vor Wasserdieben und Raubrittern fürchte ich mich sehr.“
Grogolus nickte: „Besprecht das miteinander. Die Reise zu den Eisbergen ist sehr weit, ich mach mich gleich auf den Weg! Aber zuerst muss ich etwas trinken, ich habe keine Kraft mehr in den Beinen.“
Der Bürgermeister gab ihm eine Flasche Traubensaft. Grogolus trank sie sofort leer. Der Ritter holte aus seiner Burg zwei Flaschen Wasser und schenkte sie dem Riesen. Der steckte sich die Flaschen in die Hosentaschen und machte sich auf den Weg zu den Eisbergen.
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Unterwegs

Stundenlang wanderte Grogolus schon auf den staubigen Wegen, als er am Wegrand auf einen vom Blitz gefällten Baum traf. Daneben saß ein alter Mann. Er hatte viele schwarze Haare auf den Armen. Das seltsamste jedoch waren seine spitzen Ohren, wie bei kleinen Schweinen. Doch dass er alt war, sah der Riese an den vielen Falten im Gesicht des Mannes „Was machst Du denn in dieser Hitze hier“, erkundigte sich der Riese. „Ich heiße Aran und kann nicht mehr gehen, habe keine Kraft in den Beinen.“
Der Riese schenkte ihm einen Schluck aus seiner Wasserflasche. Er sagte: "Hier in der Sonne kannst du nicht bleiben, deine Augen leuchten rot, wie kleine Feuer. Ich setze dich unter den nächsten grünen Baum!“
„Ich verlasse meinen Platz nur, wenn du meine Freunde mitnimmst!“
Grogolus schaute sich um, aber er sah niemand. Hatte Aran einen Sonnenstich und sah Freunde, die es gar nicht gab? Er musste schnell in den Schatten.
„Gut, das mache ich“, antwortete der Riese und hob Aran hoch, als sei der ein Streichholz. In dem Moment sprangen sieben Frösche auf Grogolus Arm und Aran sagte: „Hallo, meine Freunde, wir kommen in den Schatten.“
Grogolus trug den alten Mann mit seinen Freunden unter den nächsten Baum.
„Ich danke dir, mein Freund, vergiss nicht, wo du mich gefunden hast. Und vergiss auch meine sieben Freunde nicht!“
„Ganz bestimmt vergesse ich euch nicht“, sagte Grogolus und schüttelte sich leicht. Der Riese versprach Aran ein Stück vom Eisberg vorbei zu bringen, wenn er den gefunden hatte und marschierte weiter. Als er sich noch einmal nach dem Mann umdrehte, war dieser verschwunden. Bald darauf entdeckte er unter einem großen Baum eine alte Frau. Sie hatte glänzend weiße Haare, nur die Haarspitzen waren alle schwarz und auf ihrer Nasenspitze leuchtete eine rote Warze. Grogolus setzte sich neben sie. Er holte seine Wasserflasche und schenkte auch ihr einen Schluck.
Die Frau fragte: „Wie heißt du?“
„Ich bin Grogolus, der Riese. Und wie ist dein Name?“
„Was für ein langer Name, aber du bist ja auch riesig groß. Ich heiße Oleska. Wo willst du hin bei dieser Hitze? Kein Mensch lässt sich jetzt von der Sonne braten!“ Grogolus erzählte ihr von den Eisbergen. Sie klatschte begeistert in die Hände und meinte: „Das ist eine gute Idee, ich kenne eine Abkürzung, sie führt durch das Reich des Zwergenkönigs Kalos Maleiko, ein sehr langer Name für so einen kleinen Kerl. Ich zeige dir den Weg, aber du musst mich ein Stück weit tragen und auch meine kleinen Freunde mitnehmen.“ Hatte Oleska auch Frösche? Der Riese nickte nur, stand auf, lud die Frau auf den Rücken und sogleich sprangen zwei kleine Mäuse auf Grogolus Arm. Oleska flüsterte ihm den Weg ins Ohr. Dann sagte sie noch: „Vergiss auch meine Freunde nicht. Und vergiss nicht, was wir alle brauchen. Wenn du uns mit dem Wasser hilfst, bist du unser Retter.“ Als es Abend wurde, gelangten sie zu Oleskas kleinem Haus. Nachdem der Riese die Frau und ihre Freunde abgesetzt hatte, holte sie ihm Brot, Äpfel und Wurst. Er aß alles auf, trank seine Wasserflaschen leer und legte sich unter den Apfelbaum. Im Nu schlief Grogolus ein.
Am nächsten Morgen, wanderte der Riese weiter. Er kannte den Weg und schon nach 100 Riesenschritten erreichte Grogolus eine große Mauer. Dahinter lag das Reich von König Kalos Maleiko. Auf der Mauer stand ein großer Eimer, voll mit frischem Wasser. Am liebsten hätte Grogolus das Gefäß leer getrunken, aber er wollte vorher den Zwergenkönig um Erlaubnis bitten. Er leckte sich die trockenen Lippen, bückte sich tief und klopfte an die Tür. Ein winziges Fensterchen in der Türe öffnete sich und ein kleiner Mann mit einer goldenen Krone schaute heraus. Der fragte: „Wer poltert mir meine Türe kaputt? Grogolus murmelte eine Entschuldigung. „Ich habe großen Durst. Darf ich aus dem Eimer auf deiner Mauer das Wasser trinken?“
Der König sagte: „Du hast Durst und ich kann seit vielen Wochen nicht mehr schlafen. Wenn es dir gelingt, dass ich einschlafe, schenke ich dir Wasser. Willst du es versuchen?“
„Eigentlich bin ich auf dem Weg zu den Eisbergen, die Menschen in meinem Dorf brauchen Wasser. Auch Aran, der alte Mann und Oleska haben Durst. Ich brauche Wasser für alle!“
„Das bekommst du“, sagte der König und kicherte leise: „Du hast Aran mit den glühenden Augen getroffen, den alten Zotteltroll? Und Oleska, die Kräuterhexe? Sie sind meine Torwächter und lassen selten jemand zu mir kommen!“
„Sind sie gefährlich?“, wollte der Riese wissen.
„Nur für Menschen, die mir schaden möchten!“
Groglous räusperte sich und sagte: „Verrate mir, wie ich dir beim Einschlafen helfen kann. Von was wirst du müde?“
König Maleiko antwortete: „Wenn ich Rätsel ausdenke! Aber du musst alle lösen, bis ich einschlafe. Dann gehst du in den Schlosshof bis zum Brunnen und öffnest den Wasserhahn, das gelingt aber nur, wenn ich schlafe.“
„Solang ich durstig bin, kann ich nicht nachdenken, ich muss zuerst Wasser trinken“, sagte der Riese.
„Da hast du aber Glück. Heute besuchte mich schon der traurige Riese Bonastangos*. Er ist mein dritter Torwächter. Leider hatte er keine Zeit mir beim Einschlafen zu helfen und hat deshalb eine Träne geweint. Die habe ich in dem Kübel aufgefangen. Du darfst ihn austrinken, du weißt ja, wo er steht.“
„Danke“, murmelte Grogolus und trank den Behälter leer.
„Also fangen wir an“ sagte er, legte sich auf den Boden und schaute zu dem kleinen König. Der hustete kurz und begann:
„Da kommt mit Donnerschall ein heller, heißer Zacken,
er ist dünn, zeigt sich nur kurz, doch kann er Bäume knacken.“

Während Grogolus überlegte, hüpfte plötzlich ein Frosch über seine Hand.
Und sofort dachte er an den alten Aran und seine Freunde und Aran saß neben einem Baum, in der Sonne, weil der Baum zerstört war. Von was?
„Das ist der ql??z!“
„Sehr gut“, murmelte König Maleiko „Jetzt ein Märchenrätsel:
Schneewittchen muss fliehen, durch dunkle Wälder ziehen,
findet hinter Bergen, Schutz bei guten Zwergen. Wieviel Zwerge waren das?“

Grogolus kratzte sich ratlos am Kopf. Märchen kannte er nicht. Gerade, als er den Kopf schütteln wollte, sprang wieder ein Frosch auf seine Hand. Aran hatte gesagt, er darf seine sieben Freunde nicht vergessen. Wenn Schneewittchen Schutz fand, waren die Zwerge seine Freunde.
„s??q?u“, antwortete der Riese
„Richtig“, freute sich Maleiko und gähnte leise.
„Rätsel Nummer drei:
Es ist im Eis, im Fluss und See, es ist im Regen, Meer und Schnee,
es ist in der Träne und im Teich, nun kennst du die Lösung gleich.“

Da musste Grogolus nicht nachdenken, sofort sagte er: „M?ss??.“
„Gut, jetzt zu Rätsel Nummer vier“, sagte der König langsam und gähnte wieder.
„ Wie heißt das winzig graue Tier? Es huscht durch die Welt,
lebt im Garten oder Haus, gerade, wo es ihm gefällt.“
Grogolus überlegte. Für ihn sah der Esel winzig aus, der Elefant etwas größer. Aber welches Tier war winzig für den Zwergenkönig? Da sprang ein kleines Tier über seine große Hand und sofort wusste Grogolus die Lösung.
„Du meinst die W?ns.“
„Ja.“ Der Zwergenkönig legte sich ins Gras. Jetzt nur noch ein Rätsel, dann kann ich schlafen“, murmelte er.
„Wer hilft in Not, ob arm, ob reich und ist von vorne und von hinten gleich?“
Grogolus überlegte angestrengt. Er musste sich beeilen, wenn der König einschlief und das Rätsel nicht gelöst war, ging vielleicht der Wasserhahn nicht auf.
Was hatte die alte Frau mit der roten Warzennase gesagt? Wenn er hilft, sei er ein Retter. War das die Lösung? Helfer? Oder Retter? Das Wort konnte man von vorne und hinten lesen, es blieb immer gleich!
Grogolus konnte nicht länger warten, der kleine König gähnte sehr laut im Gras. Der Riese rief: „Das ist der „??????!“
Der König hob den Daumen und murmelte: „Ja.“ Er rollte sich auf die Seite und begann leise zu schnarchen.
Grogolus stieg mit Leichtigkeit über die Schlossmauer. Er hob den schlafenden König auf und trug ihn in seiner großen Hand zum Schloss. Das Schloss war für den Riesen wie ein Puppenhaus. Er schaute in alle Fenster und entdeckte auch bald das Schlafzimmer des Königs. Das Fenster stand weit offen und Grogolus legte den schlafenden König vorsichtig in das winzige Bett.
Mit einem Schritt erreichte er den Brunnen und öffnete den Hahn.
Da fing es an zu regnen. Grogolus hielt sein Gesicht in den Regen und öffnete weit den Mund. Staub und Hitze fielen von ihm ab, sein großer Durst verging, und er machte sich sogleich auf den Rückweg. Unterwegs bemerkte er den Riesen Bonastangos nicht, der auf einem Hügel stand. In einem Arm hielt er Aran, den *Zotteltroll, im anderen ruhte die Kräuterhexe Oleska. Sie waren sehr zufrieden, endlich konnte ihr König Maleiko schlafen.
Grogolus aber eilte mit schnellen Schritten nach Hause, während in den Bächen wieder Wasser floss, sich Seen und Teiche füllten und Menschen vor Freude im Regen tanzten.
*
Rätsel-Lösung: Blitz, sieben, Wasser, Maus, Retter
*************************************************************©
Mit Dank an alle, die mir bei der Namensfindung geholfen haben.
* Bonastangos: Riese von Vera-Lena * Zotteltoll (In Bernds Gedicht)
 



 
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