Groschenroman: Vanessas Rache

Papiertiger

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Vanessa nähert sich dem Strand. Ihre braungebrannte, makelloses Haut glänzt in der Sonne. In ihrer schwarzen Lederhose, den Doc Marten Stiefeln und ihrem engen, weißen Oberteil durchschreitet sie selbstbewusst das Gelände. Unter ihrem Top zeichnet sich der schwarze Leder-BH ab. Sie hält kurz inne, rückt ihr Oberteil zurecht und bringt ihre perfekten, mittelgroßen Brüste optimal zur Geltung. Die ersten Blicke gehen in ihre Richtung. Den Männern steigt das Blut zu Kopf. Einer von ihnen will pfeifen, doch ein ranghöherer Koloss sieht ihn böse an. Minuten später ist Vanessa von einer Traube Testosteron geladener, muskulöser Typen umgeben. Es wird geflirtet. Eine Runde nach der nächsten wird spendiert. Vanessa lässt sich Feuer geben, raucht amüsiert ihre Zigarette und führt ihr einfach gestricktes Publikum filigran durch ihre Show.

Unbemerkt nähert sich ein nachlässig gekleideter Mann einem etwas abseits gelegenen Gebäude. Es geht ganz schnell, dann ist er durch ein offenes Fenster eingestiegen. Als einer der Männer an der Bar in Richtung des Gebäudes schauen will, streift Vanessa wie zufällig den Arm des Neugierigen und schon klebt dessen Blick an den Lippen der Mitte Zwanzigjährigen mit dem langen schwarzen Pferdeschwanz und dem tiefen, warme Lachen.

Matteo verlässt das Haus, einen schwarzen Aktenkoffer in der Hand. Es ist so ein Vorteil ein mittelalter, nicht gerade attraktiver mittelalter Mann mit viel zu viel Bauch zu sein, es lässt einen unsichtbar werden, erst Recht, wenn eine überwältigend gut aussehende, charmante Frau so unendlich viel reizvoller ist, denkt er, etwas beleidigt, aber vor allem amüsiert.

24 Stunden später ist der Herrscher eines nicht gerade demokratischen Landes rasend vor Wut. Wie konnte das passieren? Was für unfähige Idioten hat er als Untertanen? Unersetzliche Schätze gestohlen!
 



 
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