Großvater

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Ein großer starker Mann

In aller Stille liegt er

nun so sanft.

Ein langes Leben endet

Augen, die so viel gesehen

Hände, unendliche Arbeit getan

In schwerer Zeit



Hast dich nie beklagt

dein hartes Leben stets gelebt

Den Krieg gesehen

Am Aufbau voller Einsatz mitgemacht

doch niemals davon profitiert

Immer klein geblieben



Warst der erste Held

Ein Mensch, der alles war

in meinem jungen Leben

so voller Kraft

Immer mit Idee und Tatendrang

Nun ist es Zeit

ruh dich aus



Gibt es den Himmel?

Menschen können es nicht wissen

Nun, gäb`s ihn doch

Wärst du stolz?

Du fehlst so sehr

Dein Rat, dein altes Wissen

Elf Jahre schon her

doch mir unvergessen
 
G

Gelöschtes Mitglied 20513

Gast
Ein schönes Gedicht auf den Großvater, Michael. Auch der Großvater war mal ein junger Mann, in Saft und Kraft, er hat etwas im Leben geleistet. Das beschreibst du alles in großer Hochachtung. So muss es sein. Aber die fortschreitende Verrohung der Gesellschaft gestattet es kaum noch, den alten Menschen zu ehren. Mir gefällt dein Gedicht sehr, weil du dem Leser deinen Großvater wirklich nahebringst, weil das Gedicht so normal ist, weil es ausbricht aus der eingeschliffenen Gewohnheit.

Dein Gedicht ist aber auch ein Beispiel für die unterschiedliche Anzahl der Hebungen. Du musst aber im Metrum bleiben. Wenn du also beginnst mit dem Jambus, dann musst du auch in allen Strophen dabei bleiben, nicht Trochäen oder Daktylen einschieben. Dein erster Vers ist ein reiner Jambus: Ein großer starker Mann: xXxXxX. Dann geht es weiter ebenfalls mit einem Jambus: In aller Stille liegt er: xXxXxXx. Und dann wechselst du in den Kretikus: XxX. Es ist ganz einfach, die Metren unterscheiden sich im Grunde danach, wie der Wechsel von betont und unbetont abläuft. Ich kann dir ja mal, falls du daran interessiert sein solltest, eine Übersicht über die Metren schicken per PN.

Gruß, blackout
 



 
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